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Rendite-Report vom 23. Februar 2022


HIER MEIN THEMA:

>> Gold oder Silber – Was ist besser?
 
 
 

Die Unsicherheit nimmt zu –
Gold und Silber sind wieder gefragt...

Liebe Leserin, lieber Leser,


die Ukraine-Krise hat sich zugespitzt, Du verfolgst bestimmt auch die aktuellen Entwicklungen. Doch schon in den Tagen bevor die russische Regierung die "rote Linie" überschritten hat, reagierten die Anleger verunsichert. Als risikoreich geltende Aktien wurden verkauft, gefragt waren dafür klassische sichere Anlagehäfen wie Staatsanleihen, der Schweizer Franken und Edelmetalle.

 

Erstmals seit 8 Monaten kletterte der Preis je Unze Gold wieder über die Marke von 1.900 US-Dollar je Unze, das ist charttechnisch ein positives Signal.

 

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Gold ist vor allem bei kurzfristig agierenden Anlegern derzeit als Krisenmetall zur Absicherung gefragt. Nachdem es lange Zeit nur geringe Zuflüsse oder sogar Abflüsse bei den Gold-Fonds (ETFs), vor allem in den USA, gab, war in den letzten Wochen eine deutlich Zunahme der Nachfrage festzustellen.

 

In der letzten Woche summierten sich die Netto-Zuflüsse in Gold-ETFs auf 11,5 Tonnen, in dieser Woche dürfte sich aufgrund der Eskalation der Ukraine-Krise der Trend fortsetzen. Am Futures-Markt stiegen die Netto-Long-Positionen auf den höchsten Stand seit 3 Monaten.

 

Auch Silber legte zu, allerdings längst nicht so stark wie Gold. Das unterstreicht einmal mehr, dass der Gold-Preis stärker durch Entwicklungen am Finanz-Markt beeinflusst wird als der Silber-Preis. Ein wichtiger Grund: Der Gold-Markt ist durch seine höhere Liquidität für institutionelle Anleger attraktiver.

 

Zudem entfällt bei Silber im Gegensatz zu Gold nur ein relativ kleiner Teil der Nachfrage auf Finanzprodukte wie ETFs (bzw. ETCs), auch der Futures-Markt spielt eine geringere Rolle. Dafür verbraucht die Industrie einen großen Teil des jährlichen Silber-Angebots, nämlich etwa 50 Prozent.

 

Silber: Gute Chancen für 2022, aber auch Risiken...

 

In Phasen einer starken Konjunktur wächst daher die Silber-Nachfrage, und das kann unabhängig von Finanzmarktentwicklungen den Preis treiben. Das vom Verband der Silber-Branche finanzierte Silver Institute rechnet auch wegen der Erholung der Weltkonjunktur für 2022 mit einem Anstieg der Silber-Nachfrage um 8 Prozent auf ein Rekordhoch.

 

Viele gilt Silber zudem als "Metall der Zukunft". Es wird wegen seiner speziellen Eigenschaften, besonders seiner elektrischen Leitfähigkeit, z.B. für Solar-Module und in vielen Bereichen der Elektrifizierung und Digitalisierung benötigt. Für die Rohstoff-Experten der Commerzbank dürfte Silber daher „... unter den Edelmetallen der Hauptprofiteur des Umbaus der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit sein“.

 

Noch stärker als der Bedarf der Industrie soll aber die Nachfrage nach Münzen&Barren, Schmuck und Silberwaren (u.a. Besteck) vor allem auf dem wichtigen indischen Markt wachsen. Das alles sind gute Voraussetzungen für einen steigenden Silber-Preis; allerdings soll auch das Angebot dank einer höheren Minen-Produktion um 7 Prozent zulegen.

 

Damit zeigt sich auch die Gefahr: Erholt sich die Weltkonjunktur nicht so stark wie erhofft, dann würde das auf den Silber-Preis drücken. Zudem kann sich Silber trotz der unterschiedlichen Marktbedingungen kaum vom Gold-Preis abkoppeln. Der Vergleichs-Chart der letzten beiden Jahre zeigt, dass sich Gold und Silber meist in die gleiche Richtung bewegen. Auf der linken Skala ist der Gold-Preis eingetragen, rechts der Silber-Preis:

 

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Anfang 2021 konnte Silber durch eine hohe Nachfrage am Finanzmarkt zwar gegenüber Gold aufholen, der Vorteil ging aber seitdem wieder verloren.

 

Das zeigt: Silber ist volatiler als Gold. Speziell in Hausse-Phasen am Edelmetall-Markt hat Silber in der Vergangenheit deutlich stärker zulegt als Gold. Besonders ausgeprägt war das in den Jahren 2010 und 2011 der Fall, als Silber Gold weit hinter sich ließ.

 

Silber steigt in Aufschwüngen am Edelmetall-Markt meist stärker als Gold, dafür ist der anschließende Kursrückgang dann ebenfalls stärker. Trotz der stärkeren Schwankungen bei Silber war die Performance beider Edelmetalle seit 1990 aber nahezu gleich (circa +400%). Das spricht für die Gleichwertigkeit beider Edelmetalle in der langfristigen Anlage.

 

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Zwar kommt es bei solchen Vergleichen immer sehr auf den genauen Startpunkt an, aber eine ausgeprägte Outperformance eines der beiden Edelmetalle ist nicht festzustellen.

 

Gold oder Silber? Gold und Silber!

 

Du hast es vermutlich schon von mir gehört: Ich halte es für sinnvoll, langfristig einen Anteil von 8 bis 12 Prozent des Anlagekapitals in Gold und Silber zu investieren. Das dient neben der Diversifikation des Depots vor allem dem Schutz vor Krisen, weshalb ich für diesen Zweck physische Edelmetalle (Münzen/Barren) einem Investment in börsengehandelte Produkte (ETCs) vorziehe, trotzdem sind diese eine Alternative.

 

Gold- oder Silber-ETCs spiegeln die Entwicklung der Preise in der Regel 1:1 wider. Sie sind mit physischen Edelmetallen hinterlegt und kaufen daher Gold bzw. Silber, wenn Anleger in sie investieren. ETCs eignen sich wegen der geringeren Gebühren bei Kauf und Verkauf besser als Barren & Münzen für kurzfristige Anlagezwecke.

 

Bei Silber-ETCs besteht allerdings ein gewichtiger Nachteil gegenüber Gold-ETCs, wenn diese einen Anspruch auf die physische Lieferung von Gold verbriefen. Denn in diesem Fall wird keine Abgeltungssteuer fällig, wenn Du die Gold-ETCs länger als 12 Monate hältst.

 

Das trifft nach aktueller Rechtssprechung auf Xetra Gold und nach gängiger Meinung auch auf Euwax Gold zu. Bei Silber-ETCs unterliegen dagegen eventuelle Kursgewinne, die Du beim Verkauf erzielst, der Abgeltungssteuer.

 

Keine Abgeltungssteuer bei Barren und Münzen

 

Bei Barren oder Münzen gibt es dieses Problem nicht: Beim Verkauf von physischem Gold oder Silber wird nur Abgeltungssteuer fällig, falls der Verkauf innerhalb von 12 Monaten nach dem Kauf erfolgt – das wird vermutlich selten der Fall sein.

 

Steuerliche Unterschiede gibt es dagegen bei der Mehrwertsteuer. Während Anlagemünzen aus Gold in der EU mehrwertsteuerbefreit sind, unterliegen Anlagemünzen aus Silber seit 2014 prinzipiell dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent (vorher 7%).

 

Doch das gilt nicht immer: Importiert der Händler die Silber-Münzen aus Ländern wie Kanada (Maple Leaf), Australien (Kookaburra, Koala) oder den USA (American Eagle), gilt weiterhin der verminderte Einfuhrumsatzsteuersatz von 7 Prozent und durch die so genannte Differenzbesteuerung gibt es für Käufer fast keinen Nachteil im Vergleich zur Zeit vor der Steuererhöhung. Die meisten Edelmetallhändler nutzen bei Silber derzeit die Differenzbesteuerung.

 

Das ist eine legale Steuerersparnis. Silber-Anlagemünzen solltest Du daher Silberbarren vorziehen, denn Silberbarren müssen meist mit 19 Prozent versteuert werden.


Mein Fazit

 

Gold zeigt seine Stärke vor allem in Krisenzeiten, Silber profitiert dagegen langfristig von der wachsenden Nachfrage aus Zukunfts-Sektoren. Das sind, wie ich finde, gute Gründe, beide Edelmetalle, evtl. ergänzt durch Minen-Aktien, zur Diversifizierung und zum Krisenschutz einem langfristigen Portfolio beizumischen.

 

Aktuell hat die Verunsicherung an den Märkten insbesondere Gold, aber auch Silber wieder in den Blickpunkt gerückt. Das kann sich aber auch wieder ändern, sollte eine Entspannung eintreten.

 

Zudem lastete die Aussicht auf steigende Zinsen in den letzten Monaten auf den Preisen der Edelmetalle, denn dadurch wird die Anlage in Anleihen für sicherheitssuchende Anleger als Alternative wieder attraktiver. Kurz gesagt: Es besteht eine negative Korrelation zwischen dem Realzins und dem Gold-Preis.

 

Es wirken viele Einflüsse auf die Preise von Gold und Silber. Daher ziehe ich für kurz- und mittelfristige Spekulationen stets die Charttechnik zu Rate und verlasse mich nicht auf einseitige Interpretationen aktueller Entwicklungen. Im kurz- und mittelfristig ausgerichteten „Lars-Erichsen-Depot“ meines Premium-Anlagemagazins „Rendite-Spezialistenwerde ich entsprechend reagieren.



Mein Podcast-Tipp:

 

Investieren ohne Verlustrisiko?

 

Was soll ich mit Kapital machen, von dem ich jetzt schon weiß, dass ich es in ein paar Jahren brauche? Ich kann es doch nicht auf dem Girokonto versauern lassen. Wie also ohne Risiko investieren? Das möchte ich heute besprechen und beginne mit einem kleinen Beratungsskandal...


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Und bitte nicht vergessen eine positive Bewertung/konstruktive Rezension abzugeben, vielen Dank ;-)





Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de

 
 

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Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
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