DAX: Psychologie ist entscheidend! ++ Palladium: Besser als Gold?
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Ihr Rendite-Report vom 13. Februar 2019


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Palladium ist das Edelmetall der Stunde! – Sollten Sie jetzt einsteigen?

Liebe Leser,


in meinem Report vom 30. Januar bin ich darauf eingegangen, wie Sie in Edelmetalle investieren können und was Sie dabei – nicht zuletzt in steuerlicher Hinsicht – beachten sollten. Dabei kam ich neben Gold und Silber auch auf Platin und Palladium zu sprechen.

 

Besonders wenn Sie sich für Schmuck interessieren, kennen Sie vermutlich die beiden Metalle – sie werden für viele Legierungen verwendet. Platin und Palladium haben chemisch gesehen ähnliche Eigenschaften und zählen zu den Platinmetallen.

 

Spektakuläre Rallye bei Palladium!

 

Wenn es aber um die Geldanlage geht steht Palladium ebenso wie sein Bruder Platin meist im Schatten von Gold und Silber. Anscheinend völlig zu Unrecht, wenn man sich die Preisentwicklung der letzten Jahre ansieht: Seit seinem Tief Anfang des Jahres 2016 ließ Palladium die anderen Edelmetalle weit hinter sich: Der Preis je Unze stieg um 180 Prozent!

 

Längst ist Palladium wertvoller als Gold. Dieser langfristige Chart zeigt die spektakuläre Kursentwicklung:

 

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Nach einer Konsolidierung von Januar bis August 2018 setzte Palladium zu einer weiteren Rallye an und stieg auf ein neues Allzeithoch. Bislang hält der Höhenflug an.

 

Auch die Outperformance von Palladium gegenüber Gold, Silber und Platin in den letzten fünf Jahren ist spektakulär: Während sich der Preis einer Unze Palladium verdoppelte, durchliefen Gold, Silber und Platin eine Durststrecke, es gab Preisrückgänge um bis zu 50%.

 

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Knappheit treibt den Palladium-Preis

 

Kurz gefasst lässt sich der Grund der Rallye bei Palladium so auf den Punkt bringen: Steigende Nachfrage trifft auf knappes Angebot. Das treibt den Preis. Einer der Gründe für den Angebotsmangel sind die Russland-Sanktionen der USA und europäischer Staaten. Denn noch vor Südafrika und Kanada ist Russland der größte Palladium-Produzent.

 

Platin und Palladium vor allem in der Auto-Industrie gefragt

 

Während Platin und Palladium ein Eigenleben besitzen und die Preise der beiden Edelmetalle kaum mit dem von Gold zusammenhängen, entwickeln sich Gold und Silber häufig in die gleiche Richtung. Das liegt daran, dass bei Gold und Silber die Nachfrage der Anleger eine große Rolle spielt und die Preisrichtung nicht selten bestimmt.

 

Bei Platin und Palladium dominiert dagegen die Nachfrage der Industrie. Der Verkauf von Barren und Münzen an Anleger sowie Investitionen in ETCs (börsennotierte Fonds) spielen für den Gesamtmarkt bei Palladium und Platin eine vergleichsweise geringe Rolle.

 

Zwei Fakten sind daher für Anleger wichtig:

 

Fakt 1: Der Anteil der Nachfrage der Industrie nach Platin und Palladium, aber auch nach Silber ist sehr viel höher als bei Gold!

 

Während bei Gold weniger als 10% der weltweiten Nachfrage auf die Industrie entfallen, sind es bei Silber knapp 60%. Vor allem Branchen wie Elektronik, Photovoltaik und Fotografie benötigen Silber für ihre Produkte.

 

Bei Platin und Palladium ist der Anteil der Industrie noch größer: Bei Platin gehen zwei Drittel der pro Jahr umgesetzten Menge in die Industrie, 40% allein in die Auto-Industrie. Bei Palladium dominiert die Auto-Industrie noch stärker, denn sie steht allein für 70 bis 80% der weltweiten Nachfrage.

 

Weitere Einsatzfelder finden sich in der Chemie- und der Elektro-Industrie. Die Schmuckbranche spielt prozentual gesehen im Gegensatz zu Gold (52%) oder Silber (20%) kaum eine Rolle.

 

Fakt 2: Die Preise von Platin, Palladium und Silber werden stärker von wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst!

 

Je nachdem, ob die Branchen, die Edelmetalle benötigen, boomen oder nicht, schwankt auch die Nachfrage nach Silber, Platin und Palladium. Das kann für zyklische Preisschwankungen sorgen, die es bei Gold in diesem Ausmaß nicht gibt.

 

Die Preisentwicklung bei Platin und Palladium ist dagegen seit vielen Jahren stark von der Auto-Industrie abhängig, denn beide Edelmetalle werden in Katalysatoren eingesetzt. Die stetige weltweite Verbreitung der Abgasreinigung und immer strengere Auflagen haben für ein starkes Wachstum der Nachfrage nach Platinmetallen gesorgt.

 

Davon konnten Platin und Palladium aber nicht gleichermaßen profitieren: Während die Platinnachfrage aus der Auto-Industrie in den letzten fünf Jahren relativ konstant blieb, ist die Nachfrage nach Palladium um 26% gestiegen.

 

Platin und Palladium entwickelten sich gegensätzlich

 

Das weltweite Angebot blieb dagegen bei beiden Platinmetallen in den letzten fünf Jahren relativ konstant. Das sorgte für eine höchst unterschiedliche Preisentwicklung. Während der Platinpreis auf den tiefsten Stand seit 2008 gefallen ist, hat Palladium einen Aufwärtstrend etabliert und ist auf ein neues Allzeithoch gestiegen.

 

Die Preise der beiden Edelmetalle entwickelten sich in den letzten 10 Jahren fast gegensätzlich:

 

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Geht die Rallye bei Palladium weiter?

 

Der starke Nachfrageüberhang bei Palladium wird nach Meinung von Experten noch eine ganze Weile bestehen bleiben. Die Voraussetzungen dafür, dass Palladium weiter steigen kann, sind daher grundsätzlich gegeben.

 

Der Rallye bei Palladium wird sich dennoch nicht endlos fortsetzen. Wegen der ähnlichen Eigenschaften könnte die Auto-Industrie auch auf das günstigere Platin zurückgreifen oder andere Wege finden, Palladium zu ersetzen. Eine solche Umstellung würde jedoch laut Experten mindestens eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen.

 

Dass eine solche Umstellung keine Utopie ist, zeigt die Entwicklung der letzten 20 Jahre, denn im Jahr 2007 war eine Unze Platin viermal so teuer wie eine Unze Palladium. Das hat sicher dazu beigetragen, dass in der Industrie Platin durch Palladium ersetzt wurde.

 

Eine solche Entwicklung könnte es umgekehrt in den nächsten Jahren geben, denn Palladium ist nun etwa um 75 Prozent teurer als Platin. Der langfristige Chart aber offenbart auch die stark zyklische Entwicklung beim Palladium-Preis: Erst 2018 stieg Palladium über das Hoch, das bereits im Jahr 2001 markiert wurde.


Mein Fazit

 

Platin und Palladium sind interessante Edelmetalle, aber ihre Preisentwicklung hängt stark von technologischen und konjunkturellen Entwicklungen in der Industrie ab. Die große Bedeutung der Auto-Branche ist dabei ein zusätzliches Risiko.

 

Dass beide Platinmetalle nur in wenigen Ländern gefördert werden, treibt aktuellen den Palladium-Preis. Dieser Effekt kann sich aber auch wieder umkehren.

 

Für langfristig orientierte Anleger, die zum Schutz vor einer Krise in Edelmetalle investieren möchten, sind Gold und auch Silber daher sehr viel besser geeignet.

 

Investments in Platin und Palladium sind meiner Ansicht nach eher etwas für spekulativ orientierte Anleger, die kurz- und mittelfristig von einem Preisanstieg profitieren möchten. Bedenken Sie aber gerade in Bezug auf Palladium: Die Preisentwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt, dass auf spektakuläre Rallyes auch immer Preisstürze folgten.



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DAX: Die Psychologie ist entscheidend!

 

Die schlechte Nachricht zuerst: Der DAX hat aus charttechnischer Sicht noch keine Trendwende eingeläutet. Die Erholungstendenzen, wie wir sie seit Anfang des Jahres gesehen haben, passen durchaus zum Bild eines Bärenmarktes.

 

Oft bietet eine Ursachenforschung im Bereich der Psychologie bessere Anhaltspunkte als der Blick auf die Nachrichten. Dass Donald Trump sich vor dem 1. März, dann läuft das Ultimatum im Handelsstreit aus, nicht mehr mit Chinas Staatschef Xi Jinping treffen will, ist aus unserer Sicht eine Randnotiz. Dass Käufer, die zum Jahresauftakt bei 10.400 Punkte zugegriffen haben, ihre Gewinne sichern möchten, spielt vermutlich eine größere Rolle.

 

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Mittelfristig besteht nach einer kleinen Korrektur daher durchaus noch Potenzial zur Oberseite, insbesondere an der US-amerikanischen Börse und in Schwellenmärkten wie China.


Mein Fazit

 

Über der Marke von 11.300 Punkten ergibt sich kurzfristig neues Aufwärtspotential für den DAX. Ein Rutsch auf neue Jahrestiefs wäre dagegen ein drastisches Warnsignal und würde Anlass geben, auf weiter fallende Kurse zu setzen.


Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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