adidas: Geht die Erfolgsgeschichte weiter?
Liebe Leser,
was ist die beste DAX-Aktie der letzten Jahre? Bei dieser Frage müssten viele sicher passen, vor allem käme kaum jemand darauf, dass der Sportartikel- und Mode-Händler adidas die Konkurrenz deutlich hinter sich gelassen hat. Kann man wirklich so gute Geschäfte mit Turnschuhen machen, werden Sie sich vielleicht jetzt fragen? Offenbar schon.
Die Kursstärke der adidas-Aktie ist jedenfalls wirklich beeindruckend: 2015 legte die Aktie im Jahresverlauf um 56 Prozent zu und war damit knapp vor Fresenius und Infineon der beste Wert im DAX. Der Index selbst legte "nur" um 9,6 Prozent zu.
2016 war die Outperformance der adidas-Aktie noch größer: Es gab ein Plus von 67 Prozent, während es die zweitbeste DAX-Aktie Siemens gerade einmal auf ein Plus von 30 Prozent brachte. Der DAX insgesamt legte nur um 6,9 Prozent zu. Fast die Hälfte der DAX-Aktien verzeichneten sogar ein Minus.
adidas-Aktie liegt auch 2017 vorne
Und während viele mit einer Korrektur bei der Sport-Aktie rechneten, ist adidas auch 2017 vorne dabei: Nach dem Versorger RWE und der Lufthansa befindet sich die adidas-Aktie mit einem Kursplus von mehr als 19 Prozent auf Platz 3 im DAX.
Und mal im Ernst: RWE und Lufthansa sind keine echte Konkurrenz, beide Werte erholen sich lediglich von den Kursstürzen der Vorjahre, adidas aber markiert ein Allzeithoch nach dem anderen:
Seit Anfang 2015 verdreifachte adidas ihren Aktienkurs.
Die zweitbeste DAX-Aktie Infineon konnte ihren Wert gerade einmal verdoppeln.
3 wichtige Fakten
Die spannende Frage ist nun: Geht das so weiter oder ist die Aktie völlig überreizt? Um diese Frage zu beantworten, muss ich etwas ausholen:
1. Der Kursanstieg hat eine reale Basis, die Geschäftszahlen zeigen seit 2014 deutlich nach oben. So hat sich der Umsatz um 50 Prozent erhöht und der Gewinn konnte sogar verdoppelt werden. Der Konzern hat sich damit eindrucksvoll aus der Krise befreit, in die er 2014 wegen des Einbruchs im Russland-Geschäft im Zuge des Ukraine-Krieges gerutscht ist.
2. Während sich der Unternehmensgewinn "nur" verdoppelt hat, hat sich aber der Aktienkurs verdreifacht. Das bedeutet mit anderen Worten: Die Bewertung der Aktie an der Börse ist stark gestiegen. Auf Basis der für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Gewinns beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf 29,3.
Die adidas-Aktie wird also fast mit dem 30-fachen des Jahresgewinns bewertet, keine andere DAX-Aktie ist in dieser Hinsicht teurer. Auch im Vergleich mit dem US-Konkurrenten Nike, der für 2017 ein KGV von 23,5 aufweist, ist adidas hoch bewertet.
3. Die hohe Bewertung bedeutet, dass die adidas-Aktie nicht nur auf die starke Geschäftsentwicklung der letzten Jahre reagiert hat, sondern viele Anleger auch davon ausgehen, dass dieses Wachstumstempo in Zukunft beibehalten werden kann. Es ist also viel Optimismus im Aktienkurs enthalten.
Kennzahlen: adidas AG
WKN / ISIN: |
A1EWWW / DE000A1EWWW0 |
Marktkapitalisierung: |
37,262 Mrd. EUR |
Umsatz 2017e: |
21,554 Mrd. EUR |
KGV 2017e / 2018e: |
29,3 / 24,8 |
Dividendenrendite 2017: |
1,1% |
Dank 3D-Druck will adidas weiter wachsen
Der Vorstand hat diesen Optimismus zuletzt noch mehr geschürt: Die Gewinnprognose für 2017 wurde angehoben. Und auch für das mittelfristige Wachstumsziel bis 2020 legt adidas-Chef Rorsted eine hohe Messlatte an: Während der Umsatz zwischen 2015 und 2020 um durchschnittlich 10 bis 12 Prozent pro Jahr wachsen soll, soll das Gewinnwachstum pro Jahr sogar zwischen 20 und 22 Prozent liegen.
Um das zu schaffen, will sich der Konzern auf die beiden Hauptmarken adidas und Reebok konzentrieren. Auch die Produktion soll mit sogenannten "Speed Factories" teilweise wieder in die Hauptabsatzmärkte zurückkommen. Möglich machen dies digitale Techniken wie 3D-Creation, 3D-Druck und intelligente Fertigungsmethoden.
Wahrscheinlich haben Sie sich auch schon gefragt, wann denn der seit Jahren gerühmte 3D-Druck unser Leben tatsächlich verändert. Vielleicht lassen Sie sich demnächst Ihren neuen Laufschuh maßgeschneidert im 3D-Drucker bei adidas erstellen!
Die erste „Speedfactory“ wurde 2016 in Ansbach im Rahmen eines Pilotprojekts eröffnet, die zweite soll 2017 in den USA in Atlanta folgen. Bis 2020 will adidas 50 Prozent des Umsatzes mit diesen "schnellen" und gleichzeitig margenstarken Produkten erzielen. Die Profitabilität soll dadurch weiter steigen.
Mein Fazit:
Der Vorstand von adidas hat in den letzten Jahren einen guten Job gemacht und die Aussichten für die nächsten Jahre scheinen ebenfalls gut. Aber es gibt einige Punkte, die meiner Ansicht nach gegen ein langfristiges Investment in die Aktie sprechen. Zuallererst ist das die hohe Bewertung. Schon kleine Enttäuschungen, z.B. Abweichungen von den Wachstumszielen könnten zu einer Korrektur führen.
Und auch das Geschäftsmodell steht bei Sport-Aktien mitunter auf wackeligen Füßen. Werden Modetrends verpasst, ist eine Marke schnell nicht mehr "in". Dazu kommt die Billigkonkurrenz, die adidas gerade auf den Wachstumsmärkten wie China und Indien verstärkt Konkurrenz machen könnte.
adidas ist auf diesem Kursniveau nur für Anleger geeignet, die sich gern an charttechnischen Aufwärtstrends orientieren. Wer die Aktie schon besitzt, sollte einen Stop-Loss bei 159 Euro platzieren. Wer auf eine Fortsetzung der relativen Stärke setzen möchte, sollte besser eine Korrektur bis in die Nähe der bei etwa 160 Euro verlaufenden Aufwärtstrendlinie warten.
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