Bitcoin: Starke Preisschwankungen! ++ Platin: Das Edelmetall der Stunde?
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Rendite-Report vom 2. Dezember 2020


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Platin holt derzeit gegenüber Gold und Silber auf – Solltest Du jetzt investieren?

Liebe Leserin, Lieber Leser,


die Preise von Gold und Silber gaben in den letzten Wochen deutlich nach. Erst seit gestern stellt sich eine Erholung ein. Für die Korrektur spielen neben charttechnischen Gründen auch fundamentale Aspekte eine Rolle. Der um sich greifende Optimismus in Bezug auf die Erholung der Weltwirtschaft im Jahr 2021 – auch dank erfolgversprechender Impfstoffe – macht Gold und Silber als Absicherung gegen einen Crash weniger attraktiv, jedenfalls in den Augen kurzfristig agierender Anleger.

 

Platin und Palladium stabiler

 

Da ist es durchaus erstaunlich, dass sich Palladium und Platin zuletzt deutlich besser behaupten und sogar zulegen konnten. Hauptgrund dafür: Die beiden Platin-Metalle besitzen besondere chemische Eigenschaften und werden daher gerne in Katalysatoren eingesetzt und auch in anderen Industrie-Branchen benötigt. Bei einer Erholung der Weltkonjunktur würde daher auch die Nachfrage nach Platin und Palladium steigen, so die Spekulation.

 

Speziell Platin halte ich derzeit für interessant: Das Edelmetall zeigte in den letzten Jahren eine Underperformance gegenüber den anderen Edelmetallen, also nicht nur gegenüber seinem „Schwestermetall“ Palladium, sondern auch gegenüber Gold und Silber.

 

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Das hat sich in den letzten Wochen geändert: Während der Gold-Preis seit Anfang Oktober um etwa 6% nachgab und Silber um 3%, legte der Platin-Preis um 9% zu (Palladium stieg um 3,5%). Dieser Unterschied spiegelt sich auch in der Entwicklung der Nachfrage nach ETFs wider: Während es bei den Gold-ETFs im November so hohe Abflüsse gab wie seit 4 Jahren nicht mehr, gab es bei Platin-ETFs kräftige Zuflüsse.

 

Das muss erst einmal nicht viel bedeuten, denn auf die Preise der Edelmetalle wirken auch viele kurzfristige Einflussfaktoren, aber es gibt gute Argumente dafür, dass Platin auch in Zukunft gefragt bleiben könnte.

 

Das Platin-Angebot fällt 2020 stärker als die Nachfrage

 

In seiner vor kurzem vorgelegten und mit Spannung erwarteten Prognose für den Platin-Markt geht der Branchenverband World Platinum Investment Council (WPIC) von einem anhaltenden Nachfrage-Überschuss aus. Für das laufende Jahr 2020 erwarten die Experten einen Rekord-Nachfrageüberschuss von 1,2 Millionen Unzen. Das ist deutlich mehr als noch vor 2 Monaten erwartet.

 

Das hat 2 Gründe: 1. Die Produktion der Minen ist aufgrund Corona-bedingter Einschränkungen sowie des Ausfalls einer großen Verarbeitungsanlage im wichtigsten Exportland Südafrika (Marktanteil: 72%) voraussichtlich 22% niedriger als im Vorjahr. 2. Die Nachfrage aus dem Auto-Sektor (35% Anteil) ist zwar ebenfalls um 16% gefallen, aber dafür hat die Investment-Nachfrage um 32% zugenommen, vor allem Barren und Münzen waren gefragt.

 

Das ist der Hauptgrund dafür, dass sich der Platin-Preis schnell von seinem "Corona-Tief" erholen konnte und auch zuletzt zugelegt hat:

 

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Hohe Nachfrage nach Platin-ETFs

 

Für 2021 rechnet das WPIC mit einer kräftigen Erholung der Nachfrage, speziell aus dem Auto-Sektor (+24%), aber auch mit einer Normalisierung der Minen-Produktion (+21%). Unter dem Strich soll es aber wieder einen Nachfrage-Überschuss geben, allerdings nur noch von 224.000 Unzen.

 

Diese Prognose ist angesichts der Pandemie natürlich noch mehr mit Vorsicht zu genießen als sonst. Zudem ist die Investment-Nachfrage bei Platin, speziell die nach ETCs, unberechenbar. Hier sind offenbar bislang nur wenige Akteure aktiv, die teils spezielle Ziele verfolgen.


So haben 2019 südafrikanische Investoren in Rekordumfang Platin-ETFs gekauft. Im Vergleich dazu gab es 2020 einen Rückgang, doch mit +530.000 Unzen ist es dennoch der zweitgrößte Zuwachs seit 2014. Für 2021 rechnet das WPIC mit +250.000 Unzen, aber diese Prognose ist letztlich ein Stochern im Nebel.

 

Platin wird für Brennstoffzellen benötigt

 

Neben diesen kurzfristigen Einflüssen auf den Preis gibt es aber auch langfristig durchaus spannende Entwicklungen: Der Prognose des Beratungsunternehmens SFA Oxford zufolge wird der Platin-Bedarf für Brennstoffzellen wegen der Verbreitung dieser Technologie in den nächsten 10 Jahren von 60.000 auf 500.000 Unzen steigen.

 

Aber das ist höchst unsicher, denn die Techniker sind bemüht, den Platin-Bedarf zu reduzieren. Das ist bereits in den letzten Jahren gelungen. Ob die Platin-Nachfrage also in den nächsten Jahren tatsächlich im prognostizierten Umfang zunimmt, wird auch vom technologischen Fortschritt abhängen. Und davon, ob diese Zunahme einen möglichen Rückgang der Nachfrage nach Platin für Katalysatoren von Verbrennungsmotoren kompensiert.


Mein Fazit

 

Der Nachfrage-Überschuss am Platin-Markt wird 2021 deutlich sinken, dennoch könnte Platin mittelfristig eine Outperformance gegenüber den anderen Edelmetallen aufweisen. Das gilt vor allem dann, wenn Platin zunehmend in den Fokus von Finanz-Investoren rücken sollte, auch wegen der „Brennstoffzellen-Phantasie“.

 

Der Markt ist im Vergleich zu Gold eng, so dass ein deutlicher Anstieg der Investment-Nachfrage schnell zu einer Rallye führen könnte. Aber die Investment-Nachfrage ist kaum berechenbar. Auf einen Preisanstieg zu setzen, halte ich daher für sehr spekulativ und nur etwas für aktive Anleger!

 

In einem Langfrist-Depot ist Platin wegen der starken Preisschwankungen sowie wegen der großen Bedeutung der Nachfrage aus der Industrie aus meiner Sicht kein adäquater Ersatz für Gold oder Silber.


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Bitcoin: Starke Preisschwankungen!

 

Angesichts der extremen Volatilität, die der Bitcoin-Markt gerade in positiven Trendphasen mit sich bringt, traut man sich kaum, eine Aussage zur kurzfristigen Preisentwicklung zu veröffentlichen. Während ich diese Zeilen schreibe, handelt Bitcoin bei 18.600 US-Dollar und damit rund 1.300 US-Dollar oder knapp 7% unter dem Tages- und Allzeithoch, welches 3 Stunden zuvor markiert wurde.

 

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Genau diese Volatilität ist es, die man als Preis für die sehr positiven charttechnischen Aussichten bezeichnen könnte. Denn gerade Privatanleger durchlaufen hier häufig ein Wechselbad der Gefühle. Hatte man gerade eben noch den Eindruck, man müsse unbedingt investiert sein, kommt wenig später, nach oder während einer jederzeit möglichen Korrektur, das Gefühl zu teuer gekauft zu haben.

 

Dieses Gefühl ist natürlich auch Aktien-Anlegern nicht fremd, in Krypto-Währungen werden Bewegungen aber häufig wie im Zeitraffer absolviert.



Mein Fazit

 

Man sollte seine Entscheidung, ob Bitcoin (oder andere Krypto-Währungen) ja oder nein, nicht vom tagesaktuellen Kursgeschehen abhängig machen. Aus meiner Sicht überwiegen die Chancen aber klar die Risiken, sogar sehr deutlich. Ein Stopp von 10 oder 15 Prozent macht hier aber überhaupt keinen Sinn, das ist ein Verlust mit Ansage.

 

Weiterhin gilt: Solange Bitcoin nicht wieder unter 12.500 US-Dollar abrutscht, erwarte ich in diesem und im nächsten Jahr noch eine Reihe weiterer Hochs. Unterhalb des letzten Zwischentiefs erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer umfassenderen Korrektur.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de

 
 

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