Meine Kriterien bei der Auswahl guter Dividendenaktien...
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Dividenden und Sicherheit rücken bei vielen Aktienanlegern wieder stärker in den Fokus. Im Idealfall lässt sich aus einem Aktienportfolio ein stabiler Einkommensstrom erzielen, ein passives Einkommen. Darauf gehe ich auch in meinem Video "1.000 Euro passives Einkommen – So viel Kapital brauchst Du JETZT dafür!" ein.
Doch wie findet man gute Dividendenaktien, die für ein solches Depot geeignet sind und wie sortiert man die schlechten Investments aus? Klar ist: Eine hohe Dividendenrendite allein genügt nicht als Kriterium, um ein langfristig stabiles Depot an Dividendenaktien aufzubauen. Dafür gibt es viele schlechte Beispiele.
Negativbeispiel: ProSiebenSat.1
Wer erinnert sich noch daran? Von 2016 bis 2018 war der Medienkonzern ProSiebenSat.1 im DAX, der höchsten deutschen Anlageklasse, notiert. Und damals hatte der DAX nur 30 Mitglieder! Während dieser Zeit zählte ProSiebenSat.1 stets zu den DAX-Aktien mit der höchsten Dividendenrendite. 2016 beim DAX-Aufstieg waren es 4 Prozent, 2017 und 2018 waren es 6-7 Prozent.
Ein DAX-Konzern mit einer so hohen Dividendenrendite muss doch ein gutes Investment sein? Mitnichten. Die Aktie hat seit 2017 drei Viertel ihres Wertes verloren und die Ausschüttungen sanken bis 2019 sogar auf null.
Inzwischen zahlt ProSiebenSat.1 wieder eine Dividende und die Rendite auf Basis der letzten Ausschüttung beträgt sogar über 9 Prozent. Ist die Aktie nun ein gutes Investment? Für spekulative Anleger vielleicht, nicht aber für langfristige Investoren, die auf gute und steigende Ausschüttungen vertrauen.
Zu ungewiss ist die Zukunft des Fernseh-Werbegeschäfts und zu stark die Konjunkturabhängigkeit, wie auch die Umsatz- und Dividendenentwicklung der letzten Jahre zeigt:
Kurz gesagt: Eine hohe Dividendenrendite nützt Dir gar nichts, wenn der Aktienkurs derart ins Bodenlose fällt. Aber auch wenn die Ausschüttungen in Zukunft stark sinken, bringt eine aktuell hohe Dividendenrendite wenig, denn schließlich möchtest Du dauerhafte Einnahmen aus Deinem Dividendendepot erzielen.
Wie also die Spreu vom Weizen trennen? Drei Punkte gilt es aus meiner Sicht besonders zu beachten:
1. Die Rendite steigt zwangsläufig, wenn der Kurs fällt. Das Beispiel von ProSiebenSat.1 zeigt das: Die hohen Dividendenrenditen in den Jahren 2017 und 2018 waren bereits auf den Kursrückgang der Aktie zurückzuführen, und sie waren quasi ein Vorbote für den Kursrückgang der folgenden Jahre.
Denn wenn die Dividendenrendite deutlich überdurchschnittlich ist, dann rechnen die Anleger meist mit einem Kursrückgang der Aktie oder zumindest mit sinkenden Ausschüttungen in den kommenden Jahren. Hohe Dividendenrenditen sind daher eher ein Warnsignal und ein Anlass ganz genau hinzuschauen.
2. Wird die Rendite nur durch Fremdkapitalaufnahme ermöglicht, hat das mit Nachhaltigkeit nichts zu tun. Es werden Schulden gemacht, um die Aktionäre bei Laune zu halten, nicht um zu investieren. Finger weg von solchen Aktien!
Im Gegenteil: Die Ausschüttungsquote, also der Anteil des Gewinns, der als Dividende an die Aktionäre gezahlt wird, sollte nicht zu hoch sein. Das ist ein Qualitätsmerkmal, denn das schafft Reserven für schwächere Geschäftsjahre.
3. Kann das Unternehmen die Dividende in allen Marktphasen konstant halten? Nur wenn der Cashflow hoch genug und auch stabil ist, gelingt das. Dafür braucht es ein langfristig tragfähiges Geschäftsmodell und ein langfristig orientiertes Management.
Positivbeispiel: Procter & Gamble
Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble ist aus meiner Sicht eine attraktive Dividendenaktie, und das obwohl die Dividendenrendite auf Basis der Ausschüttungen für das letzte Geschäftsjahr nur 2,4 Prozent beträgt. Bei vielen Anlegern, die nach Dividendenperlen Ausschau halten, würde die Aktie durchs Raster fallen.
Doch Procter & Gamble hat seit 1993 (!) jedes Jahr die Dividende angehoben, wie diese Grafik zeigt, der Unterschied zur Entwicklung bei ProSiebenSat.1 ist augenfällig:
Umsatz und Gewinn haben zwar teils stärker geschwankt, aber die Ausschüttung war dennoch nicht nur konstant, sondern wurde sogar erhöht. Das zeigt die nachhaltige Dividendenpolitik. In guten Jahren wird die Ausschüttung nicht über Gebühr angehoben, um in schwächeren Jahren einen Puffer in der Kasse zu haben.
Das ist nur möglich, wenn das Management eine langfristige Strategie verfolgt, die am Shareholder Value, also an den Aktionären, orientiert ist. Die Dividendenrendite ist zwar relativ niedrig, aber nur wenn man die aktuelle Ausschüttung heranzieht. Für ein langfristig ausgerichtetes Portfolio ist die Zukunftsperspektive wichtiger.
Um diese einschätzen zu können, hilft ein Rückblick: In den letzten 10 Jahren wurde die Dividende um 64 Prozent erhöht. Hättest Du im Jahr 2012 die Aktie gekauft, dann hätte die Dividendenrendite zum damaligen Zeitpunkt auch nur bei 3,1 Prozent gelegen. Heute aber läge sie zum damaligen Kaufkurs von etwa 69 Dollar bei 5,1 Prozent.
In den letzten 10 Jahren wäre die Rendite kontinuierlich gestiegen, und die Chancen stehen gut, dass das auch in den nächsten 10 Jahren der Fall ist. Die durchschnittlichen Prognosen der Aktienanalysten gehen jedenfalls bis 2026 von weiter steigenden Ausschüttungen aus. Angesichts des relativ krisensicheren Geschäfts von Procter & Gamble sollte das auch auf längere Sicht der Fall sein.
Zudem war die Dividende in den letzten drei Geschäftsjahren deutlich niedriger als der Gewinn pro Aktie, die Ausschüttungsquote belief sich nur auf 60 Prozent. Mit anderen Worten: Es wurden 60 Prozent des Gewinns ausgeschüttet, das schafft einen Puffer für die Ausschüttungen der kommenden Jahre. Auch bei einem sinkenden Umsatz und Gewinn entsteht kein Druck die Dividende zu kürzen.
Die konservative Dividendenpolitik hat zu einer sehr guten Performance der Aktie beigetragen, in den letzten 10 Jahren ergab sich durch Kursentwicklung und Ausschüttungen eine Performance von 183 Prozent. Ohne Dividendenzahlungen hätte die Performance nur 111 Prozent betragen.
Mein Fazit
Eine hohe Dividendenrendite darf nicht das alleinige, ja sogar nicht einmal das entscheidende Kriterium bei der Auswahl einer Dividendenaktie sein, andere Faktoren wie z.B. die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells, ein gutes Management und ein stabiler Cashflow müssen dazu kommen.
Doch selbst Profis liegen bei ihren Analysen manchmal daneben, nicht jede Entwicklung lässt sich vorhersehen. Bei der langfristigen Anlage kannst Du das Einzelfallrisiko daher nur durch Streuung auf mehrere Aktien minimieren; das gilt auch bei Investments in Dividendenaktien. Und die Aktien im Depot sollten regelmäßig dahingehend überprüft werden, ob sie noch die ursprünglichen Kriterien erfüllen.
In meinem neuen Projekt werde ich das umsetzen, es geht dabei um das Erzielen eines passiven Einkommens aus einem Portfolio starker Dividendenaktien. Als Leser meines Reports wirst Du darüber informiert, sobald das Projekt startet...
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Herzliche Grüße und bis kommende Woche
Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de
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