DAX vor neuem Jahreshoch? ++ Mit diesen ETFs kannst Du den globalen Aktienmarkt abbilden...
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Rendite-Report vom 16. Oktober 2019


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Mit diesen ETFs kannst Du den
globalen Aktienmarkt abbilden...

Liebe Leserin, Lieber Leser,


wie Du vielleicht bereits weißt, halte ich ETFs (Exchange Traded Funds) für ein gutes Anlageinstrument. Besonders für Sparpläne zum langfristigen Vermögensaufbau – aber nicht nur da – eignen sich die passiven Indexfonds gut.

 

In meinem Report in der letzten Woche habe ich allerdings erläutert, dass ich das direkte Investment in Aktien für überlegen halte. Auch weil sich auf diese Weise, mit dem richtigen Know-how, eine bessere Performance erzielen lässt. Wie genau ich das mache und wie auch Du davon profitieren kannst, erfährst Du in diesem Video. ETFs sind aber eine gute Alternative.

 

Einer der wichtigsten Aktien-Indizes weltweit, in die Du mit ETFs investieren kannst, ist dabei der MSCI World. Er bildet die Entwicklung von aktuell 1.650 Aktien aus 23 Industrieländern ab. Das entspricht etwa 78% der weltweiten Marktkapitalisierung (der gesamten Börsenwerte).

 

Mit anderen Worten: Mit einem ETF auf den MSCI World Index kannst Du den globalen Aktienmarkt zu einem großen Teil abbilden und das Gebot der Streuung der Aktien-Anlage auf viele Länder und Branchen erfüllen. Ist das wirklich so? Oder verspricht der MSCI World hier etwas, das er nicht halten kann?

 

Die „Welt“ aus Sicht der USA

 

Der vom US-amerikanischen Finanz-Dienstleister MSCI berechnete Aktien-Index heißt zwar „World“, aber das ist irreführend. 63% der Gewichtung im MSCI World entfallen aktuell auf US-amerikanische Aktien. Der Anteil der USA an der globalen Wirtschaftsleistung ist aber sehr viel geringer und beträgt gerade einmal 15,2%. Der Index spiegelt folglich offenbar nicht die weltwirtschaftlichen Machtverhältnisse wider.

 

Der Grund dafür ist einfach: Die USA haben den bei weitem größten und liquidesten Aktienmarkt der Welt und der Indexanbieter MSCI orientiert sich bei der Gewichtung der Aktien im Index an deren Marktkapitalisierung und nicht an der Wirtschaftsleistung der jeweiligen Länder.

 

Chinas großer Aktienmarkt bleibt weitgehend außen vor

 

Das wäre ja noch zu verschmerzen, denn schließlich kommen die größten und erfolgreichsten Unternehmen der letzten Jahrzehnte aus den USA, von Apple über Amazon und Facebook bis Microsoft. Aber dass Schwellenländer (Emerging Markets) wie China (außer Hongkong), Indien, Brasilien und Russland nicht im MSCI World enthalten sind, macht den Index nicht repräsentativ für den Weltaktienmarkt.

 

Wenn Du dieses Ungleichgewicht beseitigen oder generell eine andere Gewichtung der Regionen und Länder vornehmen möchtest – zum Beispiel durch einen größeren Anteil an Aktien aus China – solltest Du zusätzlich auf weitere ETFs auf andere Indizes setzen.

 

Die Aufteilung der Länder ist fragwürdig

 

Eine gute Möglichkeit bietet hier meiner Ansicht nach z.B. der MSCI Emerging Markets Index. Letzterer ist quasi das Gegenstück zum MSCI World Index und soll die Aktienmärkte der so genannten Schwellenländer widerspiegeln.

 

Zu den Schwellenländern zählt der Indexanbieter MSCI interessanterweise auch Länder wie z.B. China, Südkorea und Taiwan. Diese Länder werden als Emerging Markets eingeordnet, wollen also sozusagen erst noch "zu den entwickelten Ländern aufsteigen". Eine unzureichende Einstufung, denn wer wollte z.B. Südkorea absprechen ein Industrieland zu sein?

 

Schwellenländer bieten große Wachstumschancen

 

Aber wie dem auch sei: Wenn Du als Anleger nicht nur in Aktien aus den "alten Industrieländern" wie z.B. den USA, Deutschland, Großbritannien, Japan und der Schweiz investieren willst, sondern auch in Aktien aus Ländern wie China, Südkorea, Brasilien, Südafrika und Indien, dann solltest Du zusätzlich zu einem ETF auf den MSCI World auch auf einen ETF auf den MSCI Emerging Markets Index setzen.

 

Es entgehen Dir nämlich große Kurschancen, wenn Du nur in Aktien aus den alten Industrieländern investierst, denn die Unternehmen aus den Schwellenländern besitzen meist größere Wachstumsmöglichkeiten.

 

Nicht zuletzt würdest Du als Anleger einfach einen großen Teil der Weltwirtschaft ignorieren: Je nach Berechnungsmethode und Ländereinteilung entfallen inzwischen mehr als 50% der Weltwirtschaft auf die Schwellenländer.

 

China dominiert den MSCI Emerging Markets

 

Es gibt zwar auch andere Emerging-Markets-Aktien-Indizes, aber der MSCI Emerging Markets ist am stärksten verbreitet. Zahlreiche ETFs verwenden diesen Index als Basis. Insgesamt befinden sich im MSCI Emerging Markets aktuell 1.202 Aktien aus 26 Ländern – das entspricht ziemlich genau 10% der weltweiten Marktkapitalisierung.

 

Die wirtschaftlich erfolgreichsten Schwellenländer liegen in Ostasien und daher dominieren Aktien aus dieser Region mit einem Anteil von etwa 56% den Index. Das am stärksten vertretene Land ist China mit einem Indexanteil von 32%.

 

Wie der MSCI World hat auch der MSCI Emerging Markets seine Schwächen. Vor allem die Dominanz der China-Aktien ist ein Problem. Läuft es am chinesischen Aktienmarkt schlecht, dann wird sich auch der MSCI Emerging Markets Index schlecht entwickeln. Trotzdem: China ist global gesehen ein sehr wichtiger Aktienmarkt und die hohe Gewichtung im Index ist daher gerechtfertigt.

 

Die Entwicklungsländer haben einen eigenen Index

 

MSCI World und MSCI Emerging Markets Index umfassen zusammen etwa 88% der weltweiten Marktkapitalisierung. Nicht enthalten sind die Aktien kleiner Unternehmen ("Small Caps"), diese sind nur in den Indizes mit dem Zusatz IMI (Investable Markets Index) mit vertreten. Allerdings haben die kleinen Unternehmen wegen ihrer geringen Marktkapitalisierung auf den Verlauf des Index nur eine geringe Auswirkung.

 

Auch sind die Entwicklungsländer (die so genannte "Frontier Markets" wie z.B. Kroatien, Vietnam und Nigeria) nicht im MSCI World und im MSCI Emerging Markets Index enthalten. Wer in die oftmals noch in den Kinderschuhen steckenden Aktienmärkte dieser Länder investieren will, muss dies mit eigenen ETFs machen.



Mein Fazit

 

ETFs auf den MSCI World Index sind gut geeignet, wenn Du auf einen Schlag in verschiedene Länder und Branchen investieren willst. Allerdings solltest Du nicht dem Irrglauben unterliegen, damit in alle Kontinente und Länder gleichermaßen zu investieren.

 

Um wirklich einen großen Teil der Weltwirtschaft abzudecken und vor allem die Chancen nicht zu verpassen, die sich mit dem Investments in Aktien aus schnell wachsenden Schwellenländern ergeben, solltest Du noch auf andere Indizes setzen, wie z.B. den MSCI Emerging Markets.

 

Eine gute Möglichkeit besteht meines Erachtens z.B. darin einen ETF-Sparplan zwischen einem ETF auf dem MSCI World und einem ETF auf den MSCI Emerging Markets Index aufzuteilen. Die im MSCI Emerging Markets Index vertretenen Länder machen inzwischen mehr als 50% der globalen Wirtschaftsleistung aus, Tendenz steigend. Entsprechend groß darf auch der Anteil in Deinem Depot sein.

 

Du kannst den Sparplan z.B. durch einen Wechsel im zweimonatigen Rhythmus zur Hälfte auf die beiden ETFs aufteilen. Selbstverständlich ist auch eine andere Aufteilung möglich, je nach Deinen Präferenzen.

 

Es gibt auch viele andere Indizes als die beiden genannten, mit denen sich der Weltaktienmarkt zu großen Teilen abdecken lässt. Allerdings existieren auf den MSCI World und den MSCI Emerging Markets Index die meisten ETFs, so dass auch die Auswahl kostengünstiger oder sogar kostenloser Sparpläne besonders groß ist.

 
 
 


DAX vor neuem Jahreshoch?

 

Die USA und China haben am letzten Freitag einen Durchbruch bei den jüngsten Handelsgesprächen vermeldet. Solche Erfolgsmeldungen hört man zwar gerne, doch man sollte ganz genau hinhören, denn von einem wirklichen Durchbruch kann (noch) nicht die Rede sein, eher von einer Art Waffenstillstand.

 

China kauft US-Agrarprodukte im Wert von 40 bis 50 Mrd. US-Dollar und will geistiges Eigentum stärker schützen. Wie genau das bewerkstelligt werden soll bleibt bislang offen. Die USA verzichten dafür auf die geplante Erhöhung der Strafzölle.

 

Der DAX reagierte darauf mit einer Kursrallye und legte damit in den letzten zwei Monaten sogar stärker zu als der US-Aktienmarkt. Das hat es länger nicht gegeben. Allerdings war der vorherige Kursrutsch auch tiefer als an der Wall Street, so dass es sich bislang lediglich um ein Aufholen handelt.

 

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Im Handelsstreit soll die Einigung inklusive der Details in den nächsten drei Wochen schriftlich fixiert werden. Wir alle wissen, dass der Teufel oft im Detail steckt. Zudem könnte der US-Präsident wieder einmal mit einer Twitter-Meldung die Freude an den Börsen zunichte machen.

 

Nicht vergessen sollten wir außerdem, dass der Handelskonflikt der USA mit der EU (Autozölle!) ebenfalls noch nicht gelöst ist. Gleiches gilt für den Fall Huawei. Mit dem Brexit, der ja in dieser Woche wieder einmal vor einer Entscheidung stehen soll, steckt also unter dem Strich weiterhin viel Unsicherheit in den Märkten.



Mein Fazit

 

Trotz Fortschritten beim Handelsstreit gibt es noch viel zu tun. Der DAX kann nach dem Anstieg über den Widerstand bei 12.500 Punkten auch das Jahreshoch bei 12.650 Punkten ins Visier nehmen. Danach werden die Karten neu gemischt. Für eine stärkere Rallye fehlt bisher die Basis.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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