DAX: Aktuell unentschlossen! ++ Beyond Meat: Hype oder Chance?
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Rendite-Report vom 10. Juli 2019


HIER MEINE THEMEN:

>> Beyond Meat – Übertriebener Hype oder eine Riesen-Chance?
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Beyond Meat trifft mit veganen Burgern
genau den Zeitgeist – Aktie kaufen?

Liebe Leserin, Lieber Leser,


vermutlich ist Dir der Hype um den Börsengang des US-Unternehmens Beyond Meat Anfang Mai nicht entgangen. Es war eines der wenigen Börsenthemen, das es auch in die Hauptnachrichten und auf die Titelseiten der Tageszeitungen schaffte.


Beyond Meat stellt Fleischersatzprodukte auf pflanzlicher Basis her. Fleisch, das wie Fleisch aussieht und schmeckt, aber eben kein Fleisch ist. Genau das scheint für sehr viele Anleger ein Zukunftsmarkt par excellence zu sein.

 

Genau den Zeitgeist getroffen

 

Die Aktie startete an der Börse mit einer Erstnotiz von 46 US-Dollar und ist inzwischen knapp 160 US-Dollar wert – in der Spitze waren es kurzzeitig sogar 200 US-Dollar!

 

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Wohl selten hat eine Aktie derart den Zeitgeist getroffen, wie die des Produzenten von veganen Burgern. Kein Wunder, denn es werden sozusagen moralisch gesehen gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Fleisch durch eine vegane Alternative zu ersetzen, ist gut für das Klima, für den Tierschutz und – den Fleisch-Gegnern zufolge – auch für die Gesundheit.

 

In der Tat sprechen sehr viele Gründe für einen stark wachsenden Markt von veganen Lebensmitteln. So ist es kein Geheimnis, dass die großen Rinderherden mit riesigen Weideflächen nicht nur wichtige Naturgebiete wie den Regenwald in Südamerika verdrängen, sondern auch viel Wasser und andere Ressourcen verbrauchen. Alleine für die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch werden ca. 15.000 Liter Wasser benötigt.

 

Angesichts der weiter wachsenden Weltbevölkerung müssen also Alternativen her. Beyond Meat hat der eigenen Marketing-Abteilung zufolge mit seinen Fleischersatzprodukten die Antwort. Rund 90 Prozent weniger Treibhausgase als bei einer Fleischbulette sollen bei der Produktion eines veganen Burgers anfallen, dazu auch deutlich weniger Wasser und Energie verbraucht werden.

 

Mehr als ein kurzfristiger Hype?

 

Mindestens genauso wichtig ist aber die Akzeptanz beim Kunden: Das Ersatzfleisch soll sehr schmackhaft sein, es wird aus Erbseneiweiß und rote Beete hergestellt. 93 Prozent der Käufer sollen laut Unternehmen „echte“ Fleischesser sein und das darf man wohl als Kompliment auffassen.


Aber wie es so ist mit Werbesprüchen, sie sind mit Vorsicht zu genießen. Manche, die die Burger getestet haben, sind vom Geschmack nicht überzeugt, er käme keineswegs an den von echtem Fleisch heran.

 

Erst die Zukunft wird zeigen, ob wir hier einen kurzfristigen Hype erleben oder Fleischersatzprodukte dauerhaft wachsende Marktanteile gewinnen können. Die Erfahrungen der großen Konzerne sind bisher andere.


Denn sowohl der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé als auch Kellogg's haben bereits Fleischersatzprodukte im Sortiment – bisher als Nischenprodukt. Vielleicht können aber der Medien-Hype um Beyond Meat und der aktuelle Zeitgeist daran etwas ändern.

 

Enormes Wachstumspotenzial

 

Der Gesamtmarkt ist zweifellos riesig. Laut den Experten von Barclays könnte der Markt für Fleischersatzprodukte in den nächsten zehn Jahren auf 140 Mrd. US-Dollar wachsen. Sollte sich Beyond Meat nur ein kleines Stück davon abschneiden können, ist das Wachstumspotenzial enorm.

 

Diese hohen Erwartungen spiegeln sich in der Börsenbewertung allerdings mehr als wieder. Zum Vergleich: Beyond Meat ist mit 9 Mrd. US-Dollar mehr wert als die vom Börsenwert her kleinsten DAX-Konzerne Lufthansa, ThyssenKrupp und Covestro, erzielt aber gerade einmal 220 Mio. US-Dollar Umsatz.

 

Das wäre nur gerechtfertigt, wenn sich Umsatz und Gewinn in den kommenden Jahren vervielfachen. Das Unternehmen selbst rechnet 2019 mit einem Umsatzwachstum von 140 Prozent. Selbst wenn es in diesem hohen Tempo weitergeht, würde es bis zum Jahr 2030 dauern, bis der Umsatz von Beyond Meat in etwa den aktuellen Umsatz des US-Konkurrenten Kellogg's (2018: 13,5 Mrd. US-Dollar) erreicht.

 

Trotzdem ist Beyond Meat bereits jetzt an der Börse halb so viel wert wie Kellogg's, der zudem bereits mit der Tochter Morningstar Farms im Markt für vegetarische Lebensmittel sehr aktiv ist.

 

Die Konkurrenz schläft nicht

 

Rechtfertigen die starken Wachstumsaussichten die hohe Börsenbewertung? Ich habe da große Zweifel. Veganer Hype hin oder her, wir sprechen hier immer noch von Lebensmitteln, nicht von High-Tech-Produkten. Die Gewinnmargen in diesem Sektor sind traditionell gering. Davon wird sich vermutlich auch Beyond Meat nicht abkoppeln können.

 

Denn die großen Konzerne wie Nestlé werden verstärkt auf diesen Zug aufspringen, wenn die Nachfrage da ist. Der Wettbewerbsdruck wird dafür sorgen, dass die Gewinnmargen gering bleiben. So hat z.B. Nestlé bereits eine Partnerschaft mit McDonald´s geschlossen, um vegane Burger anzubieten.

 

Die einzige Möglichkeit von Beyond Meat einen höheren Preis als die Konkurrenz zu verlangen, wäre ein besserer Geschmack als bei der Konkurrenz und eine überlegene Rezeptur.


Schwer zu glauben, dass Milliardenkonzerne wie Nestlé (82 Mrd. Euro Umsatz), Unilever (51 Mrd. Euro Umsatz) und Kellogg's (13,5 Mrd. US-Dollar) das nicht kopieren könnten. Alle drei Konzerne fahren zudem Milliarden-Gewinne ein. Beyond Meat wird laut Analystenprognosen aber frühestens im Geschäftsjahr 2020 erstmals schwarze Zahlen schreiben.



Mein Fazit

 

Beyond Meat hat einen Nerv getroffen und bereits großen Bekanntheitsgrad erlangt. Das ist eine gute Voraussetzung dafür, dass sich die Marke langfristig etablieren kann. Fundamental ist die Aktie allerdings überbewertet, auch eine schnelle und heftige Korrektur ist daher jederzeit möglich.

 

Für mich ist Beyond Meat ein Paradebeispiel, wie groß am Aktienmarkt oft die Bedeutung einer guten "Story" ist. Das Produkt von Beyond Meat versteht jeder und es kann sogar jeder selbst testen. Und den meisten leuchtet auch ein, dass vegane Lebensmittel ein Wachstumsmarkt sind.

 

Eine gute Story allein reicht aber nicht, um als Unternehmen dauerhaft erfolgreich zu sein. Es braucht auch eine starke Wettbewerbsposition und die Möglichkeit sich vor Konkurrenz zu schützen, z.B. durch einen technologischen Vorsprung. Das ist meiner Ansicht nach im stark umkämpften Lebensmittelmarkt nur sehr eingeschränkt möglich.



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DAX: Aktuell unentschlossen!

 

Kaum atmete der DAX nach der Annäherung zwischen Trump und Xi im Handelsstreit in der letzten Woche ein klein wenig auf, bildeten sich bei den Anlegern relativ schnell neue Sorgenfalten auf der Stirn. Im Zollstreit zwischen den USA und der EU bleiben die Fronten nämlich zunächst verhärtet.


Hier hatte US-Präsident Donald Trump zuletzt mit neuen Zöllen auf EU-Waren im Milliardenwert gedroht, als Vergeltungsmaßnahme für seiner Meinung nach unerlaubte Flugzeugsubventionen für Airbus.

 

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Für Entspannung sorgte dann wiederum die Meldung über die Nachfolge von Mario Draghi im EZB-Präsidium. IWF-Chefin Christine Lagarde steht für eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik. Einige Beobachter erhoffen sich sogar noch drastischere Maßnahmen. Schließlich war es der IWF, der vor einigen Monaten ganz offen die Einführung von Minuszinsen öffentlich diskutierte.

 

Das Hin und Her fand in den letzten Tagen seine Fortsetzung: Starke Arbeitsmarktdaten aus den USA verringerten die Chance auf deutliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Das gefällt vielen Anlegern nicht.



Mein Fazit

 

Charttechnisch handelt der DAX oberhalb von 12.330 Punkten im grünen Bereich. Das nächste Kursziel liegt bei rund 12.800 Punkten.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
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