Gold weiter im Aufwind? ++ Warum chinesische Aktien in keinem Depot fehlen sollten!?
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Rendite-Report vom 1. Juli 2020


HIER MEINE THEMEN:

>> China-Aktien – Wie investieren?
>> Gold aktuell – Meine Einschätzung zum Gold-Preis
 
 
 

Warum chinesische Aktien in
keinem Depot fehlen sollten!?

Liebe Leserin, Lieber Leser,


jedes Land scheint derzeit durch die Pandemie mehr mit sich selbst beschäftigt, das gilt auch für die USA und China. Der Handelsstreit zwischen beiden Ländern, der in den letzten beiden Jahren die Wirtschaftsnachrichten dominierte, ist daher etwas in den Hintergrund getreten. Durch den "Handelsdeal" Ende 2019 wurde er zudem entschärft, aber er ist keineswegs vorbei.

 

Der Handelsstreit hat seit 2018 der Wirtschaft in beiden Ländern geschadet, China allerdings mehr. Daher profitiert auch Chinas Wirtschaft – trotz des anhaltenden beiderseitigen Säbelrasselns – mehr von der Entschärfung. Und es gibt einen weiteren wichtigen Punkt: China hat die Pandemie zuerst erlebt und auch zuerst unter Kontrolle gebracht.

 

Chinas Wirtschaft kann von der Entspannung profitieren

 

Die letzten Wochen haben eindrucksvoll gezeigt, dass die disziplinierten Gesellschaften in Ost-Asien erfolgreicher darin sind, das Virus unter Kontrolle zu halten als z.B. Länder wie die USA. Das unterstützt die Erholung von Chinas Wirtschaft.

 

Die meisten Prognosen gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in China nach der Schwäche in diesem Jahr 2021 wieder kräftig zulegt. Chinas Wirtschaft wächst damit weiterhin deutlich stärker als die Weltwirtschaft:

 

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Dadurch ist der Anteil Chinas am globalen Bruttoinlandsprodukt auf 19,3% gewachsen und liegt damit deutlich vor dem der zweitplatzierten USA mit 15,1%. Zur Information: Für Deutschland wird ein Anteil von 3,1% berechnet (Europäische Union insgesamt: 13,8%).

 

Chinas Wirtschaft wächst also weiterhin relativ stärker als die Weltwirtschaft. Dass sich die Wachstumsraten in den letzten 15 Jahren stetig verringert haben, ist grundsätzlich kein Problem, denn es liegt in der Natur der Sache, dass die Zuwächse umso geringer ausfallen, je höher das Ausgangsniveau ist. Allerdings möchte ich nicht unterschlagen, dass China auch große strukturelle Probleme hat wie z.B. eine Überschuldung vieler Unternehmen.

 

Chinesische Aktien gehören in ein langfristiges Depot

 

Doch diesen Problemen steht auf absehbare Zeit ein Wachstumspotential gegenüber, von denen die USA und besonders Europa nur träumen können. Der strategische Vorteil, dass Politik und Notenbank von einem Tisch aus gesteuert werden, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Jedenfalls solange das mit ökonomischen Sachverstand geschieht.

 

Immer noch geht ein Drittel des Wachstums der Weltwirtschaft auf China zurück. Der Markt bleibt damit trotz aller Probleme für Anleger einer der attraktivsten überhaupt. Wegen der wachsenden globalen Bedeutung der chinesischen Wirtschaft sollte deren Anteil an einem gut aufgestellten und breit gestreuten Aktien-Depot ebenfalls zunehmen.

 

Auf einzelne chinesische Aktien zu setzen, erfordert aber nicht nur viel Know-how, auch die Risikokontrolle durch eine gute Streuung sollte nicht vernachlässigt werden. Eine Streuung wird aber auch durch ein Investment in börsennotierte Indexfonds (ETFs) ermöglicht.

 

China-Aktien sind unterrepräsentiert

 

Doch hier ergibt sich ein neues Problem, denn chinesische Aktien sind in vielen globalen Aktien-Indizes, auf die sich die ETFs ja beziehen, unterrepräsentiert. Denn die Gewichtung der einzelnen Börsen in den Indizes bezieht sich auf die Marktkapitalisierung, nicht auf die Bedeutung des jeweiligen Landes für die Weltwirtschaft.

 

Auf die so genannten Schwellenländer (Emerging Markets) entfallen je nach Definition dieser Ländergruppe inzwischen etwa 53% der weltweiten Wirtschaftsleistung – jedenfalls wenn man China dazu zählt (circa 19,3% des Welt-BIP). Das ist natürlich strittig, manche Experten rechnen China bereits zu den Industrieländern.

 

Die Anbieter von Aktien-Indizes wie z.B. MSCI handhaben das aber nicht so. Hier zählen sogar Taiwan oder Südkorea noch zum Block der Emerging Markets. Diese fragwürdige Zuordnung ist aus unserer Sicht aber weniger entscheidend als die Tatsache, dass die Aktienmärkte der Schwellenländer in den internationalen Aktien-Indizes gemessen an der Wirtschaftsleistung weit unterrepräsentiert sind.

 

Der Anteil chinesischer Aktien in den Indizes nimmt zu

 

Besonders krass ist dieses Missverhältnis bei China. Der Anteil des Landes am Welt-BIP ist weit höher als z.B. der der Europäischen Union, aber im alle Aktien-Märkte umfassenden MSCI All Country World Index (MSCI ACWI) beträgt der Anteil chinesischer Aktien gerade einmal 4,31%; das ist etwa so hoch wie der Anteil britischer Aktien.

 

Das liegt nicht zuletzt daran, dass China seinen Aktien-Markt erst langsam für ausländische Anleger öffnet und internationale Kapitalmarkt-Standards übernimmt. Mit den Fortschritten in dieser Hinsicht erhöhen die Index-Anbieter auch den Anteil chinesischer Aktien in den Indizes. Auch deswegen ist der Anteil Chinas im Emerging Markets Index in den letzten zwölf Monaten von 31 auf fast 40% gestiegen.

 

Das Wirrwarr bei chinesischen Aktien

 

Chinesische Aktien werden nicht nur an den „Festland-Börsen“ in Shanghai und Shenzhen gehandelt, sondern auch in Hongkong, Singapur oder als ADRs in den USA, wie z.B. Alibaba oder JD.com. Die so genannten „A-Aktien“ aus Shanghai oder Shenzhen machen zwar zwei Drittel der Marktkapitalisierung chinesischer Aktien aus, waren aber bis vor kurzem ausschließlich für inländische Anleger handelbar.

 

Das ändert sich langsam und in diesem Zuge finden sie auch zunehmend Eingang in die internationalen Aktien-Indizes. Experten zufolge dürfte es dadurch zu einer Verdoppelung des Anteils chinesischer Aktien im MSCI All Country World-Index kommen.

 

Aktuell gehen beim Anbieter MSCI die A-Aktien mit 20% ihrer Marktkapitalisierung in die Indizes ein. Diese Gewichtung wurde in letzter Zeit erhöht und wird in Zukunft weiter steigen, vorausgesetzt Peking hält am Kurs der Öffnung seiner Kapitalmärkte für Ausländer fest.

 

Es gibt verschiedene Indizes bzw. ETFs, die die einzelnen Aktien-Gattungen widerspiegeln. Im Hang-Seng China Enterprises-Index sind z.B. die an der Börse in Hongkong notierten Aktien mit Sitz in Festland-China zusammengefasst. Darüber hinaus gibt es ETFs, die sich nur auf chinesische A-Aktien, die in Shanghai und Shenzhen notiert sind, beziehen.

 

Der breit gefächerte MSCI China Index

 

Im MSCI China-Index sind dagegen alle Aktien-Gattungen vertreten, nämlich A- und B-Aktien, in Hongkong gelistete Aktien und an ausländischen Börsen notierte Aktien (z.B. ADRs).

 

Die größten Aktien im MSCI China Index sind Tencent und Alibaba. Auf die beiden Titel entfallen allein 32,4% der Gewichtung. Die Bedeutung Alibabas ist durch den Börsengang in Hongkong und die Ausgabe neuer Aktien nochmals gestiegen. Mit 704 Aktien umfasst der Index allerdings stattliche 85% des chinesischen Aktien-Universums.

 

Allerdings gehen die A-Aktien aktuell wie gesagt nur mit 20% ihrer Marktkapitalisierung in den Index ein. Das begünstigt das hohe Gewicht der beiden Internet-Aktien.

 

MSCI China Index: Die 10 Schwergewichte


Rang
Aktie
Branche
Gewicht im Index
1
Alibaba
Internet/IT
17,6%
2
Tencent
Internet/IT
14,8%
3
China Construction Bank
Banken
3,7%
4
Ping An Insurance
Versicherungen
2,7%
5
China Mobile
Mobilfunk
2,1%
6
ICBC
Banken
2,0%
7
JD.com
Internet/IT
2,0%
8
Baidu
Internet
1,4%
9
Bank of China
Banken
1,4%
10
Netease
Internet/IT
1,3%

 

 

MSCI Emerging Markets: Viel "China" im Index

 

Eine weitere Möglichkeit in den chinesischen Aktien-Markt zu investieren ist auch der Schwellenländer-Aktien-Index MSCI Emerging Markets. Wer in einen ETF auf diesen Index investiert, der bekommt "viel China" geboten, insgesamt beträgt der Anteil chinesischer Aktien an diesem Index 39%.

 

6 der 10 größten Werte im Index sind derzeit chinesische Unternehmen, darunter die Internet-Unternehmen Tencent und Alibaba sowie die Finanz-Werte China Construction Bank, ICBC und Ping An Insurance. Dazu kommt China Mobile.

 

MSCI Emerging Markets Index: Die 10 Schwergewichte


Rang
Aktie (Land)
Branche
Gewicht im Index
1
Alibaba (CHN)
Internet / IT
6,9%
2
Tencent (CHN)
Internet / IT
5,8%
3
Taiwan Semiconductor (TWN)
Halbleiter
4,6%
4
Samsung (KOR)

Elektronik

3,7%
5
China Constr. Bank (CHN)
Banken
1,4%
6
Naspers (ZAF)
Medien/Beteiligungen
1,3%
7
Ping An Insurance (CHN)
Versicherung
1,1%
8
Reliance Industries (IND)
Öl / Textilien
1,1%
9
China Mobile (CHN)
Mobilfunk
0,9%
10
ICBC (CHN)
Banken
0,8%

 


Die Konzentration auf Internet-Aktien und Finanz-Werte spiegelt die Struktur der chinesischen Wirtschaft allerdings nicht gut wider. Das wird sich aber durch die im Gang befindliche Integration weiterer chinesischer Aktien in den Index allmählich ändern, denn dadurch werden Branchen wie z.B. Konsum und Automobil an Gewicht gewinnen.

 

Die Indizes im Vergleich

 

Der MSCI China entwickelte sich wegen der starken Gewichtung der erfolgreichen Internet-Aktien in den letzten fünf Jahren deutlich besser als der HSCEI, der seinerseits unter der Underperformance der den Index dominierenden Finanz-Werte litt. Zwischen den anderen beiden Indizes liegt der MSCI Emerging Markets Index:

 

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Mein Fazit

 

China ist inzwischen einer der größten Aktien-Märkte der Welt und chinesische Aktien sollten in keinem langfristig ausgerichteten Depot fehlen. Der Handelsstreit und die Pandemie haben sich in letzter Zeit negativ auf den chinesischen Aktien-Markt ausgewirkt.

 

Das könnte langfristig eine gute Chance sein, um in chinesische Aktien zu investieren. Allerdings darfst Du dann keine Angst davor haben, dass es bei einer zweiten Welle der Pandemie oder einer erneuten Eskalation des Handelsstreits an den Börsen wieder nach unten gehen kann.

 

Der direkte Kauf von Einzel-Aktien ist aus meiner Sicht die beste Möglichkeit zu investieren, aber dann solltest Du gut informiert sein und Dein Investment in ein ausgewogenes und diversifiziertes Aktiendepot einbetten, wie wir das bei den "Rendite-Spezialisten" machen. Chinesische Aktien können trotz allem da nur einen Teil ausmachen.

 

Der Kauf eines ETF auf einen Aktien-Index ermöglich dagegen per se eine Streuung. Aber welchen Index nehmen? Der MSCI China Index spiegelt den chinesischen Aktien-Markt gut wider. Ein großer Nachteil ist aber die starke Klumpenbildung mit der hohen Gewichtung zweier Aktien, nämlich Tencent und Alibaba.

 

Aus meiner Sicht ist der MSCI Emerging Markets Index wegen der größeren Streuung und der geringeren Kursschwankungen ebenfalls gut geeignet, um von einem Aufholen des chinesischen Aktien-Marktes und der Börsen der Schwellenländer insgesamt zu profitieren.


Mein Podcast-Tipp:

Börsen-Absturz durch Trump?

 

Es wird spekulativ! In dieser Episode werde ich über Vorgänge sprechen, die keinesfalls sicher sind und die noch dazu in der Zukunft liegen. Es geht um meine eigene Theorie, dass Donald Trump möglicherweise den Einbruch des Aktien-Marktes zulassen würde, um seine Wiederwahl im November zu sichern. Wie geht das zusammen? Hört es euch an!


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Und bitte nicht vergessen eine positive Bewertung/konstruktive Rezension abzugeben, vielen Dank ;-)


 
 
 


Gold weiter im Aufwind?

 

Auch wenn die Käuferseite im Gold-Markt ein leichtes Übergewicht zu haben scheint, hinterlässt die Entwicklung in den letzten Wochen doch einen wenig dynamischen und etwas „mühsamen“ Eindruck. Das kann ein Warnzeichen sein, wenn es jetzt zu einer plötzlichen Abwärtsbewegung kommen sollte, muss aber auch nicht überinterpretiert werden.

 

Durchaus möglich also, dass dies nur eine kleine Atempause vor einem weiteren Rallye-Abschnitt darstellt. Für dieses Szenario spricht die Kursentwicklung der großen Minen-Gesellschaften in den letzten Tagen.

 

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Theoretisch sollten die Notierungen der Aktien in einem relativen Einklang zum Gold-Preis stehen. In der Praxis darf man aber feststellen, dass ein derartiger Gleichlauf über viele Phasen hinweg kaum zu erkennen ist.

 

Vielmehr lässt sich beobachten, dass etwa der NYSE Arca Gold Miners-Index, der den Verlauf der großen Produzten, wie etwa Barrick Gold der Newmont Mining, widerspiegelt, dem Gold-Preis als Indikator eher vorwegläuft. Ohne, dass die Kurse der Schwergewichte mitziehen, ist nicht mit einer Rallye im Gold-Markt zu rechnen.

 

Aktuell sieht das Chartbild des Index aber sehr konstruktiv aus, steht also einem steigenden Gold-Preis nicht im Weg.



Mein Fazit

 

Im Idealfall, aus Sicht der Goldbullen, rutscht der Gold-Preis jetzt nicht mehr unter 1.745 US-Dollar ab. Ich rechne mit einem erneuten Test der Widerstandszone, die sich bis etwa 1.810 US-Dollar erstreckt.


Aus charttechnischer Sicht sehe ich gute Chancen, dass diese Marke im nächsten Anlauf auch überschritten wird, womit sich weiteres Kurspotential auf der Oberseite ergibt.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein

Lars Erichsen

Chefredakteur Rendite-Report

www.rendite-report.de

 
 

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