TecDAX: Erfolgsgeschichte zu Ende? ++ Gold: Die Nachfrage ist schwach!
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Ihr Rendite-Report vom 11. Juli 2018


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TecDAX: Erfolgsgeschichte zu Ende?

Liebe Leser,


Tesla ist ja weiterhin in aller Munde. Das Unternehmen ist eines der Opfer im Handelsstreit zwischen den USA und China und musste seine Verkaufspreise in China bereits drastisch erhöhen. Was ich von der Aktie halte – und auch von Daimler – erfahren Sie ihr in meinem Gespräch mit Heiko Thieme vom Börsenradio:


Hier geht’s zum 1. Teil mit Tesla und Daimler...
Im 2. Teil geht es dann um Zahlungsanbieter wie Wirecard –
     Hier geht’s zum 2. Teil...


(Um das Gespräch anzuhören, müssen Sie beim Börsenradio angemeldet sein oder sich kostenfrei anmelden. Das geht ganz einfach und schnell.)

 

Herausragende Performance der Technologie-Aktien

 

Doch jetzt zu unserem Thema der Woche: Die Erfolgsgeschichte von Apple, Amazon, Microsoft, Google (Alphabet), Facebook und anderen US-Konzernen aus den Branchen Internet und Technologie dürfte jedem bekannt sein. In den letzten Jahren ließen sich mit diesen Aktien hohe Gewinne erzielen.

 

Vertreten sind die Aktien alle im US-amerikanischen Technologie-Index Nasdaq 100, genauer gesagt dominieren sie diesen sogar. Apple, Amazon, Microsoft, Google (Alphabet) und Facebook machen allein 45% des Nasdaq 100 aus, für die übrigen 95 Aktien im Index bleiben nur die restlichen 55% der Gewichtung.


Kein Wunder, dass der Index in den letzten Jahren eine herausragende Performance an den Tag legte.

 

Der TecDAX schlägt sogar den Nasdaq 100

 

Was aber kaum jemand weiß: Der deutsche Technologie-Index TecDAX, in dem im globalen Maßstab vergleichsweise unbedeutende deutsche Unternehmen aus den Branchen Biotechnologie, Internet, Telekommunikation, Software usw. vertreten sind, legte in den letzten Jahren eine genauso, teils sogar stärkere Performance an den Tag als der Nasdaq 100.

 

Ich bin auf dieses Thema an dieser Stelle schon vor einigen Wochen eingegangen ("Der beste ETF der letzten Jahre"). Auf Sicht der letzten 15 Jahre legte der Nasdaq 100 Index um sage und schreibe 540% zu, der TecDAX immerhin um 485%.

 

Zieht man die letzten 5 Jahre zum Vergleich heran, dann legte der TecDAX mit +178% sogar stärker zu als der Nasdaq 100 mit etwa +145%. Es ist allerdings nicht gesagt, dass das in Zukunft auch so bleibt.

 

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Der TecDAX stieg zwar im Gegensatz zm Nasdaq 100 zuletzt nicht auf ein neues Allzeithoch, zeigte aber langfristig sogar eine stärkere Kursentwicklung.

 


Zum einen ist es immer gefährlich Entwicklungen der Vergangenheit einfach in die Zukunft fortzuschreiben.
Vielleicht sind in den nächsten Jahren andere Aktien gefragt als in den letzten 5 Jahren.

 

Zum anderen wird der TecDAX umgebaut, wie im übrigen auch die anderen Indizes der Deutschen Börse. Die Änderungen treten ab dem 24. September in Kraft. Die wichtigste Neuerung für den Technologie-Index: Die Tech-Aktien aus dem DAX werden in Zukunft auch im TecDAX notiert sein.

 

SAP, Infineon und Deutsche Telekom neu im TecDAX

 

Konkret bedeutet das, dass in Zukunft der Softwarekonzern SAP, der Chiphersteller Infineon und die Deutsche Telekom nicht nur im DAX, sondern auch im TecDAX vertreten sein werden. SAP ist übrigens die deutsche Aktien mit dem bei weitem größten Börsenwert.

 

Damit solche Schwergewichte die anderen Titel im TecDAX nicht erdrücken, ist das Indexgewicht einzelner Aktien auf 10% gedeckelt. Das gilt im übrigen auch für den MDAX und den SDAX, die Indizes mittelgroßer und kleiner deutscher Aktiengesellschaften.

 

Der Umbau ist gravierend. Bisher sind die 5 Schwergewichte im Index Wirecard (Internet-Bezahllösungen), United Internet (Internetprovider), Qiagen (Biotechnologie), Sartorius (Pharmazulieferer) und Freenet (Telekommunikation). In Zukunft behalten nur Wirecard und Qiagen ihren Platz unter den Top 5, neu dazu kommen SAP, Infineon und die Deutsche Telekom.


Alle 5 Aktien zusammen machen in Zukunft 47 Prozent des Index aus, sind also bestimmend für die Kursentwicklung des TecDAX.

 

Noch ist nichts endgültig

 

Die Informationen zu diesen Änderungen kann man von den so genannten Schattenindizes beziehen, die die Deutsche Börse aktuell zusätzlich zu den offiziellen Indizes veröffentlicht. Diese bieten allerdings nur eine Momentaufnahme. Erst bei der konkreten Indexumstellung am 24. September wird über die neue Zusammensetzung der Indizes endgültig entschieden.

 

Bremsen die Indexumstellungen den TecDAX aus?

 

Ob das gut oder schlecht ist für die zukünftigen Kurschancen des TecDAX, ist schwer zu beantworten. In den vergangenen drei Jahren jedenfalls wäre der Kursverlauf des TecDAX in dieser neuen Zusammensetzung vermutlich ähnlich gewesen, denn während sich die SAP-Aktie in etwa so gut wie der TecDAX entwickelte, war Infineon deutlich stärker und die Deutsche Telekom deutlich schwächer:

 

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Bei der Deutschen Telekom muss berücksichtigt werden, dass die hohen Dividendenzahlungen die reine Entwicklung des Aktienkurses drücken.

 


Die Deutsche Börse verfolgt mit der Umstellung des TecDAX auch das Ziel dem Index bei internationalen Anlegern mehr Aufmerksamkeit zu sichern. Das kann durch die Integration von DAX-Konzernen durchaus gelingen. Zudem winkt mit Wirecard einem der TecDAX-Schwergewichte ebenfalls der baldige Aufstieg in den DAX. Darauf bin ich bereits in einem meiner Videos eingegangen (hier klicken...).

 

MDAX und SDAX werden aufgestockt

 

Auch bei MDAX und SDAX wird es deutliche Umstellungen geben, denn alle bisher nur im TecDAX enthaltenen Aktien sollen entsprechend ihrer Größe auch in den drei Indizes DAX, MDAX und SDAX vertreten sein. Die Notierung im TecDAX erfolgt dann nur noch zusätzlich.

 

Damit keines der aktuellen Indexmitglieder absteigen muss, werden die beiden Indizes aufgestockt, der MDAX von 50 auf 60 und der SDAX von 50 auf 70 Werte. Den aktuellen Indexberechnungen zufolge wären dann in Zukunft 13 Aktien aus dem TecDAX im MDAX und 14 TecDAX-Titel im SDAX gelistet.

 

Es gibt folglich eine deutliche Veränderung der Indizes, die aber durchaus zu einer Aufwertung von MDAX und SDAX beitragen kann, denn schließlich handelt es sich bei den neuen Indexmitgliedern nicht selten um wachstumsstarke Unternehmen.


Sein teils langweiliges Image, das dem MDAX aber etwas zu Unrecht anhaftet, könnte er damit weiter ablegen.


Mein Fazit

 

1. Die Umstellungen im TecDAX sind geringer als von mir anfangs angenommen (vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung der Deutschen Börse am 24. September).

 

Mit SAP und Infineon sind zwei der dynamischsten DAX-Unternehmen in Zukunft auch im TecDAX gelistet. Die Deutsche Telekom wirkt dagegen als Dividenden-Aktie eher wie ein Fremdkörper im Index. Allerdings ist ihre Aufnahme durchaus folgerichtig, denn mit United Internet, Freenet, Telefonica Deutschland und 1&1 Drillisch sind bereits 4 Telekommunikationsunternehmen im TecDAX enthalten, da hätte man der Deutschen Telekom schlecht die Nase vor der Tür zuschlagen können.

 

Die zukünftige Entwicklung des TecDAX ist nicht zu prognostizieren, aber wahrscheinlich dürfte sie doch moderater ausfallen als in den letzten Jahren, allerdings nicht nur wegen der Umstellung.

 

2. Aus meiner Sicht für Anleger jenseits aller Rochaden in den Indizes besonders wichtig: Schauen Sie nicht nur auf den DAX, wenn Sie in deutsche Aktien investieren oder gar den deutschen Aktienmarkt insgesamt abdecken wollen.

 

Die Unternehmen aus der so genannten zweiten Reihe zeigten in den letzten Jahren eine deutliche bessere Performance als der Durchschnitt der DAX-Aktien. Das wird sich vermutlich auch in den kommenden Jahren nicht ändern.

 
 
 


Gold: Die Nachfrage ist schwach!

 

Die Stimmung für den Goldmarkt ist alles andere als gut. Lange haben treue Edelmetallfans die schwachen Notierungen genutzt, um physische Bestände auszubauen.


Jetzt aber ist auch der Verkauf von Goldmünzen in den USA massiv eingebrochen, die Nachfrage so schwach wie zuletzt um die Jahrtausendwende. Zum Vergleich: Noch im Juli 2015 wurden, bei höheren Notierungen, mehr als dreimal so viele Krügerrände und andere Anlagemünzen an den Mann oder die Frau gebracht.

 

Diesen Umstand kann man allerdings auch positiv für das gelbe Edelmetall auslegen, schließlich spricht eine besonders miese Stimmung unter antizyklischen Aspekten eher für ein Ende der Talfahrt. Anders ausgedrückt: Wer verkaufen wollte, der hat es jetzt vermutlich getan.

 

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Dazu passt, dass sich der Goldpreis mit einem Zwischentief bei knapp 1238 US-Dollar in der letzten Woche direkt am Aufwärtstrend der letzten Monate gefangen hat. Ob sich hier ein belastbares Tief herausbildet, wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

 

Sollten die Notierungen allerdings darunter abrutschen, dann würde sich, bei einem Wochenschlusskurs darunter, ein massives Verkaufssignal zeigen. Wie in früheren Reports schon erwähnt, könnte dies sogar zur „Dreistellligkeit“ führen, auch wenn das niemand hören möchte.


Mein Fazit

 

Ein Anstieg über das Wochenhoch wäre ein guter Anfang für eine kurzfristige Rallye. Größere Kaufsignale entstehen erst mit einem Anstieg über 1.297 US-Dollar.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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