Silber viel zu billig? ++ Der DAX-40 kommt – Das hat vor allem erheblich Folgen für den MDAX!
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Rendite-Report vom 16. Juni 2021


HIER MEINE THEMEN:

>> Deutsche Aktien – MDAX besser als der DAX? Warum das so bleibt!
>> Silber aktuell – Meine Einschätzung zum Silber-Preis
 
 
 

Der DAX-40 kommt – Das hat vor allem erheblich Folgen für den MDAX!

Liebe Leserin, lieber Leser,


beim wichtigsten Index Deutschlands steht im September eine bedeutende Änderung an. Der bisher aus 30 Werten bestehende DAX wird dann auf insgesamt 40 Werte erweitert. Auf die Details der Änderungen und die Folgen für den DAX bin ich bereits im Report am 24. Februar eingegangen: Der neue DAX-40: Startet der Index durch?

 

An meinem damaligen Fazit hat sich nichts geändert: Der neue DAX mit 40 Mitgliedern ist sicherlich keine Verschlechterung gegenüber dem Status Quo, allerdings auch kein großer Wurf. Viel wird sich nicht ändern, das zeigen die Modellrechnungen der Analysten, die einen DAX-40 rückgerechnet und mit dem DAX-30 verglichen haben.

 

Das liegt nicht zuletzt daran, dass die 10 neuen Mitglieder im DAX nur etwa 10 Prozent der Index-Gewichtung ausmachen werden. Großen Einfluss auf die zukünftige Performance des DAX werden die neuen Index-Mitglieder nicht haben. Nach dem aktuellen Ranking der Deutschen Börse würden derzeit Airbus, Zalando, Porsche, Siemens Healthineers, Symrise, HelloFresh, Brenntag, Sartorius, Beiersdorf und Qiagen den MDAX verlassen und in den DAX aufsteigen.

 

Die Liste hat sich seit Februar etwas geändert und wird sich auch bis September noch ändern, je nachdem wie sich die einzelnen Aktien entwickeln. Denn für den Aufstieg ist das aktuelle Ranking nach Marktkapitalisierung unter Berücksichtung des Free Float (Streubesitz) verantwortlich.

 

Der neue MDAX zeigt ein breites Branchen-Spektrum

 

Gravierender als für den DAX sind die Veränderungen für den MDAX, da dieser seine 10 Schwergewichte verliert. Zudem kommt es auch zu einer Verkleinerung des Index von 60 auf 50 Unternehmen, es rücken also keine Aktien für die DAX-Aufsteiger nach. Da stellt sich die Frage, inwiefern der Index mit den mittelgroßen Unternehmen in Zukunft für Anleger interessant bleibt.

 

Die neuen Schwergewichte im verkleinerten MDAX wären, Stand heute, u.a. Hannover Rück (Versicherungen), LEG Immobilien und Puma (Sportartikel). Die drei Unternehmen stammen aus sehr unterschiedlichen Branchen und das trifft auch auf die gesamte Liste der Top 10 im MDAX nach der Umstellung zu:

 

Aktie
ISIN
Branche
MK*
Hannover Rück
DE0008402215
Versicherungen
17,35
LEG Immobilien
DE000LEG1110
Immobilien
8,74
Puma
DE0006969603
Sport/Mode
13,91
Knorr-Bremse
DE000KBX1006
Industrie
16,74
Aroundtown
LU1673108939
Immobilien
9,38
Commerzbank
DE000CBK1001
Banken
8,00
Kion Group
DE000KGX8881
Maschinenbau
11,81
Scout24
DE000A12DM80
Internet
6,61
Evonik
DE000EVNK013
Spezial-Chemie
13,26
Lufthansa
DE0008232125
Airline
6,35

*Marktkapitalisierung in Mrd. Euro. Die Rangfolge in der Liste folgt dem Ranking der Deutschen Börse auf Basis der Free-Float-Marktkapitalisierung.

 


Immobilien, Konsumgüter, Versicherungen, Internet und auch klassische Industrie-Sektoren, das Branchen-Spektrum des MDAX könnte kaum breiter sein. Eine Dominanz durch einzelne Schwergewichte wird es beim neuen Index zudem nicht geben.

 

Auch zukünftig ist eine Outperformance möglich

 

Dass ein zukünftiges Listing im DAX nicht unbedingt zu einer weiteren Aufwärtsbewegung der im Index enthaltenen Werte führen muss, beweist der Vergleich der Performance mit dem MDAX. So hat der Index der mittelgroßen Unternehmen in den letzten 10 Jahren eine deutliche Outperfomance gegenüber dem DAX erzielt:

 

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Das liegt auch daran, dass die MDAX-Unternehmen überwiegend kleiner sind und daher flexibler auf Veränderungen des Marktumfelds reagieren können. Oftmals steigen Unternehmen zudem erst dann in den DAX auf, wenn sie ihre beste Wachstumsphase bereits hinter sich haben – das liegt am Ranking-System.

 

Nicht erst seit der TecDAX-Umstellung 2018 hat sich das Branchen-Spektrum des MDAX, der früher als Index mit den Perlen des deutschen industriellen Mittelstands galt, deutlich verbreitert. Inzwischen weist der MDAX auch mehr Wachstums-Werte auf, darunter Internet-Aktien wie Scout24, Software-Unternehmen wie TeamViewer und Medizin-Techniker wie Carl Zeiss Meditec.

 

Das hat allerdings nicht verhindert, dass der MDAX in den letzten 2 Jahren nur noch eine geringe Outperformance gegenüber dem DAX verzeichnete:

 

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Dass nun die am höchsten gewichteten Werte in den DAX aufsteigen, mag zwar auf den ersten Blick nachteilig für den MDAX sein, zumal die Marktkapitalisierung und damit die Bedeutung sinken. Dennoch bleibt der Index aufgrund der guten Branchen-Mischung weiterhin attraktiv.

 

Was passiert bei der Umstellung mit ETFs?

 

Die beschlossene Erweiterung des DAX auf 40 Aktien und die Reduzierung des MDAX auf 50 Aktien stellen beide Indizes auf eine neue Basis, das wirkt sich natürlich auf die zukünftige Entwicklung der Indizes aus. Unmittelbare Folgen für Index-Produkte wie ETFs oder Zertifikate gibt es jedoch nicht. Die Indizes werden fortlaufend weiter berechnet.

 

ETF-Anbieter und Fondsverwalter werden ihre DAX- und MDAX-Portfolios im Vorfeld der Umstellung entsprechend anpassen. Das könnte dazu führen, dass die potenziellen Aufsteiger in den DAX in den nächsten Monaten besser performen, denn es gibt mehr Fonds, die den DAX nachbilden als den MDAX.

 

Das könnte auch für den MDAX bis zur Umstellung Rückenwind bringen. Sich die DAX-Aufsteiger in der Hoffnung auf kurzfristige Kursgewinne ins Depot zu holen, scheint mir aber wenig aussichtsreich, bzw. sehr spekulativ. Zum einen ist es unsicher, wie groß die zusätzliche Nachfrage durch institutionelle Anleger tatsächlich ist, zum anderen beeinflussen ja viele andere Faktoren die Kurse der jeweiligen Aktien.


Mein Fazit

 

Der neue MDAX erfährt sicherlich eine Abwertung, da die bisherigen Schwergewichte aufsteigen. Das könnte zu einem geringeren Interesse von Großanlegern führen. Einen echten Attraktivitätsverlust erwarte ich aber nicht.

 

Allerdings ist das Branchen-Spektrum breiter als früher, als der MDAX in erster Line als Industrieaktien-Index galt. Längst sind auch viele Unternehmen aus Branchen wie Immobilien, Internet und Medizin enthalten.

 

Der MDAX spiegelt besser die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wider als der DAX, in dem viele international tätige Unternehmen enthalten sind und der dadurch stärker von der Weltwirtschaft abhängig ist. Zudem machen die 5 Schwergewichte im DAX (SAP, Linde, Siemens, Allianz und Daimler) allein 40 Prozent der Index-Gewichtung aus. Eine solche Klumpenbildung gibt es im MDAX nicht.

 

Wer in den letzten Jahren in einen Aktien-Index investieren wollte, der die deutsche Wirtschaft in ihrer Breite repräsentiert, war mit dem MDAX besser beraten. Das dürfte auch in Zukunft so bleiben.



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Silber viel zu billig?

 

Es ist schon einige Monate her, dass ich den Silber-Markt besprochen habe. Nach wie vor halte ich den kleinen Bruder von Gold für sehr interessant, sowohl unter mittel- als auch unter langfristigen Aspekten, aber charttechnisch hat sich seit nunmehr rund 10 Monaten unter dem Strich nicht mehr viel getan. Im August 2020 handelte Silber in etwa auf dem gleichen Niveau wie heute.

 

Für Ned Naylor-Leyland, Head of Strategy für Gold & Silber bei Jupiter Asset Management, sind die Aussichten für Silber blendend, da die Käufe in Silber-ETFs für weiter steigende Silber-Preise sprächen, ebenso wie die derzeit niedrige Silberminen-Produktion.

 

"Während wir wahrscheinlich eine erhöhte Volatilität im Silber-Sektor sehen werden, liegt das weiße Währungs-Metall immer noch 80 Prozent unter seinem inflationsbereinigten Allzeithoch von 50 US-Dollar aus dem Jahr 1980. Vergleichen wir beide Währungs-Metalle, wird Silber derzeit im Verhältnis 63:1 zu Gold gehandelt. Sprich: 63 Unzen Silber für jede Unze Gold. Im Hinblick auf das Vorkommen in der Erdkruste liegt das Verhältnis bei knapp 8:1, während es bezogen auf den US-Dollarfluss bei etwa 10:1 liegt", rechnet Naylor-Leyland vor.

 

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Grundsätzlich kann ich die bullische Erwartungshaltung nachvollziehen und stimme ihr (vorerst) auch zu. Was mich ein klein wenig skeptisch stimmt, ist die Tatsache, dass wir es derzeit, aufgrund der negativen Realzinsen, eigentlich mit einem idealen Umfeld für Gold und Silber zu tun haben, Silber sollte zudem von dem Wiederanfahren der Industrie profitieren.

 

Unter diesem Aspekt würde man eine doch deutlich stärkere positive Reaktion der Edelmetalle erwarten. Die bleibt allerdings bisher aus, die Börsianer sind offenbar nicht vollends überzeugt, dass dieser Zustand nachhaltig ist.


Mein Fazit

 

Damit ist ein neuer Rallye-Schub nicht vom Tisch, aber die spekulativen Marktteilnehmer müssen erst an Bord kommen. Ein nachhaltiger Ausbruch über 28 US-Dollar wäre klar bullisch und würde kurzfristig Ziele bis 35 US-Dollar freisetzen.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de

 
 

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Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
Sitz: Würzburg – HRB 5416 · Gerichtsstand Würzburg


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