Gazprom-Aktie vor Wende!? ++ Euro/US-Dollar unter Druck!
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Ihr Rendite-Report vom 10. Oktober 2018


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Die Gazprom-Aktie steht nach
schwierigen Jahren vor einer Wende...

Liebe Leser,


heute möchte ich den russischen Energiekonzern Gazprom etwas genauer unter die Lupe nehmen. Das Unternehmen ist Ihnen vielleicht als Sponsor des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 bekannt, doch das ist bei weitem nicht das Interessanteste an Gazprom.

 

Denn Gazprom sitzt auf riesigen fossilen Energiereserven und erwirtschaftet jedes Jahr Gewinne im ein- bis zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich. Trotzdem war die Kursentwicklung in den letzten Jahren ein Trauerspiel.

 

Das lässt sich mit „politischen Risiken“ nur zum Teil erklären, denn andere russische Aktien entwickelten sich besser als Gazprom. Grund genug, sich die neuesten Entwicklungen noch einmal genauer anzusehen – zumal die Aktie seit einigen Wochen plötzlich wieder anzieht!

 

Der Gewinn springt nach oben

 

Gazprom hat Stärken und Schwächen, und die sind auch schon seit Jahren bekannt. Was sich in letzter Zeit aber geändert hat, sind die Preise auf dem europäischen Gasmarkt. Das wirkte sich auf Gazproms letztes Zahlenwerk erheblich aus.

 

Der Erdgasgigant steigerte seine Lieferungen in die EU und die Türkei im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahr um rund sechs Prozent. Da zugleich aber auch der durchschnittliche Absatzpreis gestiegen war, zog der Gesamtumsatz um 31% auf 1.800 Mrd. RUB (27 Mrd. USD) an und der Gewinn sprang sogar von 48 auf 259 Mrd. RUB (3,9 Mrd. USD) nach oben.

 

Gazprom profitierte dabei einerseits vom niedrigen Kurs des Rubel und vom gestiegenen Ölpreisniveau (ein Teil der langfristig vereinbarten Lieferpreise ist an den Ölpreis gekoppelt), andererseits aber auch davon, dass auf dem europäischen Markt weiterhin keine Konkurrenz in Sicht ist, die preislich mit russischem Pipeline-Gas mithalten könnte.

 

Die europäischen Flüssiggas-Terminals sind hoffnungslos niedrig ausgelastet, da die Produzenten ihre LNG-Tanker lieber nach Asien entsenden, wo sie höhere Preise erzielen können.

 

Die Aktie ist niedrig bewertet,
das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 3,5

 

Gazprom gelang es dadurch problemlos, seinen Marktanteil in Europa bei 34% zu halten. Auch der von Deutschland geplante Bau eines weiteren Flüssiggas-Terminals – den Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier als „Geste an unsere amerikanischen Freunde“ bezeichnete – wird an den Kräfteverhältnissen nicht viel ändern.

 

Für Flüssiggasexporteure aus Übersee ist der europäische Markt vorerst nicht rentabel. Gazprom hingegen konnte kürzlich vermelden, dass die europäischen Abnehmer für die nächsten zehn Jahre schon so hohe Liefermengen angefragt hätten, dass diese mit der Kapazität der bestehenden Infrastruktur gar nicht mehr bewältigt werden könne.

 

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Kennzahlen: Gazprom

WKN / ISIN:

903276 / US3682872078

Marktkapitalisierung:

52,989 Mrd. EUR

Kurs-Gewinn-V. (KGV) 2018e:

3,5

Kurs-Buchwert-V. (KBV) 2018e: 0,3

Dividendenrendite 2018e:

4,7%

 


Der Gazprom-Aktie hat das endlich wieder einen gewissen Auftrieb verschafft. Im langjährigen Vergleich und mit Blick auf die Bewertungskennzahlen liegen die Papiere aber immer noch am Boden.

 

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 0,3, das heißt, der Abschlag auf den Buchwert beträgt fast 70%! Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis des für 2018 erwarteten Gewinn befindet sich gerade mal bei 3,5.

 

Das kann man nur zum Teil auf die weithin bekannten politischen Risiken und auf die Kontrollmehrheit des russischen Staates zurückführen, der 50,2% der Anteile hält.

 

Investitionen fressen bisher den Gewinn auf

 

Ein großer Belastungsfaktor sind auch die immens hohen Investitionen. Der Konzern pumpt vor allem in seine Pipeline-Projekte derart hohe Summen, dass sich dadurch der freie Cash-Flow in den letzten Jahren immer stärker verringerte. 2017 war er sogar erstmals seit langem negativ, obwohl der operative Gewinn im Jahresvergleich um 20% auf 671 Mrd. RUB gestiegen war.

 

Genau hier könnte es aber auf absehbare Zeit eine Wende zum Besseren gaben. Für 2018 hat Gazprom zwar eben erst die Investitionspläne (CAPEX) von 1,28 auf 1,49 Bio. RUB (22 Mrd. USD) nach oben gesetzt und 2019 könnten die Investitionsausgaben sogar noch über diesem Niveau liegen. Ab 2020 zeichnet sich dann aber eine Besserung ab.

 

Die Mega-Pipeline „Power of Siberia“, mit der Gazprom erstmals in großem Stil Erdgas nach China liefert, ist bereits zu über 90% fertiggestellt und auch bei den beiden anderen Großprojekten „NordStream 2“ und „TurkStream“ dürfte der Konzern dann das Schlimmste hinter sich haben.

 

Zugleich werden sich durch die neuen Europa-Pipelines die Transportkosten erheblich verringern, und ab 2019 setzen zudem die ersten Gaslieferungen nach China ein.

 

Große Dividenden-Fantasie!

 

Ein höherer Cash-Flow sollte ab 2020 dann auch höhere Ausschüttungen ermöglichen – was Gazproms Finanzchef Alexander Ivannikov vor kurzem bereits angedeutet hat. Schon jetzt liegt die Dividendenrendite der Gazprom-Aktie bei knapp 5%.

 

Damit schüttete der Konzern aber nur 27% seines letzten Jahresgewinns aus, während sich der Kreml von dem von ihm kontrollierten Unternehmen eine Ausschüttungsquote von 50% wünscht. Der russische Staat wird somit ziemlich sicher auf höhere Dividenden dringen, sobald Gazprom den laufenden Investitionszyklus durchschritten hat.


Mein Fazit

 

Gazprom ist eine spekulative Aktie, darüber sollten Sie sich im klaren sein. Das Nord-Stream-2-Projekt wird zwar vermutlich wie geplant umgesetzt, aber es bleibt eine Zitterpartie. Und auch neue westliche Sanktionen gegen Russland können der Aktie noch einmal zusetzen.

 

Die Bewertung ist aber sehr niedrig, und durch den Ausbruch in den letzten Wochen hat sich auch die charttechnische Lage deutlich verbessert. Erfahrene Anleger, die ein gewisses Risiko nicht scheuen, können dies als Chance zum Aufbau von Positionen sehen.


 

Mehr Informationen zu dieser Aktie – vor allem zu Gazproms Energiereserven und zur Cash-Flow-Entwicklung – finden Sie im aktuellen Video-Beitrag des von mir geschätzten Spezialisten für Russland, China & Co. – Gerhard Heinrich (hier klicken).


Mein Tipp: Abonnieren Sie seinen YouTube-Kanal und Sie erhalten jeden Montag ein brandaktuelles Video zu den Boom-Börsen dieser Welt.


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Euro/US-Dollar unter Druck

 

Der Euro zum US-Dollar ist das am häufigsten gehandelte Devisenpaar der Welt. Selbstverständlich gibt es eine Reihe von Marktakteuren, die in diesem Markt nicht nur mit spekulativen Absichten unterwegs sind, sondern denen es schlicht um die Absicherung ihrer eigenen Geschäfte geht.

 

Ein Unternehmen wie etwa Daimler verkauft in den USA eine G-Klasse und wird dort logischerweise in US-Dollar bezahlt. Nun bilanziert Daimler allerdings in Euro, es entsteht also zwangsläufig ein Währungsrisiko, welches bei einem solch großen Markt zu massiven Auswirkungen auf die Ergebnisse führen kann.

 

Fällt nämlich der Euro gegenüber dem US-Dollar, dann schrumpft die Marge – für die erzielten Dollar gibt es beim Tausch zurück in die Heimatwährung weniger Euro.

 

Die Bedeutung des Wechselkurses für Unternehmen

 

Wichtig hierbei ist zu verstehen, wie groß die Bedeutung dieses Faktors werden kann. Nehmen wir optimistisch eine Gewinn-Marge von rund 7 Prozent für Daimler an. Von 100.000 umgesetzten Dollar bleiben dem Konzern also 7.000 Dollar.

 

Der Wechselkurs wirkt aber auf die gesamten 100.000 Dollar. Jeder Prozentpunkt schwächer im Euro kostet also Rendite. Um diese Risiken besser kalkulieren und fixieren zu können, sichern sich stark exportorientierte Unternehmen häufig durch entsprechende Devisengeschäfte ab.

 

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Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass täglich Billionen (!) am Devisenmarkt umgesetzt werden, von denen ein beträchtlicher Teil spekulativen Marktteilnehmern zugeordnet werden kann. Daher ist die Charttechnik aus meiner Sicht unerlässlich am Devisenmarkt, kurz Forex genannt.


Mein Fazit

 

Kurzfristig kommt beim Wechselkurs EUR/USD die Unterstützung bei 1,1450 USD ins Spiel. Es erscheint angesichts der schwachen europäischen Nachrichtenlage (insbesondere Italien sehe ich als großen Belastungsfaktor) derzeit offen, ob die Käufer diesen Support verteidigen können.

 

Machen wir es kurz: Darunter kann es zu deutlichen Abgaben kommen. Kurse über 1,1550 USD sehe ich als Phase 1 einer erfolgreichen Bodenbildung an.



Video-Tipp


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Gerhard Heinrich geht in diesem Video der Frage nach, ob die Fusion aus Anlegersicht eine Einstiegsgelegenheit ist und wie der neu geschmiedete Gold-Gigant im Vergleich zu seinen Wettbewerbern dasteht.


Hier findet ihr das Video...

 

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Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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