Kredit aufnehmen und Geld bekommen? – Meine Einschätzung zum Goldpreis
MAIN CAR NAME

Ihr Rendite-Report vom 2. August 2017


LESEN SIE JETZT:

>> Daimler, BMW & Volkswagen – Weiterer Absturz oder Kaufchance?
>> Gold aktuell – Meine Einschätzung zum Goldpreis

>> Kredit aufnehmen und Geld bekommen? – Die Tücken von Lockangeboten

 
 
 

Haben die deutschen Autokonzerne den Anschluss verpasst?

Liebe Leser,


für Volkswagen, Daimler und BMW kommt es derzeit knüppeldick. Sie werden sehr unsanft aus ihrer Komfortzone, die sie sich über die letzten Jahrzehnte durch intensive Lobbyarbeit geschaffen haben, vertrieben.


Es geht ja keineswegs nur um kriminelle Manipulationen an den Abgaswerten, sondern auch um die von der Politik und den Aufsichtsbehörden – wenn man diese überhaupt so nennen darf – geduldete Umgehung von Grenzwerten.

 

Drohende Kartellstrafen drücken auf die Kurse

 

Auch die im Raum stehenden und von den Autokonzernen selbst zur Anzeige gebrachten Kartellabsprachen sind ein Zeichen dafür, dass sich da ein Branche für unangreifbar hielt.


Und die bisherige Reaktion auf den Abgasskandal legt nahe, dass sich daran bisher auch nichts geändert hat. Wenn Sie das an die Bankenbranche und das Jahr 2008 erinnert, dann zu Recht. Mir geht es genauso.

 

An den Börsen werden die Auto-Aktien jedenfalls zunehmend gemieden. Die Aktie von BMW z.B. hat wichtige charttechnische Unterstützungen unterschritten:

 

MAIN CAR NAME

 

Kennzahlen: BMW

WKN / ISIN:

519000 / DE0005190003

Marktkapitalisierung:

54,567 Mrd. EUR

Umsatz 2017e:

98,275 Mrd. EUR

KGV 2017e / 2018e:

7,3 / 7,1

Dividendenrendite 2017:

4,7%

 

Nach dem Fall unter die Marke von 80,00 Euro droht ein weiterer Kursrückgang.



Diesel-Gipfel: Geht die Kungelei weiter?

 

Ich habe meine Zweifel, ob der heute in Berlin stattfindende "Diesel-Gipfel" daran etwas ändert. Ein großer Befreiungsschlag mit einer echten Lösung – z.B. einer Hardware-Umrüstung der betroffenen Diesel-PKW – würde mich überraschen.


Wahrscheinlich werden die Konzerne mit dem Verlust von Arbeitsplätzen drohen und die Politiker werden durch Protektion und staatliche Hilfen ein Durchwursteln ermöglichen. Ich lasse mich da aber gern eines Besseren belehren.

 

Jedenfalls wage ich die These, dass eine echte Lösung des Stickoxid-Problems bei Diesel-PKWs langfristig gesehen dem Erhalt von Arbeitsplätzen in Deutschland dienlicher wäre als das kurzfristige Vermeiden von Kosten.


Für uns als Anleger ist der Unterschied eigentlich nur ein zeitlicher: Eine echte Lösung würde die Bilanzen der Autokonzerne JETZT belasten. Ein Durchwursteln würde den Vertrauensverlust nur noch verstärken und LANGFRISTIG auf die Aktienkurse drücken.

 

Die deutschen Autokonzerne können das Steuer noch herumreißen

 

Ich will hier kein "VW-, Daimler- und BMW-Bashing" betreiben. Gerade Daimler und BMW haben in den letzten Jahren teils ordentliche Renditen eingefahren. Die Autos zählen wohl unbestritten technisch zu den besten der Welt – jedenfalls unter denen mit Verbrennungsmotor.


Und glaubt man Fachleuten, dann sind auch saubere Diesel möglich – man muss es nur wollen bzw. die höheren Kosten in Kauf nehmen. Auch bei Zukunftstechnologien wie der Elektromobilität etc. können die Deutschen vorne dabei sein, wenn sie die Zeichen der Zeit erkennen und ihre Vorteile ausspielen.

 

Niedrige Bewertung ist kein Kaufgrund

 

Das alles heißt aber leider nicht, dass ich die Aktien von Daimler, BMW und VW für kaufenswert halte. Trotz der optisch niedrigen Bewertung. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) von Volkswagen (5,5) und Daimler (6,6) sind sogar noch niedriger als bei BMW (7,3) – allesamt die niedrigsten KGVs aller DAX-Aktien übrigens. Auch die Dividendenrenditen von Daimler (5,9%) und BMW (4,7%) zählen auf dem aktuellen Kursniveau zu den höchsten im DAX.

 

Doch schon in den letzten Jahren hat die niedrige Bewertung eine schwache Kursentwicklung der Auto-Aktien nicht verhindern können. Besonders seit Anfang 2016 entwickeln sich die Titel von VW, BMW und Daimler schlechter als der DAX.


Alle drei verzeichnen in diesem Zeitraum Kursverluste, während der als Vergleichsmaßstab dienende DAX Kursindex (ohne Dividenden) um mehr als 13 Prozent zulegen konnte:

 

MAIN CAR NAME

 

Bis 2015 entwickelten sich die Auto-Aktien in etwa im Gleichschritt mit dem DAX,
teils sogar etwas besser. Seit dem Abgasskandal hat sich das geändert.

 


Aber warum sollten die hohen Dividendenrenditen nicht Anleger anlocken und die Kurse wieder nach oben treiben? Bereits vor einer Woche habe ich an dieser Stelle an den Beispielen Daimler und ProSiebenSat1 ausgeführt, dass hohe Dividendenrenditen nicht automatisch als Qualitätsmerkmal für Aktien angesehen werden können.

 

Starker Wettbewerb und hohe Investitionen drücken auf die Gewinne

 

Meine Skepsis in Bezug auf die Auto-Aktien rührt dabei keineswegs nur von den drohenden Kartellstrafen, den Folgen des Abgasskandals und dem möglichen Verpassen von Zukunftstrends her. Selbst wenn das alles einigermaßen glimpflich ausgeht und die deutschen Autokonzerne verspieltes Vertrauen rasch zurückgewinne sollten, bleiben zwei grundsätzliche Probleme:

 

1. Die Wettbewerbsintensität im globalen Autosektor ist sehr hoch, das drückt dauerhaft auf die Gewinnmargen. Bei Massenherstellern wie z.B. Volkswagen, Toyota und General Motors mehr, bei Herstellern von Luxusautos wie Daimler und BMW etwas weniger. VW z.B. brachte es 2016 gerade mal auf eine magere Umsatzrendite von 2,4 Prozent.

 

2. Die im Vergleich zu anderen Branchen geringen Renditen werden in den nächsten Jahren zusätzlich durch steigende Kosten für Investitionen in Elektromobilität, selbstfahrende Autos und anderes gedrückt. Möglich dass die deutschen Hersteller diese Herausforderung meistern, aber für Aktionäre wird dabei nicht viel hängen bleiben.

 

 

Mein Fazit:

 

Wären die Probleme der deutschen Autokonzerne kurzfristiger Natur, dann wäre der Kursrückgang der Aktien von Daimler, BMW und VW eine Einstiegsgelegenheit für langfristig orientierte Anleger. Doch das ist meiner Ansicht nach nicht der Fall.

 

Denn selbst in einem positiven Szenario werden die Autokonzerne mit sinkenden Gewinnmargen zu kämpfen haben. Das heißt aber nicht, dass es nach dem Kursrutsch der letzten Wochen nicht Gegenbewegungen geben kann.


Doch das sind dann eher Chancen für kurzfristig orientierte Trader. Schauen Sie sich doch dazu meine Chartanalyse der Aktien von VW, BMW und Daimler hier in meinem Video-Kanal "Tradermacher" an. Auch Tesla nehme ich unter die Lupe!

 

 
 
 

Gold als Krisenmetall!

 

Gold hat viele Funktionen. Es dient vielen Marktteilnehmern als Instrument für kurzfristige Spekulationen, andere wiederum möchten damit unter langfristigen Gesichtspunkten ihr Vermögen schützen. Diese Funktion als werterhaltende Anlageklasse ist unbestritten.

 

Als "Krisenmetall" taugt es dagegen nur bedingt bzw. nur vorübergehend. Sobald der Gewöhnungseffekt eintritt, verbilligt sich der Preis wieder. Das geht heute sehr viel schneller als früher.


Persönlich sehe ich Gold daher eher als Flucht- und weniger als Krisenmetall. Herrscht Panik, dann wird Gold schnell steigen, während die Aktienmärkte fallen.

 

MAIN CAR NAME

 


Ob es einem nun gefällt oder nicht, fundamental begründete Goldpreisprognosen haben in den letzten Jahren kaum funktioniert. Erinnern Sie sich an die Jahre 2011 und 2012? Exorbitante Kursziele jenseits der 5.000 Dollar machten die Runde, schließlich konnten Gold und Silber von der Geldschwemme der Notenbanken nur profitieren.


Das erschien logisch und stellte sich doch als komplett falsch heraus. Auch die Charttechnik ist nicht frei von Fehlern, war aber in den letzten Jahren allen anderen Methoden der Analyse um Lichtjahre voraus.

 

Halten wir es heute also zur Abwechslung mal so einfach wie möglich: Solange Gold oberhalb von 1.230 US-Dollar handelt, wird der Preis im Verlauf der nächsten Monate und Jahre auf über 1.700 US-Dollar ansteigen. Nach zwischengeschalteten Korrekturen sind neue Allzeithochs in der Folge die logische Konsequenz.

 
     
 


Kredit mit Negativzins – nur ein Fake?

 

Seit einiger Zeit müssen in einigen europäischen Ländern speziell vermögende Kunden für Konten mit hohen Geldbeträgen Zinsen an die Bank zahlen, so genannte Negativzinsen. Einige Banken scheinen auch darüber nachzudenken, das für Privatanleger einzuführen.

 

Doch wenn man schon Geld zahlen muss, damit man es bei einer Bank "parken darf", warum soll man nicht auch Geld bekommen, wenn man einen Kredit aufnimmt? Das eine scheint so absurd wie das andere.

 

1.000 Euro bekommen, 994 Euro zurückzahlen

 

Das hat aber die Online-Kreditplattform Smava nicht davon abgehalten, einen Kredit anzubieten, für den man Geld bekommt. Genau genommen geht es um folgendes Angebot: Sie erhalten 1.000 Euro Kredit mit einer Verzinsung von minus 0,4 Prozent pro Jahr, das heißt, Sie müssen für diesen in drei Jahren nur etwa 994 Euro zurückzahlen.

 

Das klingt verlockend und ist es im Grunde auch, wenn die Alternative lautet, das Konto zu überziehen und einen teuren Dispo-Kredit in Anspruch zu nehmen. Für alle anderen Fälle taugt das Angebot allerdings wenig, nicht zuletzt wegen der Beschränkung auf 1.000 Euro.


Wenn Sie eine bestimmte Anschaffung tätigen wollen, wie z.B. eine Waschmaschine oder ähnliches, dann können Sie in der Regel auch Verbraucherkredite zu Nullzinsen in Anspruch nehmen.

 

Grandioser Werbeeffekt

 

Aber hat die ganze Sache auch einen echten Haken? Ja, sicher. Niemand hat etwas zu verschenken, schon gar nicht in der Finanzbranche. Smava baut als junges Unternehmen (Start-Up) zum einen natürlich auf den Werbeeffekt. Und das ist auch gelungen.


Da es sich um das erste Angebot im Sinn "Kredit aufnehmen und dafür Geld bekommen" handelte, war das Medienecho groß. Der Traffic auf der Internetseite von Smava ist sicher nach oben geschossen.

 

Kleiner Preis für wertvolle Daten

 

Die 6 Euro Verlust pro 1.000-Euro-Kredit kann das Unternehmen da gewiss verschmerzen. Andere Werbemaßnahmen wären teurer gewesen. Darüber hinaus erkauft sich Smava auf diese Weise wichtige Kundendaten, und Informationen sind das Gold der digitalen Zeit.


Auch für den 1.000-Euro-Kredit müssen Sie natürlich Ihre sämtlichen Daten preisgeben, die Smava dann nutzen kann, um Ihnen weitere Angebot zu machen. Und an denen verdient das Unternehmen dann, da können Sie sicher sein.

 

 

Mein Fazit:

 

1.000 Kredit aufnehmen und Geld dafür bekommen, ist gut. Machen Sie das aber nur, wenn Sie das Geld auch wirklich benötigen. Denken Sie gerade bei Finanzgeschäften daran, dass niemand etwas zu verschenken hat. Alles hat einen Haken.

 

So ist z.B. eine exklusiv hohe Rendite, die nur Ihnen angeboten wird, IMMER auch mit einem hohen Risiko verbunden. Und für einen Kredit, der Ihnen 6 Euro bringt, bekommt Smava Ihre Daten. Ein gutes Geschäft, für Smava.


Ihr

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

ATLAS Research GmbH · Dollgasse 13 · 97084 Würzburg ·
Geschäftsführer: Stefan Böhm, Dr. Detlef Rettinger – UST-ID-Nr. DE 175922139 ·
Sitz: Würzburg – HRB 5416 · Gerichtsstand Würzburg


Archiv | Kontakt | Disclaimer & Haftungsausschluss | Impressum


© 2017 ATLAS RESEARCH GmbH - Alle Rechte vorbehalten