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Rendite-Report vom 20. Dezember 2023


HIER MEIN THEMA:

>> 6 ETFs für das sicherste ETF-Depot!
 
 
 

Das sicherste Depot für die langfristige Geldanlage?

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

wer selbst für die Altersvorsorge ansparen bzw. Geld anlegen will, steht immer vor der Frage, wie das Depot am besten aufzuteilen ist. Dabei gibt es u.a. zwei goldene Regeln, die für viele immer noch Gültigkeit haben:

 

1. Es ist sinnvoll, das Depot zwischen Aktien und Anleihen aufzuteilen. Beide Anlageklassen entwickeln sich häufig entgegengesetzt. Die Anleihen sollen dabei für Stabilität im Depot sorgen, während die Aktien die höhere Rendite bringen.

 

2. Der Anteil an Aktien sollte mit dem Lebensalter abnehmen, um das Risiko eines Kurseinbruchs im Depot zu verringern, wenn die Phase der Entnahme näher rückt. 120 minus Lebensalter ist hier eine Faustregel für den Aktienanteil. Bei einem Alter von 50 wäre dann der optimale Aktienanteil 70 Prozent.

 

Eine vor kurzem veröffentlichte ausführliche Studie zum lebenslangen Investieren räumt mit diesen Gewissheiten auf, so scheint es jedenfalls. In meinem aktuellen YouTube-Video "Das sicherste ETF-Depot! (Studie beweist es!)" erkläre ich das genauer und gehe auch darauf ein, welche Schlussfolgerungen Du für Deine Geldanlage daraus ziehen solltest.

 

Kurz zusammengefasst: Der ausführlich mit Zahlen belegten Studie zufolge bringt ein Depot, das komplett aus Aktien besteht, langfristig das beste Ergebnis, und zwar nicht nur was die Rendite betrifft, sondern auch was die Sicherheit angeht. Die Gefahr, dass das angesparte Kapital nicht ausreicht, um den Ruhestand zu finanzieren, ist am geringsten, wenn das Depot nur aus Aktien besteht. Die in den USA erstellte und auf US-Anleger fokussierte Studie identifiziert dabei ein Depot, das zu 50 Prozent aus US-Aktien und zu 50 Prozent aus Aktien aus anderen Regionen besteht, als in diesem Sinne optimal.

 

Zu starken Fokus auf heimische Aktien vermeiden

 

Diese Mischung bringt nicht nur eine hohe Rendite, sondern sorgt auch für geringere Kursschwankungen als in einem Depot, das nur aus US-Aktien besteht. Die Studie legt wie gesagt ihren Fokus auf Anleger bzw. Haushalte in den USA, ist aber vermutlich auch für Europäer bzw. Deutsche anwendbar. Wie in Deutschland so besteht auch in den USA das Problem, dass viele Anleger sich zu sehr auf heimische Aktien fokussieren.

 

Der mit 50 Prozent trotzdem hoch erscheinende Anteil des US-Aktienmarktes ist wegen dessen großer Bedeutung und wegen der in den letzten Jahrzehnten überdurchschnittlichen Renditen von US-Aktien gerechtfertigt. Für deutsche Anleger bringt der hohe US-Anteil allerdings anders als für US-Anleger ein Wechselkursrisiko mit sich. Daher ist das Ergebnis der Studie zwar nicht eins zu eins auf deutsche Anleger übertragbar, aber dieses Problem besteht immer, denn auf Aktien oder Anleihen aus den USA zu verzichten, ist in keinem langfristig ausgerichteten Depot eine Option. Denn der Verzicht auf Diversifikation würde auf der anderen Seite wieder das Risiko von Schwankungen im Depot erhöhen.

 

Internationaler Aktien-ETF ohne US-Aktien?

 

Damit kommen wir zu der spannenden Frage, wie sich denn ein solches Depot auf einfachem Wege nachbilden ließe. Wer sich kein Depot aus vielen Aktien zusammenstellen kann oder möchte, für den sind wie immer ETFs eine gute Alternative. Ein ETF auf den MSCI ACWI (All Country World-Index) wie z.B. den iShares MSCI ACWI ETF (ISIN: IE00B6R52259 | WKN: A1JMDF) bietet z.B. ein breites Investment in die globalen Aktienmärkte, wobei die Indexbestandteile wie bei den meisten ETFs nach Marktkapitalisierung gewichtet sind. In diesem ETF sind Aktien aus den Industrieländern und den Schwellenländern enthalten.

 

Allerdings sind auch in diesem umfassenden Index Aktien aus den USA mit 60 Prozent sehr hoch gewichtet, höher als die in der Studie genannten 50 Prozent. Zudem schwankt der Anteil der USA natürlich mit der Entwicklung an den Märkten. Er könnte in den nächsten Jahren zunehmen oder auch wieder zurückgehen. Wer langfristig die hälftige Aufteilung seines Aktiendepots auf die USA und den Rest der Welt festschreiben möchte, der muss sein Depot anders aufstellen. So könnte er z.B. zu 50 Prozent in einen ETF auf den MSCI USA Index investieren und zu 50 Prozent in einen ETF auf den MSCI ACWI ex USA ETF.

 

Das hat aber einen Haken, denn ein solcher ex USA ETF ist in Europa nicht zugelassen, es gibt unseres Wissens nach nur den an US-Börsen handelbaren iShares MSCI ACWI ex U.S. ETF (WKN: A0YC2S | ISIN: US4642882405 | Ticker: ACWX). In den USA zugelassene ETFs sind zwar direkt in den USA und teilweise auch an den Regionalbörsen in Berlin und Düsseldorf handelbar, doch das ist mit allerlei Tücken, auch steuerlicher Art verbunden. Hier findest Du nähere Informationen dazu: https://www.justetf.com/de/news/etf/etfs-aus-den-usa.html

 

Wir würden gerade in einem langfristigen Depot lieber auf diese möglichen Probleme verzichten. Spannend ist es aber dennoch, sich einmal die Zusammensetzung dieses international ausgerichteten ETFs, in dem US-Aktien ausgeschlossen sind, anzusehen:

 

Die 10 Schwergewichte im iShares MSCI ACWI ex U.S. ETF

 

  Aktie (Land) Gewicht in %
1 Taiwan Semiconductor (TWN) 1,86
2 Novo Nordisk (DNK) 1,28
3 ASML Holding (NLD) 1,24
4 Nestlé (CHE) 1,22
5 Samsung Electronics (KOR) 1,10
6 Tencent Holdings (CHN) 1,08
7 LVMH (FRK) 0,91
8 Shell (GBR) 0,86
9 Novartis (CHE) 0,81
10 AstraZeneca (GBR) 0,80
  Summe 11,16

 

Sechs ETFs für das sicherste ETF-Depot

 

Mit nicht allzu großem Aufwand lässt sich aber das entsprechende Portfolio auch mit in Europa zugelassenen ETFs nachbilden. Dafür bräuchtest Du neben einem ETF auf den MSCI USA Index, der 50 Prozent des Portfolios ausmacht, ETFs auf den MSCI Europe (Anteil: 21,80%), den MSCI Emerging Markets (14,50%), den MSCI Japan (7,35%), den MSCI Kanada (3,90%) und den MSCI Australien Index (2,45%).

 

Folgende ETFs bieten sich für dieses Portfolio an, wobei Du auch auf ETFs anderer Emittenten auf den gleichen Index zurückgreifen kannst, die Unterschiede bei den Kostenquoten sind in der Regel nicht allzu groß. Ich habe ETFs der großen Anbieter mit niedrigen Kostenquoten gewählt. Alle ETFs sind thesaurierend, es gibt aber jeweils auch ausschüttende Alternativen:

 

50% – Xtrackers MSCI USA ETF (ISIN: IE00BJ0KDR00 | WKN: A1XB5V)

21,8% – Amundi MSCI Europe ETF (ISIN: LU1437015735 | WKN: A2ATYJ)

14,5% – Amundi MSCI Emerging Markets ETF (ISIN: LU1437017350 | WKN: A2ATYY)

7,35% – Xtrackers MSCI Japan ETF (ISIN: LU0274209740 | WKN: DBX1MJ)

3,9% – iShares MSCI Canada ETF (ISIN: IE00B52SF786 | WKN: A0YEDS)

2,45% – iShares MSCI Australia ETF (ISIN: IE00B5377D42 | WKN: A0YJ80)

 

Die Anteile ergeben sich aus den Länderanteilen, wie sie auch im MSCI ACWI ex USA Index vorzufinden sind, das Kriterium ist dabei die Marktkapitalisierung. Mit dem MSCI Europe und dem MSCI Emerging Markets sind dabei zwei große Ländergruppen abgedeckt. Die aufgrund ihrer Bedeutung nicht zu vernachlässigenden Aktienmärkte von Japan, Kanada und Australien lassen sich aber nur durch eigene Länderindizes erfassen.



Mein Fazit

 

Die neue Studie gibt wichtige Denkanstöße. Auch weil sie dem aktuellen Trend widerspricht, aufgrund der gestiegenen Renditen am Anleihemarkt wieder mehr – oder überhaupt – einem langfristigen Depot auch Anleihen beizumischen. Es scheint so, dass in einem langfristigen Depot die höhere Rendite von Aktien auch für ein geringeres Risiko sorgt, wenn es um die Sicherheit der Entnahme aus dem Depot geht.

 

Natürlich bleibt es eine individuelle Entscheidung, wie man sein langfristiges Depot zusammensetzt. Aber es ist wichtig, sich dabei nicht nur auf sein Bauchgefühl oder tradierte Faustregeln zu verlassen, sondern auch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen.


Mein Podcast-Tipp:


Ich wandere (mental) aus!

 

Über einige Monate hinweg ist dieser Entschluss in mir gereift ... und nun ist es so weit: 2024 wandere ich aus! Zwar nur mental, aber dennoch mit hoffentlich einschneidenden Veränderungen. Wer sich von einer Podcast-Folge, in der ich über einen guten Vorsatz für das kommende Jahr sprechen möchte, nicht belästigt fühlt, der kann sie sich jetzt gerne anhören. Legen wir los...


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Und bitte nicht vergessen eine positive Bewertung/konstruktive Rezension abzugeben, vielen Dank ;-)





Herzliche Grüße und bis kommende Woche

Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de

 
 

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Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
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