DAX: Rallye ohne Ende? ++ Die Nachfrage nach Gold- & Silber-ETFs ist auf einem Rekordhoch...
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Rendite-Report vom 22. Juli 2020


HIER MEINE THEMEN:

>> Gold & Silber – Was die Preise der Edelmetalle wirklich antreibt!?
>> DAX aktuell – Meine Einschätzung zum DAX
 
 
 

Die Nachfrage nach Gold- und
Silber-ETFs ist auf einem Rekordhoch...

Liebe Leserin, Lieber Leser,


die Rallye an den Aktien-Märkten scheint ungebrochen, in dieser Woche ist der DAX erstmals seit Mitte Februar wieder über 13.000 Punkte gestiegen. Ist das fundamental gerechtfertigt oder nicht? Das werden wir in den nächsten Monaten sehen. Erst einmal gilt: Der Markt hat immer Recht und als Anleger sollte man sich nicht gegen den Markt stellen.

 

Die Skeptiker werden sich womöglich durch die Rallye bei Gold und Silber bestätigt sehen, denn schließlich sind das beides doch Krisenmetalle und dienen als sicherer Anlagehafen, oder nicht?

 

Viele sind offenbar dieser Meinung und daher werden auch immer wieder in den Marktberichten irgendwelche negativen fundamentalen Entwicklungen als Begründung für die Rallye bei den Edelmetallen genannt.


In letzter Zeit mussten u.a. die rasante Zunahme an Covid-19-Fällen in den USA herhalten, die wachsenden Spannungen zwischen China und den USA sowie der schwierige Verhandlungsprozess der EU-Staatschefs über das Hilfspaket.

 

Gold und Silber auf Rekordjagd

 

Aber wenn das alles so negative Einflüsse sind, warum fallen dann nicht die Kurse an den Aktien-Märkten? Anhand der Verhandlungen der EU-Staatschefs zeigt sich besonders deutlich, dass die Argumente teils an den Haaren herbeigezogen sind: Am Dienstag wurde eine Einigung verkündet und die Preise von Gold und Silber legten dennoch weiter zu.

 

Der Gold-Preis in US-Dollar je Unze stieg erstmals seit neun Jahren über 1.820 US-Dollar, das Rekordhoch bei etwa 1.900 US-Dollar ist nicht mehr weit entfernt. In anderen Währungen wie z.B. dem Euro hat Gold bereits seit einiger Zeit neue Allzeithochs erreicht. Silber legte zuletzt noch stärker zu und stieg erstmals seit 4 Jahren über 20 US-Dollar je Unze.

 

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Aber was treibt die Notierungen wirklich? Gold und Silber sind aus meiner Sicht ein Krisenschutz und sollten in einem Anlage-Depot einen Anteil von 8 bis 15% ausmachen – das ist natürlich nur eine grobe Richtschnur, von der man auch individuell abweichen kann. Wenn es zu einer echten Finanzkrise kommt, dann wären Gold und Silber gefragt.

 

Das heißt aber nicht, dass die Notierungen der Edelmetalle nur in Krisenzeiten steigen oder umgekehrt in wirtschaftlich guten Zeiten fallen. Der wichtigste Preistreiber ist – das ist eine Binsenweisheit – Veränderungen bei Angebot und Nachfrage.

 

Die Nachfrage nach ETFs steigt kräftig

 

Seit einigen Monaten gibt es eine rekordhohe Nachfrage nach ETFs bzw. ETCs (Exchange Traded Fonds bzw. Commodities). Das sind börsennotierte Fonds, die mit physischem Gold oder Silber hinterlegt sind. Mit anderen Worten: Die Fondsgesellschaften müssen physische Edelmetalle kaufen, wenn die Anleger diese ETFs an der Börse kaufen.

 

Dieses Anlage-Instrument wird von Finanz-Investoren bevorzugt. Im 1. Halbjahr haben die Zuflüsse in Gold-ETFs mit 734 Tonnen bereits den Gesamtwert des Rekordjahres 2009 (645 Tonnen) übertroffen. Im Juli hat die Nachfrage den aktuellen Zahlen zufolge bislang nicht nachgelassen.

 

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Um die Dimensionen aufzuzeigen: Im 1. Halbjahr haben die ETFs damit etwa die Hälfte der weltweiten Gold-Produktion absorbiert. Die meisten Zuflüsse gab es dabei in Nordamerika und Europa, in Asien sind ETFs bislang weniger beliebt. Sollte sich das ändern, dann könnte die Nachfrage-Dynamik noch steigen.

 

Silber holt gegenüber Gold auf

 

Bei den Investoren ist Silber schon seit Monaten noch beliebter als Gold. Nach den Angaben der Nachrichten-Agentur Bloomberg gab es bei Silber allein im Juli einen Zufluss von rund 1.440 Tonnen Silber in die ETFs. Der Anstieg ist im Juli mit einem Plus von 6% derzeit deutlich dynamischer als bei Gold (+2%).

 

Die Folge der stark zunehmenden Nachfrage: Der Silber-Preis hat in den letzten Monaten gegenüber Gold kräftig aufgeholt. Ein Grund dafür ist, dass Silber auch in der Industrie stark gefragt ist und viele Anleger darauf spekulieren, dass die Nachfrage durch die Konjunkturerholung wieder deutlich zunimmt.

 

Auf dieses Thema wurde ausführlich im Report vom 20. Mai ("Holt Silber gegenüber Gold weiter auf?") eingegangen. Und im Rendite-Depot Plus der "Rendite-Spezialisten" habe ich bereits am 11. Mai einen Silber-ETC gekauft, er liegt inzwischen mit 24% im Gewinn. Der Chart verdeutlicht die Aufholjagd von Silber:

 

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Die unterschiedliche Preis-Entwicklung beider Edelmetalle lässt sich auch gut am so genannten Gold-Silber-Ratio ablesen. Das drückt aus, wie viele Unzen Silber man für eine Unze Gold bekommt. Das Gold-Silber-Ratio stieg Mitte März auf einen neuen Höchststand, von 123. Inzwischen ist die Gold-Silber-Ratio auf 89,5 zurückgefallen. Das ist aber immer noch weit vom Durchschnitt der letzten Jahre bei etwa 75 entfernt.

 

Warum sind Gold- und Silber-ETFs derzeit so gefragt?

 

Hauptgrund für das starke Interesse der Finanz-Investoren an Gold- und Silber-ETFs ist die Geld- und Fiskalpolitik: Die Europäische Zentralbank hat ihre Anleihekäufe massiv ausgeweitet, die US-Notenbank hat zudem den Leitzins drastisch gesenkt. Andere Notenbanken weltweit reagierten ähnlich.

 

Das bedeutet, dass nicht nur die Zinsen für Tages- und Festgeld auf Jahre hinaus extrem niedrig bleiben, auch die Renditen für Anleihen werden gedrückt. Die Renditen für 10-jährige US-Treasury-Bonds sind in den letzten Monaten von knapp 2% auf aktuell 0,6% gefallen. Das macht die Anlage in Gold und Silber, die ja keine Zinsen abwerfen, gerade im Vergleich zu Anleihen mit hoher Bonität attraktiver.

 

Die massiv steigende Staatsverschuldung, die zur Finanzierung der Corona-Hilfsmaßnahmen sowie für die Konjunkturprogramme nötig ist, wird die Notenbanken zwingen, noch lange an den Niedrigzinsen festzuhalten und die Renditen an den Anleihemärkten zu drücken.


Mein Fazit

 

Die Politik der Notenbanken und die niedrigen Renditen am Anleihemarkt sind der wichtigste Preistreiber für Gold und Silber. Das heißt auch, dass z.B. das Finden eines wirksamen Impfstoffs gegen Covid-19 und eine schnelle Erholung der Wirtschaft die Rallye bei den Edelmetallen nicht unbedingt stoppen muss.

 

Das wäre erst dann der Fall, wenn die Notenbanken signalisieren, dass sie die Geld-Politik weniger expansiv gestalten – oder gar die Zinsen wieder erhöhen. Allerdings ist das auf absehbare Zeit sehr unwahrscheinlich, denn damit würden sie einen Kollaps des Kreditmarktes riskieren.

 

Dennoch befinden sich auch die Preise von Gold und Silber nicht in einer Einbahnstraße. Es wird auch zwischenzeitliche Korrekturen geben. Nicht zuletzt weil spekulative Anleger mit Futures zwar auf den Zug aufspringen, aber irgendwann auch wieder Gewinne mitnehmen. Doch der Trend zeigt nach oben, solange die Notenbanken an ihrer extrem expansiven Geld-Politik und den Niedrigzinsen festhalten.



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DAX: Rallye ohne Ende?

 

Die simple Bedingung, der DAX müsse oberhalb einer Unterstützungszone zwischen 12.300 und 12.400 Punkten handeln, um die bullische Ausgangslage nicht zu gefährden, wurde erfüllt. Der DAX steigt zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Reports auf 13.300 Punkte und ist damit keine 500 Punkte mehr vom Allzeithoch entfernt.

 

Um langfristig erfolgreich an der Börse zu sein, ist es sicher keine Notwendigkeit, sich mit der Technischen Analyse näher zu befassen. Allerdings stellt sich die Frage, warum gerade Anleger mit aktiveren Tendenzen sich dieser zusätzlichen Möglichkeit berauben sollen. Wer etwa Daimler oder Tesla für einige Wochen kauft, um von Kurszuwächsen zu profitieren, der wird seine Strategie nicht an den Zulassungszahlen ausrichten können.

 

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Zugegeben, in früheren Jahren bin ich einigen leidenschaftlich geführten Diskussionen um den Sinn oder Unsinn nicht aus dem Weg gegangen. Heute verweise ich lieber auf Situationen wie die aktuelle im DAX: Das Bauchgefühl der meisten Anleger verlangt schon seit geraumer Zeit nach einer Korrektur und hinterlässt mehr Fragezeichen als Antworten.

 

Die Charttechnik hat sowohl bei 11.670 als auch bei Überschreiten der 12.500 Punkte klare Kaufsignale gesendet.


Mein Fazit

 

Diese Worte muss ich mir auch selbst immer mal wieder vergegenwärtigen, denn selbst nach 25 Jahren gibt es noch Situationen, in denen ein „eigentlich kann es nicht sein“ notwendige Schritte blockiert. Sich einer derartigen Bewegung in den Weg zu stellen käme mir allerdings nicht in den Sinn.

 

Charttechnisch ist bisher von einem Umkehrsignal weit und breit keine Spur. Teilgewinne auf der Long-Seite sind trotzdem keine schlechte Idee, sofern man den Einstieg geschafft hat.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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