Das Depot gegen Verluste absichern: Geht das? ++ Meine Einschätzung zum Goldpreis
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Ihr Rendite-Report vom 7. Februar 2018


LESEN SIE JETZT:

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2 heiße DAX-Aktien für 2018? Die habe ich zusammen mit den Kollegen von Mission Money in einem neuen Video besprochen. Zudem zeige ich Ihnen eine Top Bank-Aktie aus den USA! Hier klicken und das Video gleich ansehen...


Steigende Zinsen schocken die Börsen!

Liebe Leserinnen und Leser,


dieser Stimmungswechsel kam recht abrupt: Markierte der US-Index S&P 500 am 26. Januar noch ein neues Allzeithoch, so gab es in den letzten Tagen den stärksten Kursrutsch seit 2011.


Damals drückten eine Abstufung von US-Staatsanleihen durch die Rating-Agenturen sowie die eskalierende Eurokrise auf die Stimmung an den Börsen. Besonders am Montag kam Verkaufspanik auf. Angst vor steigenden Zinsen war der Hauptgrund.

 

Wie gewonnen, so zerronnen

 

In nur zwei Handelstagen machte die Wall Street die kompletten Kursgewinne seit Jahresbeginn zunichte. Der Dow Jones Industrial Index mit den 30 größten US-Aktien verlor am Montag 4,0 Prozent und verzeichnete mit 1.600 Punkten absolut gesehen den stärksten Verlust seiner Geschichte.


Für jeden Börsianer sind das Horrorzahlen, die sich auch im Chartbild des für den US-Aktienmarkt repräsentativen S&P 500 Index bestätigen:

 

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Trotz des starken Kursrückgangs behauptet sich der S&P 500 Index
bislang über der bei etwa 2.600 Punkten verlaufenden Aufwärtstrendlinie.

 


In der letzten Woche hatte ich mich an dieser Stelle mit der Frage beschäftigt, ob Aktien zu teuer seien und ob ein Crash bevorstehe. Meine Antwort: Aktien, speziell US-Aktien sind zwar teuer und die Korrekturgefahr ist groß, einen Crash hielt ich aber nicht für wahrscheinlich.


Hat sich das geändert? Trotz der immensen Kursverluste nicht und ich erkläre auch im Folgenden, warum nicht, jedenfalls noch nicht:

 

1. Die Rahmenbedingungen für Aktien sind immer noch gut. Eine Rezession ist nicht in Sicht, im Gegenteil: In den USA werden die Steuerreform und die Ausgabenprogramme der Trump-Regierung die Konjunktur am Laufen halten. Auch in Deutschland gibt es nicht einmal Anzeichen für einen Konjunkturabschwung, geschweige denn für eine Rezession.

 

2. Neben anderen Warnzeichen gilt auch eine fallende Zinskurve in den negativen Bereich als Vorbote eines Crashs. Denn der Zins ist in dem Fall am langen Ende niedriger als am kurzen Ende. Ein untrügliches Signal für eine Rezession, die an der Börse zumeist vorweg genommen wird.


Die Entwicklung der letzten Tage mit dem Anstieg der Renditen bei langlaufenden Anleihen deutet jedoch genau auf das Gegenteil hin. Die Differenz (der Spread) zwischen den Renditen kurzlaufender und langlaufender Anleihen hat sich sogar vergrößert.

 

3. Der Anlass für den Crash ist eine Normalisierung an den Märkten. Die starke Konjunktur in den USA hat nicht nur die Inflationserwartungen steigen lassen, sondern auch die Erwartungen an weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Auch in der Eurozone und Japan gibt es Anzeichen für eine Normalisierung der Geldpolitik.

 

Das hat zu einem Anstieg der Renditen am Anleihemarkt geführt. So legten die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen in den USA (T-Bonds) auf 2,8 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 4 Jahren zu.


In Deutschland gab es auch einen Anstieg, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau: Die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen stieg erstmals seit 2015 wieder über 0,70 Prozent.

 

Die Umlaufrendite am deutschen Rentenmarkt ist mit 0,51 Prozent auf den höchsten Stand seit 2015 geklettert:

 

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Die Umlaufrendite gibt die durchschnittliche Rendite
deutscher Staatsanleihen über alle Laufzeiten hinweg wieder.

 


Steigende Renditen am Anleihemarkt gehören zu einem Konjunkturaufschwung dazu. Viele Experten fragen sich bereits seit Monaten, warum das bis vor kurzem kaum zu beobachten war. Nun wurde diese Fehlentwicklung teilweise korrigiert.

 

4. Ich hatte bereits vor einigen Wochen darauf hingewiesen, dass die niedrige Volatilität (Schwankungsbreite) an den Börsen die Gefahr starker Kursbewegungen mit sich bringt ("DAX: Die Ruhe vor dem Sturm" vom 20.12.2017).


2018 werden die Börsenkurse größere Schwankungen zeigen als 2017, so viel war schon zu Jahresbeginn klar, denn die Luft nach oben wird dünner. WANN aber eine Korrektur genau kommt und wie stark sie ausfällt, lässt sich kaum prognostizieren. Das war auch diesmal der Fall.

 

Wann wird die Korrektur zum Crash?

 

Der Zusammenhang zwischen den Renditen am Anleihemarkt und den Aktienkursen wirkt einleuchtend: Wenn Anleihen höhere Renditen abwerfen, dann werden sie für Anleger attraktiver im Vergleich zu Aktien.


Zudem sind höhere Zinsen schlecht für die Aufnahme neuer Kredite und für neue Investitionen. Klar also, dass die Börsen infolge der gestiegenen Renditen am Anleihemarkt weiter nachgeben?

 

So einfach und klar ist der Zusammenhang tatsächlich aber nicht, denn die Anleiherenditen sind nur ein Einflussfaktor. Zudem sind die Zinsen historisch gesehen immer noch sehr niedrig – und das werden sie trotz aller gegenläufigen Spekulationen auch bleiben.

 

Viele Anleger wurden überrascht

 

Die Korrektur an den Börsen war überfällig. Speziell in den USA waren die Anleger zu sorglos, der Aufwärtstrend am Aktienmarkt wirkte unantastbar. Dass der Kursrutsch dann gleich so heftig ausfällt, liegt an der "Marktmechanik".


Der Computerhandel und das Auslösen automatischer Stopp-Marke hat schon in den letzten Jahren immer mal wieder zu starken Tagesverlusten geführt.



Mein Fazit:

 

Jetzt gilt es erst einmal abzuwarten und vor allem Ruhe zu bewahren. Wenn sich die Kurse wieder stabilisieren, dann kann sich die Korrektur als Einstiegs-Chance erweisen. Die Pläne dazu liegen bei unserem Premium-Anlagemagazin "Rendite-Spezialisten" bereits in der Schublade.

 

Aber auch im Falle einer Fortsetzung des Crashs, sollten Anleger nicht den Kopf in den Sand stecken, denn auch mit fallenden Kursen lässt sich Geld verdienen.

 
 
 


Gold profitiert nicht vom Aktien-Crash

 

Wenn die Aktienkurse fallen, dann steigt Gold. So einfach sind die Zusammenhänge leider meist nicht. Es war jedenfalls in den letzten Tagen nicht so, dass sich verunsicherte Börsianer auf Gold gestürzt haben.


Kurzfristig wirkt sogar manchmal ein anderer Effekt: Aktientrader kommen durch starke Kursrückgänge in Liquiditätsnot und müssen Gold-Positionen auflösen, um den Engpass zu beheben.

 

Charttechnisch ist der Ausbruch nach oben jedenfalls abgeblasen, Gold konnte den Widerstand bei 1.350 US-Dollar je Unze in der letzten Woche nicht überwinden und ist wieder zurückgefallen:

 

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Die an dieser Stelle in der letzten Ausgabe genannte Unterstützung bei 1.335 US-Dollar wurde jedenfalls unterschritten. Nun könnte ein weiterer Rücksetzer bis auf 1.316 US-Dollar folgen – auch das wäre noch in Ordnung. Erst unterhalb von 1.300 US-Dollar ergäben sich völlig unnötige Umwege über 1.280 und 1.267 US-Dollar.

 

Für langfristige Anleger spielen diese Überlegungen ohnehin eine geringe Rolle, denn Gold bleibt ein wichtiger Bestandteil eines jeden Depots und tiefere Kurse stellen eher Kaufgelegenheiten dar.

 
     
 


Wie sinnvoll ist es, das Depot
gegen Verluste abzusichern?

 

Schwächephasen an der Börse schadlos überstehen, sich gar gegen fallende Kurse „versichern“? Das klingt zweifellos sehr verlockend. So wundert es nicht, dass es auch Kollegen gibt, die dazu raten.


Einen entscheidenden Hinweis unterlassen sie aber in der Regel, ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt: Wann ist es soweit, wann sollen Sie die Versicherung eingehen?

 

Absicherung über Put-Optionen

 

Die Funktionsweise ist im Grunde genommen recht einfach zu verstehen: Erwarten Sie fallende Börsenkurse, möchten aber ihre Aktienpositionen nicht verkaufen, dann können Sie Teile Ihres Depots durch den Kauf von Put-Optionsscheinen absichern. Eine Put-Option steigt im Wert, wenn der zugrundeliegende Basiswert fällt. Das gilt für Eurex-Produkte, KO-Zertifikate oder eben Put-Optionsscheine.

 

Auch ein Vollkasko-Schutz für das gesamte Depot ist möglich. Auf die Berechnung, welche Stückzahl für welche Depotgröße erworben werden sollte und welche Rolle Basispreis und Laufzeit spielen, möchte ich an dieser Stelle aber verzichten. Ich erkläre Ihnen auch gleich warum:

 

Die Kosten für eine Versicherung

 

Sicherheit gibt es nicht umsonst, eine Versicherung erst recht nicht. In diesem Fall ist sie absolut hochpreisig. Die Volatilität, also die Schwankungsbreite des Marktes, hat einen wesentlichen Einfluss auf den Preis einer Put-Option – je höher sie ist, desto teurer.

 

Als Faustformel gilt, dass die Versicherung Sie jährlich zwischen 5 und 10 Prozent Ihrer Depotsumme kosten wird. In Relation zu den langfristigen Renditen am Aktienmarkt, die je nach Investitionszeitraum zwischen 7 und 9 Prozent liegen, eine stolze Summe. Es bleibt das Timing-Problem. Eine permanente Absicherung würde auf Sicht von Jahren die gesamte Rendite auffressen.

 

Nutzen Sie Schwächephasen zu ihrem Vorteil

 

Während andere stöhnen, mag die Aussicht von fallenden Kursen zu profitieren eine verlockende Vorstellung sein. Auf Sicht werden aber diejenigen das meiste Geld verdienen und die Durchschnittsrenditen schlagen, die in Krisenzeiten weiter investieren oder sogar ihre Sparbeiträge erhöhen – „den Dollar für 50 Cent kaufen“, wie es Warren Buffett bezeichnet hat. Das ist der Weg!



Mein Tipp:

 

Eine Versicherungen kostet immer Geld, das liegt in der Natur der Sache. Sie ergibt aber nur dann Sinn, wenn sie vor unvorhergesehenen Ereignissen einen Schutz bietet, zumindest finanzieller Art. Korrekturen gehören aber am Aktienmarkt dazu und sollten von Ihnen eher gewinnbringend ausgenutzt werden.

 

Sich gegen Korrekturen permanent abzusichern, wird auf Dauer die komplette Rendite verschlingen. Ein Crash kündigt sich in der Regel nicht mit großer Kapelle an, es bleibt also das Timing-Problem. Als langfristiger Aktiensparer verzichten Sie lieber auf solche Hebelprodukte.


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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Sitz: Würzburg – HRB 5416 · Gerichtsstand Würzburg


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