Lieber Leser,
mein aktuelles Video „Platzt jetzt die Immobilien-Blase?“ sorgt für interessante Diskussionen bei YouTube.
Wie dort versprochen, bekommst Du heute eine Top-Analyse zu spannenden Immobilien-Aktien. Und zwar von meinem geschätzten Kollegen Armin Brack, der die Aktien messerscharf analysiert und Dir sagt, wie er persönlich mit den Aktien umgehen würde (kaufen, halten, verkaufen).
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Armin Brack ist einer der besten Aktien-Profis im deutschsprachigen Raum. Wenn Du meinen Report schon länger liest, dann kennst Du Armin schon von seinen hervorragenden Analysen, bei denen er mich unterstützt hat. Zum Beispiel zu Gewerbe-Immobilien, zu Bayer oder zu Wirecard. Wenn Du jede Woche von Armin profitieren willst, dann abonniere jetzt seinen YouTube-"Aktien-Kanal".
Schnäppchenjagd auf Betongold
Immobilien-Aktien sind in den letzten Jahren bei deutschen bzw. deutschsprachigen Anlegern immer beliebter geworden. Kein Wunder: Immobilien-Aktien sind nicht nur einfach gestiegen – wie viele andere Aktien auch. Sie sind mit einer relativ hohen KONSTANZ gestiegen.
Das ist für uns als Anleger hochattraktiv: Steigende Kurse bei geringen Rückschlägen ermöglicht risikooptimiertes Anlegen.
In der BWL gibt es eigens eine Kennzahl dafür, die Überrendite (gegenüber dem risikofreien Zinssatz) ins Verhältnis zur Volatilität setzt: die Sharpe Ratio. Sie bemisst sozusagen die Überrendite pro Einheit des übernommenen Risikos.
Ein kurzes Beispiel zur Verdeutlichung:
Der risikofreie Zins sei 3%.
Die erzielte Rendite der Anlage A sei 4%, ihre Volatilität 1%.
Anlage B erzielte 5% mit einer Volatilität von 2%.
Die Sharpe-Ratio für beide Fälle ist 1.
Am Ende gilt: Je höher die Sharpe-Ratio umso höher die risikoadjustierte Rendite.
Viele Anleger beschäftigen sich zwar nicht mit diesem theoretischen Hintergrund (brauchen sie auch nicht unbedingt), aber sie spüren instinktiv, dass eine Anlage mit hoher Sharpe-Ratio attraktiv ist – auch weil sie die Nerven schont.
(Es gibt übrigens eine Einschränkung bzw. Ausnahme von dieser Regel: Aktien, bei denen der Kurs manipuliert wird. Das sind häufig obskure Titel aus In-Branchen, die quasi aus dem Nichts auftauchen, häufig mit Stammsitz in Kanada, und von kostenlosen Publikationen in den höchsten Tönen angepriesen werden. Je nach „Pusher-Schema“ werden diese Aktien (bei denen die Initiatoren den Freefloat quasi komplett unter Kontrolle haben) kontrolliert Tag für Tag nach oben getrieben, oft in der gleichen prozentualen Größenordnung. Diese Aktien haben dann für den Zeit des Pushs eine extrem hohe Sharpe-Ratio fallen dann aber gerne mal auf einen Schlag um 50 bis 90(!) nach unten, wenn die Initiatoren des Pushs Kasse machen, also den Markt für diese Aktie mit ihren eigenen Stücken fluten).
Aber zurück zu den Immobilien-Aktien: Der Kursverlauf vieler Papiere während der Corona-Krise war hier sehr interessant. Hier zum Beispiel der Verlauf der DIC Asset (zum Unternehmen komme ich gleich) im Verhältnis zum DAX:
Ihr erkennt an den lila Einkreisungen: Während der DAX bereits in den letzten Februar-Handelstagen geschwächelt hat, haben ganz, ganz viele Immobilien-Aktien – nicht nur DIC Asset – weiter eine hohe relative Stärke gezeigt. Das meinte ich oben mit der geringen Schwankungsbreite. Es besteht eine hohe Resilienz gegen negative externe Einflüsse.
Als es dann im DAX aber weiter steil abwärts ging, brach diese hohe relative Stärke vieler Immobilien-Aktien plötzlich quasi in sich zusammen. Innerhalb von weniger als zwei Handelswochen hat sich dann der Kurs von DIC auf einmal mehr als halbiert – und ist damit unter dem Strich nun seit den Hochs noch deutlich stärker gefallen als der DAX.
Wie ist das möglich?
1. hat das psychologische Ursachen. Wenn wir am Markt Panik erleben und der DAX fünf, sechs Prozent oder sogar teilweise prozentual zweistellig verliert – wie es ja in den letzten Wochen der Fall war – dann wird alles liquidiert, was noch irgendwie zu Geld zu machen ist. Teilweise gibt es auch Zwangsliquidationen, wenn Anleger auf Kredit spekuliert hatten. Dann werden die Aktien verkauft, die sich noch relativ gut gehalten haben.
Insbesondere bei relativ kleinen Werten, wo die Markttiefe nicht so hoch ist (also wo z.B. nicht sofort institutionelle Anleger als Käufer einspringen bzw. nicht einspringen können, weil die Aktie zu markteng ist), kann es dann kurzfristig zu extremen Kursverlusten kommen. Auf solche Aktien sind dann häufig private Trader spezialisiert, die hier auf Schnäppchenjagd gehen.
2. hat sich aber im Verlauf der Corona-Krise die Situation zwischenzeitlich so zugespitzt, dass – ausgehend von den USA - die Kreditmärkte zusammenzubrechen drohten. Und an diesem Punkt geraten dann natürlich auf einmal auch Immobilien-Aktien ins Blickfeld, denn reibungslos funktionierende Kreditmärkte sind ja quasi ein Grundpfeiler des Geschäftsmodells für diese Unternehmen.
Quasi alle börsennotierten Immobilien-Aktien arbeiten mit mehr oder weniger hohem Fremdkapitaleinsatz und sind deshalb auf entsprechende Refinanzierungsmöglichkeiten angewiesen. Drohen diese wegzufallen wird das gesamte Geschäftsmodell in Frage gestellt.
Bevor wir nun also auf Schnäppchenjagd gehen, sollte uns klar sein, dass es eine absolute Sicherheit auch bei eigentlich soliden, börsennotierten Immobilien-Aktien nicht geben kann. Wenn wirklich systemische Gefahren auftauchen - also ein kompletter Zusammenbruch des Finanzsystems im Raum steht - dann gehen auch solide Immobilien-Papiere in die Knie. Das muss uns klar sein.
Wenn man dieses absolute Worst Case-Szenario – wo es dann letztlich für uns als Anleger ohnehin keine wirkliche Rettung bzw. keinen gangbaren Ausweg mehr gäbe – aber mal außen vor lässt, dann wird es spannend: Denn es gibt gewaltige Unterschiede beim Chance-Risiko-Profil der einzelnen börsennotierten deutschen bzw. in Deutschland notierten Immobilien-Unternehmen (einige haben ja aus steuerlichen Gründen Luxemburg als offiziellen Unternehmenssitz, werden aber an deutschen Börsen gehandelt).
Wohn-Immobilien vs. Gewerbe-Immobilien
Lars hat das ja in seinem Video auch schon gut erklärt: Grundsätzlich sind Immobilien-Aktien mit dem Schwerpunkt auf „Wohn-Immobilien“ weniger betroffen. Klar: Die Nachfrage nach Wohnungen sinkt ja zunächst nicht. Jeder zieht sich in der Krise ins Eigenheim zurück – aktuell ja sogar zwangsweise. Der Staat hat nun für säumige Mieter ja sogar Unterstützung angekündigt, so dass keiner seine Wohnung verliert. Und die Vermieter haben ja auch kein Interesse in dieser Marktphase nun ihre Mieter vor die Tür zu setzen.
Natürlich gibt es trotzdem gewisse Preiseffekte. Wohnungen verlieren in allgemeinen Wirtschaftskrisen an Wert. Das spiegelt sich auch in den Kursen der Aktien wider. Hier als klassisches Beispiel der Chart von Vonovia (WKN: A1ML7J | Kürzel: VNA), dem aktuell nach Marktkapitalisierung größten deutschen Immobilien-Unternehmen, das auch im DAX notiert ist, und auf Wohn-Immobilien spezialisiert ist:
Die Aktie hat vom 52-Wochen-Hoch aktuell (Stand: 24.03.) rund 22 Prozent verloren. Im Tief waren es kurz sogar mal 32 Prozent. Aber insgesamt schlägt sich die Aktie relativ gut und hat momentan zumindest die Korrekturtiefs aus dem Juni und September wieder erreicht:
Vonovia dürfte die Krise ziemlich unbeschadet überstehen, bietet aber eben auch - auf Sicht von ein bis zwei Jahren – keine übermäßig attraktive Kurschance mehr. Die Aktie ist ein klassisches Basis-Investment.
Geheim-Tipp: DeFaMa
Stärker betroffen ist die „andere Gruppe“, also Aktien von Unternehmen, die stärker in Gewerbe-Immobilien investieren. Hier ist es im Prinzip so, dass sich die Trends, die ohnehin da sind, durch die Krise jetzt verschärfen. Das heißt, wenig Probleme haben Firmen, die z.B. vor allem Lebensmittel-Discounter als Mieter haben.
DeFaMa (A13SUL | DEF) z.B. ist ein sehr solides und von Matthias Schrade (einem ehemaligen Kollegen von mir, den ich sehr schätze) hervorragend gemanagtes Unternehmen in diesem Segment:
Ihr seht auch hier den Effekt wie bei DIC Asset oben: Die Aktie hat sich sehr lange, sehr gut gehalten, ist dann aber im Zuge der Verschärfung der Krise doch noch unter Druck geraden. Der Kursabschlag vom Hoch hält sich mit momentan 24% aber noch sehr in Grenzen. DeFaMa ist meiner Ansicht nach „solider Geheimtipp“ mit aktuell sehr attraktiver Bewertung und klar kaufenswert.
Verschärfen tun sich die Probleme bei den Firmen, bei denen ohnehin schon klare Abwärtstrends erkennbar waren, also z.B. bei der Deutschen Euroshop (748020 | DEQ). Die sind ja auf Shopping-Center spezialisiert, wo die Leerstandsraten seit Jahren steigen, weil immer mehr Konsumenten E-Commerce vorziehen. Die Aktie befand sich schon vor der Corona-Krise seit rund fünf Jahren im Abwärtstrend und hat sich nun in der Krise innerhalb eines Monats nochmal halbiert:
Die Aktie könnte bei einer Entspannung der Krise kurzfristig durchaus auch kräftig steigen, aber ich rate dennoch von einem Investment ab, weil sich der übergelagerte negative Trend aus meiner Sicht nicht verändern wird.
Apropos übergelagerte Trends: Gegen die kämpft auch die Aareal Bank (540811 | ARL), einer der größten deutschen Immobilien-Finanzierer. Im Wesentlichen sind hier drei Mega-Trends auszumachen:
Mein Podcast-Tipp:
Ausnahmezustand!
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Die Aktienmärkte befinden sich in einem absoluten Ausnahmezustand und es gibt Analysten die sagen, dass eine Handelspause vielleicht gut wäre, bis sich die Lage beruhigt hat. Wie sinnvoll wäre ein solches Vorgehen und was genau passiert, wenn es zu einer Börsenschließung käme?
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