Gold: Underperformance von Dauer?
Die Gold-Bullen werden es nicht gerne hören, aber seit August vergangenen Jahres geben die Bären den Ton an. Das klingt nach einer harmlosen Feststellung. Aber halten wir uns bitte vor Augen: Die Notenbank-Pressen glühen seit Monaten, Regierungen lassen das Geld regnen wie nie zuvor – und Gold? Fällt trotzdem, obwohl es doch gerade vor einer Geld-Entwertung schützen sollte.
Tatsächlich reagiert das gelbe Edelmetall aber wie immer und von daher nicht unvorhersehbar. Selten hat Gold nur auf die Inflation bzw. auf die Inflations-Erwartung reagiert, es ging und geht immer um den Realzins. Der fällt nicht, sondern steigt in den USA, zumindest tendenziell in den letzten Wochen. Zudem wertet der US-Dollar auf, was Gold-Käufe für Amerikaner teurer werden lässt.
Von meinen privaten physischen Beständen habe ich nicht eine Unze verkauft und bleibe (noch) mittelfristig bullisch. Man kommt allerdings nicht umhin festzustellen, dass Gold die mit Abstand schwächste Sachwertklasse der letzten Jahre ist.
So stark können die Notierungen kaum steigen, um diese Underperformance gegenüber Aktien, Immobilien und anderen Sachwerten jemals wieder aufzuholen. Bitcoin möchte ich an dieser Stelle nicht thematisieren, um kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen.
Mein Fazit
Übergeordnet spricht der Chart für eine Fortsetzung der Rallye, wenn auch nicht zwangsläufig sofort. Unterhalb von 1.875 US-Dollar bleibt Gold im bärischen Terrain und kann weiter fallen. Erst darüber kann Entwarnung gegeben werden.
Herzliche Grüße und bis kommende Woche
Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
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