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Rendite-Report vom 21. Juni 2023


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>> Rohstoff-Aktien – Welches ist der beste ETF?
 
 
 

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Rohstoff-Aktien sind derzeit wenig gefragt – das könnte sich ändern...

Die starke Verfassung der Aktienmärkte kann darüber hinwegtäuschen: Die Angst vor einem stärkeren Einbruch der Weltwirtschaft ist nicht verschwunden. In den USA und in Europa hält vor allem der Dienstleistungssektor die Konjunktur am Laufen. Die Industrie zeigt sich dagegen schwach. Auch aus China kamen zuletzt überwiegend enttäuschende Konjunkturdaten.

 

Das drückte in den letzten Monaten besonders auf die Kurse der Aktien der Rohstoffkonzerne, denn die meisten Rohstoffe werden in der industriellen Produktion benötigt. Die Aussicht auf eine schwächere Nachfrage wirkt sich auch negativ auf die Preise von Rohstoffen aus. Geringere Nachfrage und niedrigere Rohstoffpreise wiederum verschlechtern die Bilanzen der Rohstoffunternehmen.

 

Die Rohstoffnachfrage wächst langfristig

 

Mittelfristig aber wächst weltweit der Bedarf an Rohstoffen wie Kupfer, Eisenerz etc., denn der forcierte Umbau der Energieinfrastruktur, die Digitalisierung und Elektrifizierung sowie die zunehmenden Investitionen in die Rüstung sind ressourcenintensiv. Das Angebot wird vielfach mit der langfristig steigenden Nachfrage nicht mithalten können, zumal die aktuell relativ niedrigen Preise für viele Rohstoffe den Anreiz für Investitionen in neue Minenprojekte verringern. Dazu kommen stark steigende Kosten, auch wegen zunehmender Umweltauflagen.

 

So hat der staatliche Kupferproduzent in Chile, dem Land mit der höchsten Kupferproduktion und auch den größten Kupfervorkommen weltweit, eine seiner Schmelzen endgültig geschlossen. Die durch die Produktion verursachten irreversiblen Umweltschäden sind immens. In anderen Regionen und anderen Minen sieht es häufig nicht viel besser aus.

 

Das muss sich ändern, denn es ist mehr als paradox, dass Materialien, die für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft benötigt werden, bei der Herstellung zu irreversiblen Umweltschäden führen. Der Druck von Regierungen, Abnehmern und Umweltschützern wird sich hier verstärken. Letztlich bedeutet das, dass die Kosten steigen. Da sich viele Projekte dann nicht mehr lohnen, wird das Angebot langsamer zunehmen als erwartet. Rohstoffe wie Kupfer werden voraussichtlich knapper und dadurch teurer.

 

Gefördert, produziert und verarbeitet werden Rohstoffe meist von großen, international operierenden Konzernen, denn dieses Geschäft erfordert immense Investitionen und einen langen Atem. Unternehmen wie Rio Tinto, BHP Biliton, Anglo American, Glencore und andere würden von einer erhöhten Rohstoffnachfrage und auch von höheren Verkaufspreisen profitieren. Die Konzerne produzieren alle eine Vielzahl an Rohstoffen, sind aber unterschiedlich ausgerichtet.

 

Rohstoff-Aktien bieten daher meiner Ansicht nach mittelfristig große Chancen für Anleger. Wer auf die gesamte Branche setzen will, der könnte auf ETFs zurückgreifen, allerdings haben die zur Verfügung stehenden Indexfonds neben Stärken auch ihre Schwächen.

 

Starke Klumpenbildung im STOXX Europe 600 Basic Res. ETF

 

So haben die ETFs oft einen regionalen Schwerpunkt, wie z.B. der Lyxor STOXX Europe 600 Basic Resources (WKN: LYX01X | ISIN: LU1834983550). Aus geschichtlichen Gründen haben allerdings mit Rio Tinto, Glencore und Anglo American drei der größten Rohstoffkonzerne ihren Sitz in Europa, der ETF bietet daher dennoch eine ganz gute Abdeckung des Sektors.


Die 10 größten Positionen im Lyxor STOXX Europe 600 Basic Resources ETF:

 

  Aktie (Land) Gewicht in %
1 Rio Tinto (GBR) 28,73
2 Glencore (CHE) 16,38
3 Anglo American (GBR) 14,97
4 UPM Kymmene (FIN) 6,77
5 Arcelor Mittal (LUX) 5,25
6 Norsk Hydro (NOR) 3,67
7 Boliden (SWE) 3,26
8 Stora Enso (FIN) 3,19
9 Antofagasta plc (CHL) 3,05
10 Svenska Cellulosa (SWE) 3,02
  Summe 88,3

 

Die Klumpenbildung im 18 Aktien umfassenden STOXX Europe 600 Basic Resources Index ist allerdings groß, auf die genannten drei global agierenden Rohstoffriesen entfallen allein 60% der Gewichtung. Ebenfalls prominent im Index vertreten sind holzverarbeitende Konzerne wie UPM Kymmene, Stora Enso und Svenska Cellulosa. BHP Group war 2021 noch der zweitschwerste Titel im STOXX Europe 600 Basic Resources, gilt inzwischen aber als australischer Konzern und ist nicht mehr im Index enthalten.

 

VanEck Vectors Global Mining ETF: Auch Goldminen enthalten

 

Eine Alternative ist der VanEck Vectors Global Mining ETF (WKN: A2JDEJ | ISIN: IE00BDFBTQ78). Der zugrundeliegende EMIX Global Mining Constrained Weights Index ist wirklich global ausgerichtet, es sind z.B. auch die Aktien von BHP Group, Vale und die des Kupferproduzenten Freeport McMoran enthalten.

 

Zudem ist das Gewicht der einzelnen Indexmitglieder beschränkt, so dass es keine Klumpenbildung geben kann. Keine Aktie darf mehr als 9% des Index ausmachen und zusätzlich dürfen die Aktien im Index mit einem Gewicht von 4,5% oder höher in der Summe nicht mehr als 36% betragen.

 

Der Nachteil, wenn man so will: Im Index sind auch die Aktien von Gold-Produzenten enthalten. Unter den 20 Aktien mit der höchsten Indexgewichtung befinden sich sechs mit einem Gewicht von zusammen 18,0%, die überwiegend im Goldmarkt tätig sind. Das verwässert den Fokus auf Rohstoffaktien, die von einer Konjunkturerholung profitieren. Allerdings fördern Konzerne wie Newmont Mining und Barrick Gold nicht nur Gold, sondern auch Industriemetalle. Zudem schätze ich auch die Aussichten für Edelmetalle langfristig als positiv ein.


Die 10 größten Positionen im VanEck Vectors Global Mining ETF:

 

  Aktie (Land) Gewicht in %
1 BHP Group (AUS) 9,07
2 Rio Tinto (GBR) 8,62
3 Glencore (CHE) 5,73
4 Freeport McMoran (USA) 5,25
5 Vale (BRA) 4,86
6 Anglo American (GBR) 3,87
7 Newmont (USA) 3,55
8 Barrick Gold (CAN) 2,99
9 Franco Nevada (CAN) 2,83
10 Agnico Eagle Mines (USA) 2,56
  Summe 49,3

 

Die höchste Gewichtung im Index haben die vier Rohstoff-Riesen BHP Group, Rio Tinto, Glencore und Vale mit zusammen 28,3%. Dazwischen hat sich der Kupferproduzent Freeport McMoran geschoben und dahinter folgen Anglo American und die Goldaktien Newmont Mining und Barrick Gold. Mit 164 Aktien ist der ETF sehr breit investiert, allerdings entfällt auf die 100 Aktien mit der geringsten Gewichtung nur ein Anteil von etwa 12 Prozent.

 

Der Sektor "Materials"

 

Darüber hinaus gibt es viele ETFs, die sich wie z.B. der global anlegende Xtrackers MSCI World Materials (ISIN: IE00BM67HS53 | WKN: A113FL) auf den Sektor „Materials“ beziehen. Hier sind dann neben den Produzenten von Rohstoffen auch die von Grundstoffen enthalten. Meist handelt es sich um Unternehmen aus der chemischen Industrie.


Unter den Top 10 im MSCI World Materials Index sind z.B. Linde mit Sitz in Irland, die französische Air Liquide und die deutsche BASF zu finden. Diese profitieren zwar ebenfalls von einer Konjunkturerholung, aber nicht unbedingt von einem Anstieg der Rohstoffpreise, weil sie das zum Teil auch in steigenden Kosten zu spüren bekommen.


Die 10 größten Positionen im Xtrackers MSCI World Materials ETF:

 

  Aktie (Land) Gewicht in %
1 Linde (IRL) 8,56
2 BHP Group (AUS) 8,38
3 Air Liquide (FRA) 5,47
4 Rio Tinto (GBR) 5,16
5 Air Products & Chemicals (USA) 4,84
6 Shinb-Etsu Chem (JPN) 3,77
7 Sherwin Williams (USA) 3,59
8 Glencore (CHE) 3,25
9 Freeport McMoran (USA) 3,02
10 BASF (DEU) 2,74
  Summe 48,8


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Die drei Rohstoff-ETFs zeigten in den letzten 5 Jahren ähnliche Schwankungen, aber unter dem Strich sehr unterschiedliche Entwicklungen. Auf den starken Anstieg bis April 2022 folgte in allen Fällen eine starke Korrektur. Am stärksten lasten die Konjunktursorgen und die aktuelle Schwäche bei vielen Rohstoffpreisen auf dem Lyxor Basic Resources ETF.

 


Mein Fazit

 

Auf Sicht der letzten 5 Jahre hat der VanEck Vectors Global Mining ETF besser abgeschnitten als die anderen beiden Branchen-ETFs, und sogar besser als ein ETF auf den MSCI World. Das heißt nicht, dass das auch in Zukunft so sein wird, aber es zeigt nicht zuletzt die Stärke der breiten Aufstellung des ETFs im Metalle-Sektor.

 

Der ETF ist daher meiner Ansicht nach die beste Wahl, wenn man auf den Sektor der Metalle, von Kupfer bis Gold, insgesamt setzen will. Die Unternehmen im Lyxor Basic Resources ETF produzieren zwar eine breitere Palette an Rohstoffen, die starke Klumpenbildung spricht aber nicht für den ETF. Der Xtrackers Basic Materials ETF kann mit seiner Ausrichtung auf Grundstoffe nicht als reines Investment im Rohstoffsektor gesehen werden. Von allen drei Branchen-ETFs zeigt er aber die geringsten Schwankungen.



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Herzliche Grüße und bis kommende Woche

Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
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