Silber ist bei Anlegern so stark gefragt wie lange nicht mehr! ++ Silber: Keine klaren Signale vom Terminmarkt!
MAIN CAR NAME

Rendite-Report vom 04. Dezember 2019


HIER MEINE THEMEN:

>> Silber – Was für einen Preisanstieg im Jahr 2020 spricht!
>> Silber aktuell – Meine charttechnische Einschätzung zum Silberpreis
 
 
 

Silber ist bei Anlegern so stark
gefragt wie lange nicht mehr...

Liebe Leserin, Lieber Leser,


der Silberpreis hat 2019 erneut deutlich stärker geschwankt als der Goldpreis. Ablesbar ist das am Verhältnis von Gold- zu Silberpreis, der Gold-Silber-Ratio. Diese stieg im Juli mit knapp 93 (für 1 Unze Gold bekam man 93 Unzen Silber) auf den höchsten Stand seit Anfang der 1990er Jahre.

 

Bis September ging es steil auf 79,3 nach unten, bevor es im 4. Quartal wieder einen Anstieg gab. Die Annahme, dass Silber seine langjährige Underperformance gegenüber Gold aufholen könnte, hat sich damit unter dem Strich nicht bestätigt: Seit Anfang 2019 legte Silber (+10,7%) weniger stark zu als Gold (+14,8%).

 

MAIN CAR NAME


Gold-Silber-Verhältnis (Ratio) seit 2015; Quelle der Grafik: www.gold.de

 


Starke Nachfrage nach ETFs und Barren & Münzen

 

Die starke Preisrallye bei Silber zur Jahresmitte war getrieben von einer steigenden Nachfrage der Finanzinvestoren. Die Zinssenkungen der großen Notenbanken sowie die Furcht vor einer Rezession der Weltwirtschaft haben offenbar viele Anleger zu Edelmetallen greifen lassen.

 

Die Nachfrage nach Silber-ETFs (bzw. ETCs = Exchange Trades Commodities) legte ebenso deutlich zu wie die Nachfrage nach Barren und Münzen. Nachdem die Silber-ETFs weltweit 2018 noch Abflüsse in Höhe von mehr als 20 Mio. Unzen zu verkraften hatten, gab es 2019 Zuflüsse von 99 Mio. Unzen (Stand November).

 

MAIN CAR NAME


Silber-ETFs: Saldo Zu- und Abflüsse seit 2008

 


Ein so starker Anstieg war seit 2010 nicht mehr zu verzeichnen. Auch die Verkäufe von Silber-Barren und -Münzen legten 2019 um etwa 30% zu. Das ist enorm, allerdings waren die Umsätze 2017 und 2018 auch auf ein niedriges Niveau gefallen.

 

Deutschland ist hier übrigens nach den USA und Indien der drittgrößte Markt weltweit – und das obwohl Silber steuerlich benachteiligt ist, denn hierzulande muss bei Silber-Barren und -Münzen im Gegensatz zu Gold Mehrwertsteuer gezahlt werden.

 

MAIN CAR NAME


Verkäufe von Barren und Münzen seit 2008

 


Die Industrienachfrage fällt seit 2017

 

Im Gegensatz zu Gold spielt bei Silber die Nachfrage der Investoren aber nicht die Hauptrolle, denn mehr als 50% des Silbers finden in der Industrie Verwendung (2018: 56%), darunter in Branchen wie Elektronik, Photovoltaik und Photografie.

 

2018 gab es hier einen Rückgang und diese Tendenz hat sich auch 2019 fortgesetzt. Hauptgrund dafür ist die Abschwächung der Weltkonjunktur, vor allem das geringere Wachstum in China. Dazu kommt dass in China die Neuinstallation von Solaranlagen, für die Silber benötigt wird, 2019 um 50% zurückging.

 

Insgesamt schwankt die Industrienachfrage von Jahr zu Jahr aber relativ wenig, der kurzfristige Einfluss auf den Silberpreis ist daher nicht allzu groß. Dennoch bremst der Rückgang der industriellen Nachfrage seit 2018 tendenziell die Preisentwicklung bei Silber.

 

Steigt die Produktion der Minen wieder?

 

Schwankungen beim Angebot haben bei Silber (ähnlich wie bei Gold) relativ geringen Einfluss auf den Preis, im Gegensatz z.B. zu Platin und Palladium. Anders als bei diesen beiden Edelmetallen ist die Silber-Produktion weniger stark auf wenige Länder und Minenkonzerne konzentriert.

 

In den zehn wichtigsten Silberminen wird gerade einmal 23% des Edelmetalls gefördert. Das liegt auch daran, dass nur 26% der jährlichen Produktion aus reinen Silberminen stammt, der Rest kommt aus gemischten Minen.

 

MAIN CAR NAME


Minenproduktion von Silber seit 2008



Seit 2016 geht die Minenproduktion zurück – diese Verknappung des Angebots ist tendenziell positiv für den Silberpreis. Einer Studie von „Global Data“ zufolge könnte die Silberproduktion bis 2023 aber wieder um 12% anziehen.


Mein Fazit

 

Bei den Einflüssen auf den Silberpreis solltest Du zwischen der kurz- und der langfristigen Sichtweise unterscheiden. Kurzfristig bewegt vor allem die Nachfrage der Finanzinvestoren den Markt und diese zeichnet auch für die relativ starken Preisschwankungen verantwortlich.

 

Langfristig spielt aber die Nachfrage der Industrie und die Entwicklung der Minenproduktion eine große Rolle. Sollte sich die Weltkonjunktur 2020 wieder etwas erholen – wovon ich derzeit ausgehe – dann wäre dies positiv für den Preis von Silber, das immer noch relativ billig im Vergleich zu Gold ist. Die Voraussetzungen für einen Preisanstieg im Jahr 2020 sind also nicht schlecht.

 

Für die kurz- und mittelfristige Prognose ist aber aus meiner Sicht die Charttechnik entscheidend. Im Folgenden analysiere ich daher Silber für euch unter diesem Aspekt:



Podcast-Tipp

 

90% Crash!
Jetzt Cannabis-Aktien kaufen?

 

Mit Cannabis-Aktien konnte man sehr, sehr viel Geld verdienen, bis im Februar 2019 die Kurse begannen einzubrechen. Selbst die Großen der Branche blicken auf bis zu 90% Kursverlust. Wir besprechen heute, wo die Ursachen für diesen Einbruch liegen und ob aus meiner Sicht, Cannabis-Aktien wieder gekauft werden können...


    Höre Dir jetzt meinen Podcast dazu an:


Hier findest Du meinen Podcast auf Google (Smartphone, Tablet etc. mit Android)
Hier findest Du meinen Podcast auf Apple (Apple iPhone, iPad bzw. iTunes)
Hier findest Du meinen Podcast auf Spotify


Und bitte nicht vergessen eine positive Bewertung/konstruktive Rezension abzugeben, vielen Dank ;-)



 
 
 


Silber: Keine klaren Signale vom Terminmarkt!

 

Bisher hat sich Silber nicht entscheidend zur Oberseite absetzen können. Da die Marktpreise derzeit keine großen Impulse liefern, werfen wir nochmal einen Blick auf die Daten an den Futures-Börsen. Die Analyse der CoT-Daten klingt vielleicht etwas kompliziert, ist aber tatsächlich auch für Nicht-Profis eigentlich gut nachvollziehbar.

 

Momentan ergibt sich kein ganz einheitliches Bild, zumindest nicht durch die letzten Daten. Insgesamt ging die Nachfrage im Silberbereich ganz leicht zurück, allerdings innerhalb einer normalen Schwankungsbreite. Das Open Interest bezeichnet das Volumen aller offenen Future- bzw. Optionenkontrakte. Dabei ist zu beachten, dass die Summe des Open Interests über alle Marktteilnehmer stets null ist, da jeder Verkäufer einem Käufer gegenübertritt.

 

Es hat sich innerhalb einer Woche von 222.100 auf 221.700 Kontrakte (-0,2 Prozent) leicht reduziert. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten hat sich eine Gegenbewegung nach oben eingestellt. Auf Wochensicht war hier ein Plus von 61.900 auf 66.500 Kontrakte (+7,5 Prozent) zu erkennen.

 

MAIN CAR NAME



Hauptverantwortlich für die wachsende Zuversicht der spekulativen Marktakteure waren große Terminspekulanten (Non-Commercials), während Kleinspekulanten (Non-Reportables) ihren Optimismus deutlich zurückgefahren haben.


Non-Commercials sind per gängiger Definition institutionelle Händler wie etwa Hedgefonds, oder sehr solvente Privatinvestoren, die die meldepflichtigen Mindestkriterien erfüllen.

 

Als sogenanntes „Smart Money“ sieht man allerdings die Commercials an. Commercials beschreibt diejenigen Händler, die an Terminmärkten überwiegend aus Gründen von Absicherungsgeschäften auftreten. Möchte also etwa ein Rohstoffproduzent seinen Warenbestand am Terminmarkt absichern, dann tritt er am Terminmarkt auf.


Mein Fazit

 

Nach diesem kleinen Ausflug bleibt das Fazit das gleiche wie vor einigen Wochen: In der Hauptvariante fängt sich Silber demnach oberhalb von 16,30 US-Dollar, bestenfalls sogar oberhalb von 16,48 US-Dollar und steigt dann wieder an.


Ein starkes prozyklisches Kaufsignal lässt sich bei 18,35 US-Dollar ausmachen. Die Ziele liegen dann bei 19 und 21 US-Dollar. Bereits über 17.60 US-Dollar sieht es besser aus als noch vor wenigen Tagen.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

ATLAS Research GmbH · Dollgasse 13 · 97084 Würzburg ·
Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
Sitz: Würzburg – HRB 5416 · Gerichtsstand Würzburg


Archiv | Kontakt | Disclaimer & Haftungsausschluss | Datenschutz | Impressum


© 2019 ATLAS RESEARCH GmbH - Alle Rechte vorbehalten