Sollten Sie Ihre Gold-Bestände absichern? ++ Meine Einschätzung zum DAX
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Ihr Rendite-Report vom 18. April 2018


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Welche Rolle spielen die Realzinsen und der starke Euro für den Goldpreis?

Liebe Leser,


viele sind enttäuscht von der Entwicklung beim Goldpreis in den letzten Monaten und Jahren. Zwar gab es seit dem Tief bei gut 1.000 US-Dollar je Unze von Ende 2015 bis heute einen Anstieg um mehr als 30 Prozent, aber unter dem Strich geht es seit Jahren seitwärts, wenn auch unter großen Schwankungen:

 

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Bereits 2014 und 2016 unternahm Gold Angriffe auf die
Widerstandszone zwischen 1.350 und 1.380 US-Dollar je Unze.



Wenn Sie meine Reports und Videos verfolgen, wissen Sie bereits, dass der Ausbruch nach oben bis jetzt nicht erfolgt ist – trotz mehrerer viel versprechender Versuche. Die Widerstandszone zwischen 1.350 und 1.380 US-Dollar erwies sich bisher als zu stark.

 

Die Aussicht auf steigende Realzinsen bremst den Goldpreis

 

Oft sind Gründe zu lesen, warum Gold bald steigen sollte. Mal wird eine bevorstehende Rezession als Grund genannt, mal eine Zuspitzung der internationalen Krisen. Das ist aber alles Spekulation.


Aktuell drückt vor allem die Aussicht auf steigende Zinsen auf den Goldpreis, denn abseits von vielen vermuteten und ausgedachten Zusammenhängen besteht zwischen Goldpreis und Realzins eine echte Wechselwirkung. Der Realzins errechnet sich aus dem Nominalzins unter Abzug der Inflationsrate.

 

Steigt der Realzins, dann wird die Goldanlage zumindest für spekulativ orientierte Anleger weniger attraktiv. Und diese bestimmen die kurzfristigen Preisschwankungen, nicht die Anleger, die physisches Gold zur langfristigen Absicherung kaufen.


Tatsächlich ist der Realzins in den USA und selbst in Europa in den letzten Monaten gestiegen, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau aus. In Deutschland ist der Realzins sogar immer noch deutlich negativ:

 

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Die Inflationsrate steigt stärker als die Zinsen

 

Aber dass der Realzins weiter steigt, ist keine ausgemachte Sache, selbst wenn die Notenbanken die Leitzinsen erhöhen sollten, was in den USA bereits der Fall ist. Doch die Inflationsrate steigt vermutlich noch stärker oder mindestens ebenso stark. Es kann also durchaus sein, dass der negative Einfluss auf den Goldpreis von dieser Seite aus wieder nachlässt.

 

Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Der steigende Wechselkurs des Euro zum US-Dollar, denn dadurch hat sich der Goldpreis je Unze in Euro gerechnet zuletzt schlechter entwickelt als der Preis je Unze in Dollar.


Seit Anfang 2017 legte der Goldpreis in Dollar gerechnet um etwa 15 Prozent zu, während der Goldpreis in Euro gerechnet um 1,6 Prozent nachgab:

 

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Der starke Euro ist negativ für Goldanleger

 

Und es besteht das Risiko, dass das in nächster Zeit so bleibt, denn der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar kann weiter zulegen – aus verschiedenen Gründen. Wer also auf einen steigenden Goldpreis spekulieren will, muss derzeit das Wechselkursrisiko ausschließen.

 

Das ist möglich, indem man auf währungsgesicherte ETFs oder Zertifikate setzt. Die Finanzbranche nennt eine solche Währungssicherung "Euro hedged" oder "Quanto". Das kostet zwar Gebühren, aber die halten sich bei den ETFs mit einer Gesamtkostenquote 0,4 bis 0,6 Prozent pro Jahr in engen Grenzen.

 

Aber das ist wohlgemerkt eine Spekulation, bzw. ein kurzfristiger Ansatz. Wer langfristig zur Absicherung in physisches Gold investiert, der muss sich darum keine Gedanken machen.


Denn Wechselkursentwicklungen gehen mal in die eine, mal in die andere Richtung. So entwickelte sich der Goldpreis in Euro auf die letzten 10 Jahre gesehen deutlich besser als der Goldpreis in Dollar:

 

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Mein Fazit:

 

Es ist aktuell vor allem die Spekulation über steigende Realzinsen, die einen Preisanstieg bei Gold verhindert. Das kann sich auch schnell wieder ändern. Ausschlaggebend für kurzfristige Anlageentscheidungen ist hier für mich die Charttechnik:


Sollte der Goldpreis über die Widerstandszone zwischen 1.350 und 1.380 US-Dollar steigen, dann wäre das ein Kaufsignal. Um dann kurzfristig von einem weiteren Preisanstieg zu profitieren, ist es sinnvoll auf währungsgesicherte ETFs oder Zertifikate zu setzen.

 

Um das nochmals ganz klar zu sagen: Es geht hier um eine Spekulation, bzw. um eine kurzfristige Anlage. Das hat nichts mit dem langfristigen Investment in physisches Gold zu tun, für das ich einen Anteil von 10 bis 15 Prozent im Depot empfehle. Hier spielen Überlegungen zur Charttechnik, zum Euro/Dollar-Wechselkurs oder der Entwicklung der Realzinsen keine Rolle.

 
 
 


Der DAX zeigt sich robust

 

Auch wenn es momentan nicht danach aussieht, die Hoffnung auf neue Allzeithochs in diesem Jahr müssen Sie weder als Trader noch als Investor aufgeben.


Bitte bedenken Sie, dass die Stimmung derzeit alles andere als gut ist – der drohende Handelskrieg zwischen den USA und China, die mehr als unterkühlte Stimmung zu Russland, die Aussicht auf eine Zinswende der amerikanischen Notenbank, militärische Spannungen im Nahen Osten – Gründe für deutlich fallende Aktienindizes gäbe es zur Genüge.

 

DAX und Dow Jones zeigen sich aber relativ unbeeindruckt. Werten Sie dies durchaus als Zeichen der Stärke. Charttechnisch bessert sich die Lage mit jedem Punkt, den sich der deutsche Leitindex von der wichtigen Marke bei 12.420 Punkten entfernen kann.


Darüber liegt eine Zielzone zwischen 12.750 und 12.850 Punkten. Kann der DAX auch diesen Widerstand aus dem Weg räumen, sieht es mit neuen Allzeithochs schon deutlich besser aus.

 

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Zwischengeschaltete Korrekturen bleiben bzw. sind dann kaufenswert nach meiner Einschätzung. Noch dürfen sich die Bullen nicht zu sicher fühlen, das steht außer Frage.


Wer jetzt zuschlägt, der muss zwar mit Unwägbarkeiten rechnen, erhält aber als Belohnung eine deutlich bessere Rendite als ein „sicherheitsorientierter“ Anleger, der erst bei einem Ausbruch über 13.600 in den Markt geht.


Es ist wie immer an der Börse, Chance und Risiko stehen in fester Relation zueinander.

 
     
 


Gold: Wie sinnvoll ist eine Absicherung?

 

Im 1. Teil dieses Reports habe ich erläutert, wie eine Absicherung gegen Wechselkursschwankungen möglich ist und ob sie sinnvoll ist. Aber wie steht es um die allgemeine Absicherung gegen einen Preisrückgang?


Grundsätzlich möglich ist das mit Hilfe von Optionen, Put-Optionsscheinen, Short-Hebelzertifikaten oder andere Hebelprodukten. Im Grunde ist es einfach: Je nach Größe Ihres Goldbestandes müssten Sie entsprechende Stückzahlen dieser Hebelprodukte kaufen. Diese gewinnen dann an Wert, wenn der Goldpreis fällt.

 

Die Absicherung ist teuer

 

Aber ich will hier gar nicht darauf eingehen, wie Sie die Berechnung der Stückzahlen genau vornehmen müssten, aus einem einfachen Grund: Ich halte diese Absicherung nicht für sinnvoll. Denn die Put-Optionsscheine oder anderen Instrumente verlieren auch an Wert, wenn der Goldpreis steigt oder sogar wenn er sich nicht verändert.

 

Diese Versicherung kostet also Geld, und zwar nicht wenig. Um es kurz zu machen: Eine Absicherung mit Put-Optionsscheinen gegen einen fallenden Goldpreis ist zwar möglich, aber es ist sehr teuer und daher aus meiner Sicht nicht zu empfehlen.

 

Gold an sich ist schon eine Versicherung für Ihr Depot

 

Das gilt übrigens nicht nur für Gold, sondern auch für Ihr Aktiendepot. Wenn Sie langfristig in Aktien sparen, ergibt es wenig Sinn, Ihr Depot abzusichern. Vor allem deshalb, weil die Kosten für diese Absicherung zu hoch sind.

 

Das kann ich Ihnen nochmals an folgendem Beispiel verdeutlichen: Wertbereinigt haben Silber und Gold in den letzten 40 Jahren eine Durchschnittsrendite von rund sieben Prozent pro Jahr erwirtschaftet.


Ziehen wir hiervon fünf Prozent oder mehr Kosten pro Jahr für eine entsprechende Absicherung ab – und das ist eine realistische Größenordnung – bleibt fast nichts mehr vom Ertrag übrig.

 

Es läuft immer wieder auf dasselbe Spiel hinaus: Viele möchten zwar Rendite erzielen, aber sich gleichzeitig gegen jedes Risiko absichern. Das funktioniert so leider nicht.


Allein deshalb schon nicht, weil Gold für Ihr Portfolio ja selbst schon so etwas wie eine Versicherung ist. Denn wenn die Aktienmärkte fallen oder es eine Finanzkrise gibt, dann steigt in der Regel der Goldpreis. Ein Wertrückgang in Ihrem Depot in einer Krise wird dann durch Gold abgefedert.



Mein Fazit:

 

Wer mit seiner Geldanlage eine ordentliche Rendite erwirtschaften möchte, der muss sein Portfolio diversifizieren. Gold und Silber stellen in einem solchen ausgewogenen Portfolio selbst eine Versicherung dar.

 

Im schlimmsten Fall – also zum Beispiel einer Währungsreform oder einer anderen politischen Krise – sind Sie mit Gold und Silber im Depot bestens abgesichert.


Wenn Sie jetzt versuchen, diese Versicherung ihrerseits auch noch Jahr für Jahr abzusichern, dann zahlen Sie am Ende drauf. Eine Absicherung des physischen Goldes in Ihrem Portfolio ist aus meiner Sicht daher überflüssig und nicht zu empfehlen.


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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