Chip-Aktien: Den Kurs-Sturz zum Einstieg nutzen? + Bitcoin: Noch keine Entwarnung!
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Rendite-Report vom 2. Februar 2022


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Welcher ETF auf die Zukunfts-Branche ist der Beste?

Liebe Leserin, lieber Leser,


in den letzten Monaten erlebten viele Aktien aus der Technologie- und Internet-Branche massive Kurseinbrüche um 50 bis 70 Prozent. Seit Anfang 2022 ging es für zahlreiche Werte nochmals nach unten.

 

Exemplarisch zeigt sich das am bekannten Ark Innovation ETF, in dem Fonds-Managerin Cathy Woods auf die Aktien von Unternehmen setzt, die das Potenzial haben ganze Branchen umzukrempeln, man nennt das "disruptiv". Die drei größten Positionen im ETF sind Tesla, Zoom und Teladoc Health. Der ETF gab seit Jahresbeginn nochmals um 20% nach, in der Spitze lag das Minus sogar bei 30%.

 

Hauptgrund für die Kurskorrektur war bzw. ist die nach klassischen Maßstäben hohe Bewertung dieser Aktien. Die Aussicht auf Zinserhöhungen durch die US-Notenbank hat das mit Macht ins Bewusstsein vieler Anleger zurückgebracht. Zumal viele Tech-Unternehmen noch keine Gewinne erzielen und auf externe Finanzierung angewiesen sind. Höhere Zinsen belasten die Bilanzen.

 

Nvidia mit kräftiger Korrektur

 

Hoch bewertet sind auch die Aktien aus der Chip-Branche. Entsprechend verzeichneten diese in den letzten Monaten ebenfalls deutliche Korrekturen. Die Nr.1 der Halbleiter-Branche, Nvidia, gab in der Spitze um fast 35% nach, in den letzten Tagen hat sich die Aktie aber wieder etwas erholt:

 

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Die Chip-Branche insgesamt gilt aber nicht als disruptiv, unter den Top-Positionen des Ark Innovation ETF findet sich keine Aktie aus dem Sektor. Die Unternehmen erzielen überwiegend einen hohen Cashflow und sind daher von einem Anstieg der Zinsen nicht negativ betroffen, jedenfalls nicht mehr als andere.

 

Im Gegenteil: Viele Unternehmen aus der Halbleiter-Industrie haben ein sehr erfolgreiches Jahr hinter sich. Angesichts des weltweiten Chip-Mangels in zahlreichen Branchen ist dies auch nicht verwunderlich. Im Fokus stehen dabei die Mikro-Chips, die sich aus mehreren Halbleitern zusammensetzen. Ohne diese Chips kommen weder Autos noch Smartphones oder Spielekonsolen aus.

 

Schlüsselbranche für die Digitalisierung

 

Da die Digitalisierung in den nächsten Jahren weiter voranschreitet, gehe ich von einem weiterhin starken Wachstum der Halbleiter-Branche aus. Hinzu kommen dynamische Entwicklungen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Robotik oder Autonomes Fahren. Eine oder mehrere Aktien aus der Branche im langfristigen Portfolio zu haben, ist daher kein Fehler.

 

Allerdings gilt es dabei, die Bewertung nicht außer Acht zu lassen. Platzhirsch Nvidia ist auch nach dem Kursrückgang noch mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 60 auf Basis des für 2022 erwarteten Gewinns bewertet. Durch das hohe Gewinnwachstum sinkt zwar die Bewertung in den nächsten Jahren, aber günstig ist das nach klassischen Bewertungsmaßstäben nicht.

 

Wer als Anleger in der Branche einen Fuß in die Tür bekommen will, kann auch einen ETF in Erwägung ziehen. Das ermöglicht eine breite Streuung und hat den Vorteil, dass man sich in dieser innovativen Branche nicht festlegen muss, wer in Zukunft die Nase vorn hat.

 

ETFs auf die Halbleiter-Branche

 

Von den drei in der EU zugelassenen ETFs, die sich auf die Chip-Branche beziehen, weist der Vaneck Vector Semiconductor (ISIN: IE00BMC38736 | WKN: A2QC5J) mit 700 Mio. Euro das höchste Anlagevolumen auf. Um in den ETF zugrundeliegenden MVIS US Listed Semiconductor 10% Capped Index aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen mindestens 50 Prozent seines Umsatzes mit Halbleitern oder Halbleiter-Ausrüstung erzielen.

 

Grundsätzlich ist die Gewichtung eines Index-Mitgliedes auf 10 Prozent beschränkt, um das Klumpenrisiko zu verringern. Der überwiegende Teil der enthaltenen Unternehmen (fast 80 Prozent) stammt aus den USA, dahinter folgen Konzerne aus den Niederlanden sowie Taiwan, wobei insgesamt lediglich 25 Werte enthalten sind.

 

Die beiden anderen ETFs beziehen sich auf den MSCI Semiconductors & Semiconductor Equipment Index. Wesentliche Unterschiede: Der US-Anteil ist mit etwa 64 Prozent geringer als beim VanEck ETF und es sind über 240 Unternehmen enthalten. Der iShares Global Semiconductor (ISIN: IE000I8KRLL9 | WKN: A3CVRA) wurde erst im August 2021 aufgelegt, der maximale Anteil einer Position ist hier ebenfalls gedeckelt, so dass es ebenfalls keine Klumpenbildung geben kann.

 

Der ETF weist eine breitere Streuung auf und ist auch deswegen eine gute Alternative zum ETF von VanEcK. In den 6 Monaten seit Bestehen des ETFs weisen beide eine fast identische Kursentwicklung auf.

 

Die 10 größten Positionen im iShares Global Semiconductor ETF

 

Rang
Aktie
Land
Anteil
1
Taiwan Semiconductor
Taiwan
8,7%
2
Broadcom
USA
7,7%
3
Qualcomm
USA
6,3%
4
ASML Holding
Niederlande
6,3%
5
Nvidia
USA
6,3%
6
Intel
USA
5,0%
7
Texas Insruments
USA
4,8%
8
Applied Material
USA
4,0%
9
Advanced Micro Devices
USA
3,6%
10
Micron Technology
USA
3,0%
Summe:
55,9%

 

Im dritten ETF, dem Lyxor MSCI Semiconductors (ISIN: LU1900066033 | WKN: LYX018), gibt es keine Deckelung, die beiden größten Positionen, Nvidia und Taiwan Semiconductor, machen allein zusammen aktuell 33% der Index-Gewichtung aus. Auch deswegen gab der ETF in den letzten Wochen stärker nach als die beiden anderen. Alle drei ETFs weisen eine ähnliche Kostenquote auf und sind thesaurierend.


Mein Fazit

 

Ohne Halbleiter geht nichts mehr, es ist eine der wichtigsten Zukunfts-Branchen. Die Chip-ETFs sind daher langfristig aussichtsreich. Viele Aktien waren bzw. sind aber heiß gelaufen, das erklärt die ausgeprägte Korrektur. In den letzten Tagen gab es zwar eine Kurserholung, das heißt aber nicht, dass die Korrektur bereits am Ende ist.

 

Sollte es zu einem Bärenmarkt mit weiter fallenden Kurse kommen, dann könnten sich die Chip-Aktien dem voraussichtlich nicht entziehen. Wer in die Branche investieren möchte, sollte sich darauf einstellen und eventuell in Tranchen kaufen.


Ebenfalls wichtig: Die Halbleiter-Industrie ist eine zyklische Branche, die Aktien würden im Falle eines Konjunktur-Abschwungs überdurchschnittlich leiden. Danach sieht es zwar im Moment nicht aus, auszuschließen ist das aber nicht.



Mein Podcast-Tipp:

 

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Reich bleiben und auch sein Vermögen noch zu vergrößern, ist leichter, als reich zu werden. Kostolany hat das etwas einfacher ausgedrückt, mit den Worten "Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren." Auf diese Problematik, gehe ich heute ein und gebe drei konkrete Lösungsvorschläge mit auf den Weg.


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Bitcoin: Noch keine Entwarnung!

 

Die angesprochenen Kursziele auf der Unterseite wurden erreicht. Die Gegenbewegung fällt allerdings relativ verhalten aus, daher sollten weitere Abwärtswellen in Richtung 27.000 US-Dollar nicht überraschen.

 

Wie sehr sich die Stimmung verändert hat, lässt sich an einem Barrons-Artikel erkennen, in dem, passend zur aktuellen Stimmung, Analysten nicht mehr nach ihren Kurszielen auf der Oberseite, sondern auf der Unterseite befragt wurden. Viele Analysten nannten dabei für die größte aller Krypto-Anlagen eine Unterstützungszone zwischen 29.000 und 33.000 US-Dollar.

 

Mike McGlone, Senior Commodity Strategist bei Bloomberg, sieht ebenfalls ein Kursziel bei rund 30.000 US-Dollar. Dort würde der Abschlag auf den 200-Tage-Durchschnitt etwa 50% betragen, was in der Vergangenheit zu Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung geführt habe. Im weiteren Verlauf erwartet er letztlich eine Rallye auf 100.000 US-Dollar.

 

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Auch Wilfred Daye, Head of Securitize Capital, erwartet dass die Käufer bei rund 30.000 US-Dollar in den Markt zurückkommen. Ein Rutsch darunter könnte Verluste bis etwa 27.000 US-Dollar nach sich ziehen, wo seiner Ansicht nach derzeit der Breakeven-Preis für Bitcoin-Miner läge. Kommt der Abverkauf dort nicht zum Ende, dann sei dies ein klares Indiz für einen neuen Krypto-Winter.


Mein Fazit

 

So plausibel diese Analysen auch klingen, wir sollten kritisch anmerken, dass keiner der befragten Analysten die aktuelle Korrektur, insbesondere zu diesem Zeitpunkt, hat kommen sehen.


Kryptos werden momentan als lupenreine „Risk-On-Anlagen“ vom Markt betrachtet, daher auch die unübersehbare Korrelation zu den Tech-Werten aus der zweiten und dritten Reihe. Charttechnisch hinterlässt die aktuelle Bewegung noch keinen sehr starken Eindruck.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de

 
 

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