Steht Europa vor einem goldenen Jahrzehnt? ++ Meine Einschätzung zum Goldpreis
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Ihr Rendite-Report vom 23. August 2017


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Was für europäische Aktien spricht und wie Sie reagieren sollten

Liebe Leser,


den heutigen Titel "Europa vor einem goldenen Jahrzehnt" werden manche von Ihnen sicher als Provokation empfinden, denn die Probleme Europas sind immer noch riesig. Das bekommen Sie in jeder Nachrichtensendung vor Augen geführt.


Und gerade weil sie dem "Mainstream" widerspricht, lohnt sich ein genauer Blick auf diese These. Zumal diese Aussage von Philipp Hildebrand kommt, dem Vizechef der weltgrößten Fondsgesellschaft Blackrock.

 

Blackrock-Chef ist optimistisch

 

Blackrock verwaltet Anlagevermögen in Höhe von 5,4 Billionen US-Dollar und ist über seine Fonds an allen wichtigen Aktiengesellschaften weltweit beteiligt. Darüber hinaus sollte Hildebrand eine Ahnung von Volkswirtschaft und Politik haben – jedenfalls ist das zu hoffen, denn er war einmal Präsident der Schweizerischen Nationalbank.

 

Die Aufwertung des Euro scheint Hildebrand Recht zu geben, denn Wechselkurse spiegeln durchaus die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse wider – beziehungsweise die Erwartungen der Anleger dazu:

 

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Der Euro hat sich in den letzten Wochen gegenüber dem US-Dollar nicht nur erholt, sondern mit dem Anstieg über die Marke von 1,1450 USD auch eine lange Bodenbildung hinter sich gebracht und könnte mittelfristig vor einem weiteren Anstieg stehen.



Europäische Union gestärkt aus der Krise?

 

Tatsächlich stand Europa, besonders die Eurozone, bis vor kurzem noch vor dem politischen und wirtschaftlichen Abgrund. Die Auflösungserscheinungen der Europäischen Union schienen mit dem Brexit-Votum der Briten im Juni 2016 einen vorläufigen Höhepunkt, aber längst noch nicht das Ende erreicht zu haben.


Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich Ende April/Anfang Mai stand die ultrarechte Anti-EU-Partei Front National kurz vor dem Sieg. Das hätte die EU möglicherweise über den Abgrund hinaus gestoßen.

 

Aber es kam anders und seitdem scheinen sich die politischen Verhältnisse stabilisiert zu haben. Es gibt offenbar wieder Zukunftsperspektiven für die EU. Dazu trägt sicher auch bei, dass sich die wirtschaftliche Lage in vielen Teilen Europas verbessert hat.


Die Eurozone insgesamt wächst so stark wie seit 2011 nicht mehr und auch die Arbeitslosenrate ist auf dem niedrigsten Stand seit sechs Jahren gefallen. Auch wenn es vielen Regionen weiterhin schlecht geht, gesamtwirtschaftlich gesehen ist die Eurozone auf dem Weg aus ihrer Wachstumskrise.

 

Ein gewisser Nachholbedarf scheint vorhanden, wenn man die Kursentwicklung der marktbreiten Indizes S&P 500 für die USA und Stoxx Europe 600 für Europa vergleicht:

 

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Bis Anfang 2016 entwickelten sich der S&P 500 und der Stoxx Europe 600 noch relativ gleich, dann drifteten sie auseinander: Während der S&P 500 heute etwa 15 Prozent höher steht als vor zwei Jahren, liegt der Stoxx Europe 600 etwa 4 Prozent tiefer.



3 Gründe, warum die EU vor besseren Zeiten stehen könnte

 

Allerdings bleiben viele Probleme, die ich an dieser Stelle gar nicht alle aufzählen will. Darunter die Uneinigkeit in der EU über wichtige Grundsatzfragen, die hohe Verschuldung und die nach wie vor nicht behobenen Konstruktionsfehler des Euro.


Trotzdem hält Hildebrand es für möglich, dass der Aufschwung in der EU nicht nur eine Momentaufnahme, sondern den Start in ein goldenes Jahrzehnt darstellt. Die Argumente lauten:

 

1. Die Weltwirtschaft erlebt den ersten synchronen, das heißt von allen wichtigen Regionen getragenen Aufschwung seit der Finanzkrise 2008. Solche Aufschwünge werden meist unterschätzt. In Europa z.B. ist ein Investitionsstau aufgelaufen, dessen Auflösung die Konjunktur noch lange ankurbeln wird.

 

2. Auch wenn sicherlich viele das europäische Wirtschaftsmodell nicht als gerecht bezeichnen würden, es beinhaltet eine gleichere Verteilung von Vermögen und Einkommen als z.B. die in den USA und Großbritannien praktizierten Wirtschaftsmodelle.


Dadurch ist Europa möglicherweise besser gegen die Folgen der Globalisierung gewappnet bzw. kann diese besser abfedern. Es ist vermutlich kein Zufall, dass sich in Großbritannien und den USA politische Kräfte durchsetzten, die radikale Veränderungen propagierten, in Frankreich, Spanien und Italien aber nicht.

 

3. Die Briten machen für ihre wirtschaftlichen Probleme die EU verantwortlich, in den USA steht der internationale Handel am Pranger. Doch weder der Brexit noch ein neuer Protektionismus der USA werden die hausgemachten Probleme beider Länder lösen, wie z.B. das große soziale Ungleichgewicht – im Gegenteil.


Nicht zuletzt wegen der großen gesellschaftlichen Spannungen könnten die USA als wichtiger Konkurrent Europas in Zukunft wirtschaftlich an Boden verlieren.

 

Frankreich und Deutschland als Motoren

 

Das sehe ich ähnlich. Die EU kann von den falschen Weichenstellungen in den USA und in Großbritannien zumindest relativ gesehen profitieren. Sollte es zudem der neuen französischen Regierung gelingen, die versprochenen Reformen umzusetzen dann könnte in Frankreich der private Sektor endlich wieder wachsen.


Wenn dann auch noch Deutschland seinen Stau bei den öffentlichen Investitionen beendet, dann sind zwei wichtige Hemmnisse für das Wachstum der gesamten Eurozone in den letzten Jahren beseitigt.

 

Umschichtungen in europäische Aktien

 

Dass Europa vor einem goldenen Jahrzehnt stehen könnte, heißt ja nicht, dass überall blühende Landschaften entstehen, sondern es genügt schon, dass Europa z.B. gegenüber den USA aufholt.


Das ist für einen Vermögensverwalter wie Blackrock Anlass genug, Anlagegelder z.B. von US-amerikanischen Aktien in europäische Aktien umzuschichten. Zumal die Aktien in den USA zumeist deutlich höher bewertet sind als die in Europa.

 

 

Mein Fazit:

 

Natürlich ist eine gehörige Portion Optimismus dabei, wenn man für Europa ein goldenes Jahrzehnt kommen sieht. Aber die aktuelle Entwicklung ist positiv und es ist nach einer langen Krise auch nicht unüblich, dass der darauf folgende Aufschwung lange unterschätzt wird.

 

Ich halte es daher durchaus für möglich, dass sich europäische Aktien in den nächsten Jahren besser entwickeln als ihre US-amerikanischen Pendants. Sie sollten aber auch den Euro nicht vergessen: Setzt sich seine Aufwertung fort, dann wirkt sich das negativ auf die Performance von US-Aktien in Ihrem Portfolio aus.

 

Doch auf ein solches Aufholen europäischer Aktien zu setzen, ist Spekulation, denn es kann ja auch anders kommen. In der langfristigen Geldanlage sollten solche Überlegungen keine entscheidende Rolle spielen. Hier ist vor allem Diversifikation wichtig.

 

Auf gar keinen Fall sollten Sie nur in deutsche oder europäische Aktien investieren. Aber auch eine Übergewichtung von US-Aktien wäre nicht gut. Eine gute Streuung über alle Branchen und Länder hinweg ist der beste Weg, um langfristig gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein und eine hohe Rendite zu erzielen.

 

 
 
 

Gold: Wichtiger Widerstand im Blick

 

Gold befindet sich in einer kritischen Phase. Aus meiner Sicht werden jetzt die Weichen für den Kursverlauf der nächsten Tage und Wochen gestellt. Zwar konnten wichtige Widerstände überwunden werden, aber der wichtigste von allen, die massive Barriere bei 1.295 US-Dollar, eben noch nicht:

 

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Der kurze Anstieg darüber in der letzten Woche wurde direkt wieder abverkauft. Das ist nicht weiter dramatisch, solange etwaige Schwächephasen oberhalb von 1.265 US-Dollar (maximal 1.250 US-Dollar) von den Marktteilnehmer wieder zum Aufbau von Long-Positionen genutzt werden.


Darunter trübt sich das Bild allerdings spürbar ein. Sollte sich das bärische Szenario durchsetzen, werden wir darauf in den kommenden Ausgaben näher eingehen.


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
     
 

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