Liebe Leserin, Lieber Leser,
gestern Abend hatte ich ein ganz besonders Event: Markus Koch, seit über 25 Jahren an der Wall Street und bekannt von NTV, hat mich zu einem gemeinsamen Livestream eingeladen.
Wir haben ausführlich über die Märkte und die Erfolgsgeheimnisse an der Börse gesprochen und auch viele spannende private Themen. Du kannst Dir den Livestream hier nachträglich ansehen:
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Und nun zum heutigen Thema:
Mit Goldminen-ETFs in die
gesamte Branche investieren...
Der Gold-Preis kletterte in dieser Woche auf ein neues Allzeithoch. Im Sog dieser Rallye stiegen auch die Aktien vieler Goldminen-Konzerne auf langjährige Höchststände. Das erscheint logisch, denn diese Minen-Konzerne stützen sich hauptsächlich auf ein Produkt: Gold.
Wie sie am Aktien-Markt bewertet werden, hängt daher von der Entwicklung des Gold-Preises ab und vom Umfang der Gold-Reserven, über die sie verfügen können. Ihr Kurs schwankt folglich mit dem Gold-Preis – und zwar häufig überproportional, d.h. stärker als der Preis des Edelmetalls.
Schon kleine Veränderungen beim durchschnittlichen Verkaufspreis je Unze Gold können die Gewinn-Entwicklung bei den Gold-Konzernen deutlich beeinflussen. Daher reagieren auch die Aktien stark auf den Gold-Preis, und zwar in beide Richtungen.
Wie in Goldminen-Aktien investieren?
Aber welche Aktie sollten Anleger kaufen, die langfristig auf Gold-Minen setzen wollen? Wer diese schwierige Frage umgehen und sein Risiko streuen möchte, kann mit Hilfe von ETFs in die gesamte Branche investieren.
Es gibt verschiedene Gold-Aktien-Indizes, in die Du über in Deutschland handelbare ETFs investieren kannst. Die Wahl fällt daher nicht leicht. Die Unterschiede zwischen den Indizes bestehen vor allem in der Anzahl der jeweils enthaltenen Aktien und deren Gewichtung. Das führt teils zu großen Unterschieden bei der Performance. Die Kostenquoten der ETFs dagegen sind relativ ähnlich und schwanken zwischen 0,43% und 0,65% pro Jahr.
Überraschend: Auf Sicht der letzten 5 Jahre haben die ETFs auf den bekanntesten Goldminen-Aktien-Index Nyse Arca Gold Bugs am schwächsten abgeschnitten. Das Plus liegt zwar immer noch bei stattlichen 202%, aber das ist auch darauf zurückzuführen, dass die Branche vor 5 Jahren in einem zyklischen Tief steckte.
Starke Performance auf Sicht der letzten 5 Jahre
Die historische Performance ist also nicht automatisch ein Hinweis auf zukünftige Kursgewinne. Für einen Vergleich der verschiedenen ETFs ist die Entwicklung in der Vergangenheit aber wichtig. Dabei zeigt sich, dass der Solactive Global Pure Gold Miners ETF mit +234% deutlich besser performte. Auf Sicht der letzten 3 Jahre ist die Outperformance sogar noch größer.
In die Performance sind auch die Dividenden eingerechnet. Das ist beim Chart-Vergleich nicht der Fall, daher weichen die Zahlen hier etwas ab:
Die schwächere Performance des Nyse Arca Gold Bugs-Index liegt vor allem daran, dass auf die zwei größten Indexpositionen, nämlich die Branchenführer Barrick Gold und Newmont Mining, fast 30% der Gewichtung entfallen. Durch diese Klumpenbildung resultiert eine große Abhängigkeit von der Entwicklung einzelner Aktien.
Lange Zeit entwickelten sich die Schwergewichte schwächer als der Branchendurchschnitt, was den Nyse Arca Gold Bugs-Index bremste. Erst in den letzten Monaten änderte sich dies und der Index holte auf.
Der Solactive Global Pure Gold Miners ETF
Ich würde den Solactive Global Pure Gold Miners-Index vorziehen. Es ist der reinste Gold-Aktien-Index und setzt sich zusammen aus Unternehmen, die mindestens 90% ihrer Einnahmen im Gold-Bergbau erwirtschaften. Er unterscheidet sich damit von anderen Goldminen-Indizes, die einen geringeren Anteil des Goldgeschäfts verlangen (meist 50%).
Noch wichtiger aber ist, dass die Gewichtung einer einzelnen Aktie auf 4,75% beschränkt ist. Es erfolgt daher ein regelmäßiges "Rebalancing", wenn einzelne Aktien über diese Gewichtungsgrenze steigen.
Die 10 Schwergewichte im Index sind aktuell:
Rang |
Name (Land) |
Gewicht im Index |
1 |
Gold Fields (SAF) |
5,63% |
2 |
Alamos Gold (KAN) |
5,63% |
3 |
Anglogold Ashanti (SAF) |
5,52% |
4 |
Kinross Gold (KAN) |
5,16% |
5 |
Newmont Corp. (USA) |
5,10% |
6 |
B2Gold (KAN) |
4,98% |
7 |
Barrick Gold (KAN) |
4,94% |
8 |
Saracen Mineral (AUS) |
4,87% |
9 |
Polyus PJSC (RUS) |
4,87% |
10 |
Centamin (GBR) |
4,80% |
|
Summe |
51,5% |
Unternehmen mit Hauptsitz in Kanada haben einen Anteil von 51% im Index (USA: 20%, Australien: 16%). Das heißt aber nicht, dass diese Unternehmen z.B. nur Minen in Kanada betreiben. Minen-Konzerne sind meist international tätig.
Der entsprechende ETF von UBS hat die ISIN: IE00B7KMNP07, die Kostenquote ist mit 0,43% p.a. die niedrigste im Branchenvergleich.
Der S&P Commodity Gold Producers ETF als Alternative
Wer die Großen der Branche, Barrick Gold und Newmont Mining, höher gewichtet sehen möchte, kann auf den S&P Commodity Gold Producers ETF von iShares setzen (ISIN: IE00B6R52036). Beide Aktien machen in diesem ETF aktuell zusammen etwa 20% aus.
Der entsprechende Index enthält „Unternehmen, deren Geschäft mit der Produktion von Gold und verwandten Produkten in Verbindung steht“. Die Definition ist aus meiner Sicht etwas schwammig, der Index hat aber in den letzten 5 Jahren besser abgeschnitten als der Nyse Arca Gold Bugs und die Klumpenbildung ist geringer.
Mein Fazit
Da sich der Gold-Preis häufig entgegengesetzt zum Aktien-Markt bewegt, eignen sich Gold-Aktien auch gut zur Diversifizierung eines Aktien- oder ETF-Depots. Der Solactive Global Pure Gold Miners ETF (ISIN: IE00B7KMNP07) ist meiner Ansicht nach die beste Möglichkeit, um breit gestreut in echte Goldminen-Aktien zu investieren.
Wer allerdings die Großen der Branche höher gewichten will, sollte auf den iShares Gold Producers ETF (ISIN: IE00B6R52036) zurückgreifen. Anleger sollten aber grundsätzlich bedenken, dass ein Investment in Goldminen-ETFs auch mit einem Risiko verbunden ist, da die Kursschwankungen oft größer sind als bei anderen Aktien.
Mein Podcast-Tipp:
Größter Hedgefonds
der Welt verzockt sich!
Der größte Hedgefonds der Welt hat sich verzockt und zwar so richtig. Es handelt sich dabei um Pure Alpha, der zu Bridgewater Associates von Ray Dalio gehört. Was Ray Dalio selbst dazu sagt, warum die Performance so schlecht ist und was ich denke, was wir daraus lernen können, erfährst Du in dieser Episode:
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